Die Eispiraten zu Gast beim Team der Stunde im Elbtal, die dortigigen Eislöwen zerbeißen derzeit alles und jeden in der Liga, mit einem 0:4 gegen Ravensburg im Rücken keine leichte Aufgabe, zumal man im Spiel gegen die Elbstädter gefühlt seit Ewigkeiten immer gut mitspielte, bis kurz vor Schluss sogar geführt hat, um dann aber letztlich doch als Verlierer vom Eis zu gehen…

Torloses erstes Drittel

Die ersten Minuten gehörten klar den Hausherren aus der sächsischen Landeshauptstadt, Porsberger und Andres hatten jeweils die Chance, mit einem Alleingang die Führung zu erzielen. Die Eispiraten spielten dann im weiteren Verlauf konzentrierter in der Abwehr, es entwickelte sich ein umkämpftes Spiel mit wenig Torraumszenen. Die Elbstädter gewannen jedoch die wichtigen Zweikämpfe, während die Eispiraten ihre Puckgewinne nicht in offensive Aktionen umwandeln konnten, um gefährliche Torchancen zu kreiieren. Das erste Drittel war zwar geprägt von hohem Tempo, jedoch wenig Chancen. Die Rivalen aus der Elbstadt erarbeiteten sich Feldvorteile, doch außer den zwei klaren Gelegenheiten zu Beginn des Drittels brachten sie nichts Zählbares auf die Anzeigetafel. Die auf Grund von Ausfällen gebeutelten Eispiraten bekam die Reihenneuformierung nicht gut, da kaum ein gelungenes Zusammenspiel in der Offensive zu Stande kam. Insgesamt gesehen endete das erste Drittel dennoch gerechterweise torlos.

Eispiraten bleiben offensiv weiter vieles schuldig

Es blieb beim chancenarmen Spiel, welches mit hohem Tempo geführt wurde, die Eispiraten suchten die sportliche Entscheidung bei fünf gegen fünf, denn zwei Powerplays ohne ernsthafte Torschüsse kann man, muss man aber nicht verstreichen lassen. Die Quittung für das eher offensiv zurückhaltende Spiel war das 1:0, nach Gerangel an der Bande kam der Puck zu Rundqvist, welcher einen Schuss auf Luka Gracnar abgab, der ließ den Puck prallen und der Schwede reagierte schneller als Marius Demmler, per Nachschuss schickte er den Puck in dei Maschen. Danach waren die Hausherren besser im Spiel, während die Eispiraten einfach zu wenig Offensivaktionen kreiierten und die wenigen wurden vergeben. Kurz vor Drittelpause dann die größte Chance für die Westsachsen, Filip Reisnecker wurde von Karlsson vor dem Tor gefoult, folgerichtig gab es einen Penalty, den André Schietzold leider vergab. Mit verdientem Rückstand ging es in die zweite Pause.

Phantomtor wird gegeben

Die ersten Minuten hatte man den Eindruck, dass die Eispiraten das eine Tor schnell egalisieren wollten,Schwendener wurde früh unter Beschuss genommen. Die Gastgeber setzten bereits jetzt auf Konterspiel, diese waren sichere Beute von Luka Gracnar. Einen der Konter setzte Kolb, welcher an Feser vorbei zog, der ihn zu Fall brachte und damit die erste Strafe des Spiels gegen die Eispiraten erhielt. Während die Eispiraten das Powerplay verlernt zu haben schienen, zeigten sich die Elbstädter kaltschnäuzig, die Westsachsen konnten nicht klären, Knackstedt setzte einen Querpass auf Andres, der mit Glück das Tor erzielte, weil ihm der Puck versprang. Jetzt hatten die Gastgeber Oberwasser, in der 51. Minute sprang der Puck von der Latte nach unten, Luka Gracnar fischte sie mit dem Ellenbogen auf der Linie weg – man sah nicht, dass die Scheibe hinter der Linie war, dennoch zeigte der Schiedsrichter auf Tor. Und gab dieses auch nach Videobeweis, es war definitiv anhand einer im Stadion befindlichen Kamera zu sehen, dass der Puck nicht über der Linie war, diese Kameraeinstellung hatten aber die Schiedsrichter nicht, so dass sie der „on-ice-Entscheidung“ auf Tor folgten. Den Eispiraten waren damit die Säbel abgestumpft, die Hausherren spielten trotz eines Versuchs der Schlussoffensive die Zeit herunter, Marian Bazany nahm in einem weiteren Überzahlspiel Luka Gracnar vom Eis, doch hier setzte Walther den Schlusspunkt und schickte die Scheibe ins verwaiste Tor. Die Eispiraten blieben damit im zweiten Spiel am Wochenende ohne eigenes Tor. Eine Pause wäre dringend nötig, aber nicht in Sicht, dennoch ist die Bilanz in 2022 (7 Siege aus 10 Spielen) ist weiter positiv.