Aufgrund der wirksam gewordenen Quotientenregel haben die Eispiraten in dieser Woche ihren 5. Platz an die Kassel Huskies verloren. Umso besser, dass Crimmitschau nun gleich die Chance bekommt, sich wieder an die Schlittenhunde und deren Durchschnittspunkte heranzuarbeiten.
Den gleichen wichtigen Chrakter hat das Spiel freilich auch für Kassel als derzeitigen Tabellenfünften bzw. Gejagten, denn in den Strudel der Jäger aus den Pre-Playoffreihen wollen die Hessen keinesfalls mehr geraten. Dabei sah es zum Saisonbeginn einige Zeit gar nicht danach aus, als ob man sich in Nordhessen ernsthaft um die direkte Playoffteilnahme scheren wolle. Mit einer Ausbeute von nur 5 Punkten aus den ersten 9 Spielen und einem zwischenzeitlich historischen letzten Tabellenplatz boten die Huskies eigentlich genug Stoff für hollywoodreife Ereignisse zum Saisonauftakt, doch es blieb – zumindest vor den Kulissen – erstaunlich ruhig und man handelte recht besonnen. Coach Tim Kehler behielt seinen Job und manch bis dato enttäuschender Leistungsträger ebenso. Die Folgen waren äußerst positiv, was ja im Sport auch mal schön zu sehen ist, denn es kam zur Wende und mit 61 Zählern aus den darauffolgenden 29 Spielen haben die Nordhessen einen Punkteschnitt (2.10) erreicht, der dem heiß gehandelten Meisterschaftsanwärter schon besser steht. Dass Kassel zum Hauptrundenende nochmal nach dem Platz an der Sonne greift, ist zwar dennoch unrealistisch, auf Kurs „direkte Playoff-Teilnahme“ befindet sich das Team aber allemal.
Seinen Teil zum Aufschwung hat Goalie Gerald Kuhn (27 Sp, 2.79 GT/Sp, 91.43%, 1 SO) beigetragen und sich wieder in statistische Regionen „gefangen“, in den man ihn erwarten kann. Jerry ist wieder die Wand, die man kennt. Vertretungsweise hat sich aber auch Jonas Neffin (14 Sp, 3.31 GT/Sp, 89.73%, 0 SO) durchaus schon einen Namen gemacht.
Im Abwehrverbund sind es vor allem Joel Keussen (31 Sp, 5+19) und Troy Rutkowski (CAN, 37 Sp, 3+27), die als verkappte Stürmer immer wieder vorne mit einheizen, während Stephan Tramm (38 Sp, 3+14), der mit der besten teaminternen +/- Bilanz (+13) aufwartet, Oliver Granz (37 Sp, 6+12), Denis Sehvyrin (38 Sp, 4+14), Marco Müller (34 Sp, 1+7), Dieter Orendorz (35 Sp, 1+7), Tom Geischeimer (35 Sp, 0+3) und Fabian Ribnitzky (16 Sp, 1+2) mehr oder minder die defensive Absicherung übernehmen.
Im Angriff der Huskies hat sich wahrscheinlich am meisten getan, denn wer sich an manch orientierungs- und antriebslosen Auftritt des Saisonbeginns zurückerinnert, der wird sich die Augen reiben, wie hungrig etwa Jamie MacQueen (CAN, 34 Sp, 18+19), Brett Cameron (CAN, 38 Sp, 17+13), Lukas Laub (34 Sp, 10+13) und Jake Weidner (32 Sp, 9+11) inzwischen agieren. Neue Impulse hat auch der nachverpflichtete Mitch Wahl (23 Sp, 10+15) gesetzt und harmoniert mit MacQueen sowohl bei 5-5 als auch im Powerplay hervorragend. Den verletzungsbedingten Aufall ihres Denkers und Lenkers Corey Trivino (CAN, 17 Sp, 9+6) haben die Verantwortlichen derweil mit der Nachevrpflichtung von Joel Broda (CAN, 2 Sp, 0+3) reagiert, um sich für die heiße Saisonphase zu wappnen. Mit Lois Spitzner (35 Sp, 9+7), Hans Detsch (36 Sp, 6+12), Tim Lucca Krüger (36 Sp, 5+3) und Paul Kranz (38 Sp, 1+2) kann Tim Kehler weitere gute Stürmer aufbieten, die alles andere als Lückenfüller sind.
Und so werden die Kassel Huskies angesichts ihrer zurückeroberten Rolle als Top-Mannschaft ein ganz schwerer Prüfstein für die Eispiraten. Aus diesem Stein wollen sich die Westsachsen aber mit aller Macht möglichst viele Punkte schlagen, denn das Restprogramm wird für die Bazany-Schützlinge noch eine echte Herausforderung im Kampf um Platz 6 aufwärts. Jeder Punkt, der in Reichweite ist, gilt es daher einzupacken!