Und da war es, das letzte Heimspiel gegen die Bayreuth Tigers in der Hauptrunde, zurückblickend die bisher erfolgreichste Saison der Eispiraten GmbH, welche mit der direkten Qualifikation für die PlayOffs ihren bisherigen Höhepunkt fand.  Als Warm-Up fertigte die U17 des Etc Crimmitschau, der frischgebackene Meister der Schülerbundesliga Division II Nord, die Lausitzer Jungfüchse mit 11:0 ab und ließ sich von den zahlreichen Fans im Stadion feiern.

Eispiraten-Führung als früher und einziger Höhepunkt

Nun ging alles doch ganz schnell! Am Donnerstag sicherten sich die Eispiraten die direkte Playoff-Teilnahme und schon am heutigen Samstag stand schon vor dem Spiel fest, dass es nun auch nichts mehr mit Platz 5 wird. Kassel siegte die um 17 Uhr angepfiffene Partie in Dresden, so dass Crimmitschau um 20 Uhr wusste, dass die letzten beiden Spiele nur noch für die Galerie bzw. die Statistik sind.

Der Endstand aus Dresden hatte sich offenbar schnell herumgesprochen, denn ohne weitere Ambitionen auf einen besseren Tabellenplatz ließen es die Eispiraten etwas ruhiger angehen. Es fehlte ein wenig an allem, explizit seien Lauf- und Zweikampfintensität sowie Tordrang genannt. Ein halbes Auge zudrücken konnte man zu diesem Zeitpunkt aber schon noch. Dennoch hatten die Crimmitschauer die Partie weitgehend unter Kontrolle, wenngleich sich Bayreuth durch exzessives Kringeldrehen vor allem in Person der Topscorer Hohmann und Järveläinen immer wieder Räume und damit gute Schusspositionen herstellen konnte. Auch das schnelle Überbrücken der neutralen Zone ließ hier und da die drei Eispiraten-Stürmer hinter den Puck rutschen und Räume im Eispiraten-Drittel entstehen. Letztlich sollte die rot-weiße Defensive die Oberhand behalten gegen die Bemühungen der Oberfranken. Auf Crimmitschauer Seite war es einer der seltenen herausgespielten Angriffe, der mit der Führung belohnt wurde. Gläser legte raus auf Lavallee, der scharf vors Tor passte, wo Filip Reisnecker den Herden-Abpraller verwertete (10.). Viel mehr passierte nicht, auch jeweils ein Powerplay blieb schmucklos.

Eispiraten stellen das Spiel ein

Mit einem Powerplay starteten die Crimmitschauer ins 2. Drittel, doch hier sollte sich der Werdegang der kommenden 20 Minuten schon abzeichnen. Einmal mehr war das Überzahlspiel in die Kategorie „Zum Wegschauen“ einzuordnen und kaum komplett, rissen die Gäste aus Oberfranken die Partie an sich. Ihrerseits wussten die Tigers ein Powerplay zum 1:1 (25.) zu nutzen, weil die Box der Eispiraten an Passivität kaum zu überbieten war. Kretschmann traf aus dem Stand ins Netz. Nur knapp anderthalb Minuten später träumte Scott Feser unter seinem Goldhelm vor sich hin und ließ Hohmann ungedeckt davonschleichen, der schließlich aus Nahdistanz einschob (27.). Der Spielstand war verdientermaßen gedreht, weil Crimmitschau in Sachen Bereitschaft und Wille auf Tauchstation gegangen war. Was im ersten Drittel noch folgenlos blieb, wurde nun bestraft. Auch bis Drittelende sollte sich am uninspirierten Auftritt der Hausherren nicht mehr viel ändern.

Feierlichkeiten auf Gäste-Seite

Die Geschichte des Schlussdrittels ist schnell erzählt. Die Eispiraten machten wahrlich keinen Schritt mehr zu viel, so dass die Bemühungen in Richtung Ausgleich zäh wie ein Kaugummi waren. Das hatte schon was von Handbremse und Rückwärtsganz zugleich. Auch wenn es ein Spiel um die Goldene Ananas war, so zeigte Bayreuth wenigstens das Mindestmaß an Präsenz, um erfolgreich zu sein. Dass die Crimmitschauer sich ausgerechnet ein Heimspiel vor guter Kulisse aussuchten für das bescheidene Auftreten, ist äußerst schade. In der 46. Minute bekam Bayreuth ein Powerplay zugesprochen, in dem Cason Hohmann Kaffee trinken konnte, ehe er auf seinen freigelaufenen Kompagnon Järveläinen passte und so hatte dann der laufende Meter aus Finnland auch sein obligatorisches Tor. In der 57. Minute bekam er dann auch noch ein Empty Net Goal geschenkt, um einen neuen Hauptrunden-Torrekord in der DEL2 aufzustellen.

Etwas Schönes gab es dann aber dennoch zu sehen, nämlich den emotionalen und herzlichen Abschied von Schiedsrichter Carsten Lenhart als Hauptschiedsrichter.