Viermal sind die Eispiraten in dieser Saison nun schon gegen die Joker aus Kaufbeuren angetreten, und viermal ging das Match in die Overtime. Den Zusatzpunkt holten sich die Rot-Weißen – selbstredend zum viertenmal.
Eispiraten drücken, die Gäste machen das Tor
Das erste Drittel sah eigentlich durchweg drückende Hausherren, von Beginn an deckten die Westsachsen die etatmäßige Kaufbeurer Nummer 2, Maximilian Meier, mit Schüssen ein, zeigten sich im Zweikampf gegenüber der Vorwoche stark verbessert, und hielten sich gefühlte 70% der Spielzeit in Gegners Zone auf. Der Treffer fiel trotzdem auf der anderen Seite: direkt nach Ablauf seiner Zwei-Minuten-Strafe stibitzte Kaufbeurens Thomas dem strauchelnden Scott Timmins die Scheibe und schickte Blomqvist auf die Reise. Luca Gracnar zögerte beim Klären des etwas zu weit aufs Tor gepassten Pucks, und Blomqvist versenkte zur überraschenden Führung der Gäste. Da sich die Rot-Weißen, bei denen sich die Rückkehr von Mathieu Lemay ziemlich positiv auswirkte, an Meier weiterhin die Zähne ausbissen, ging es mit diesem 0 zu 1 auch in die erste Pause.
Wohlverdienter Ausgleich
Kaufbeuren blieb auch im Mittelabschnitt defensiv und lauerte auf Konter-Möglichkeiten. Trotzdem schafften es die Gäste, das Spielgeschehen ausgeglichen zu gestalten. Für Goalie Meier war die Partie nach 23 Minuten allerdings beendet: nach einem Zusammenprall mit dem eigenen Verteidiger – Timo Gams hatte beide umkurvt und verpasste den Ausgleich nur knapp – musste Youngster Dieter Geidl ins Gehäuse, und das gleich vorweg: der Deutsch-Tscheche machte in seinem allerersten DEL2-Match eine gute Figur. Machtlos war er allerdings gegen den Ausgleich von Routinier Timmins, der nach 26 Spielminuten eine feine Vorarbeit Lemays veredelte. Da sich beide Teams den Rest des Drittels weitgehend neutralisierten, von einem doppelten Kaufbeurer und einem einfachen Crimmitschauer Powerplay abgesehen, ging es mit dem Unentschieden in die Kabinen.
Wie gewonnen, so zerronnen…
Im Schlussabschnitt waren es dann die Gastgeber, die als erste zubissen: die verletzungsbedingt neuformierte zweite Reihe konnte punkten. Von links fuhr Filip Reisnecker mit viel Speed in die Angriffszone, schüttelte seinen Verteidiger ab und bediente den agilen Timo Gams, der vollenden konnte. Lange währte die Freude aber nicht, denn nach einem Fehler im Spielaufbau der Rot-Weißen kam Krauß an die Scheibe und stocherte sie unter Gracnar hindurch zum 2 zu 2 ins Netz. In der Folge hatten die Eispiraten zwar wieder etwas mehr vom Spiel, dafür drückte Kaufbeuren kurz vor Ultimo vehement auf den Siegtreffer. Ein Tor gelang aber keinem mehr, und so stand nach 60 Minuten ein verdientes Unentschieden zu Buche.
Verlängerung stand an, und wie das in dieser Saison gegen Kaufbeuren so läuft, dauerte es gerade mal eine knappe Minute, bis Mister Overtime Scott Timmins einen langen Pass an der gegnerischen blauen Linie annahm und Geidl zum 3:2-Sieg vernaschte.
Ein wichtiger Zusatzpunkt für die Eispiraten, die sich damit zehn Spieltage vor Schluss den Gegner mit 14 Punkten Vorsprung vom Leibe halten.