Quasi im Doppel kommt das Derby gegen die Lausitzer Füchse daher, denn neben dem Nachholspiel am morgigen Dienstag steht eine Woche später am regulären 36.Spieltag gleich ein weiteres Aufeinandertreffen an.

Für beide Mannschaften geht es traditionsgemäß um einiges in diesem ewigen Duell Westsachsen gegen Ostsachsen, doch für die Füchse vielleicht sogar schon um ein bisschen mehr, denn die Lausitzer liegen derzeit nur auf dem vorletzten Tabellenplatz und hinken ihren eigenen Erwartungen damit sicherlich um einiges hinterher. Der Rückstand zu den Pre-Playoffs ist zwar bei weitem noch nicht astronimisch, doch die Füchse werden beginnen müssen sich zu strecken, wenn sie den Gang in die Playdowns vermeiden wollen.

Den ersten Schritt dazu haben die Verantwortlichen mit der Demission von Chris Straube getan. Der Coach konnte das Team nicht nachhaltig formen und hat daher nun den Platz für den Finnen Petteri Väkiparta geräumt.

Der findet ganz im Sinne seiner finnischen Eishockey-Tugenden eine insgesamt recht sattelfeste Defensive vor, in der sich die Leistungen der Goalies Leon Hungerecker (20 Sp, 2.85 GT/Sp, 92.68%, 4 SO) und Tobias Ancicka (10 Sp, 3.19 GT/Sp, 91.10%, 0 SO) absolut sehen lassen können.

Unterstützt werden die beiden Fänger von den erfahrenen Defendern Steve Hanusch (22 Sp, 1+16) und Jakub Kania (30 Sp, 0+3) sowie dem noch viel erfahreneren Jens Baxmann (30 Sp, 6+9). Auch der nachverpflichtete Kanadier Brett Carson (15 Sp, 1+3) hat die Abwehr keinesfalls verschlechtert, was angesichts seiner Erfahrungen aus der NHL sowie den höchsten Ligen Skandinaviens nicht verwundert. Seine letzten Stationen sowie das Alter von 36 Jahren setzen Carson allerdings auch schon auf den absteigenden Ast der Karriereleiter. Auf dem Weg weiter nach oben wollen sich in ihrer Vita hingegen die jungen Verteidiger Paul Reiner, Korbinian Geibel, Philip Kuschel, Moritz Raab und Jan Bednar behaupten.

Warum es bei den Lausitzern in der laufenden Saison in Sacen Punkten noch nicht vollends zünden will, liegt hauptsächlich im Sturm, wobei man hier einen deutlichen Abstrich machen muss. Denn die 92 Scorerpunkte der Kanadier Peter Quenneville (30 Sp, 19+27) und Hunter Garlent (30 Sp, 19+26) bedeuten Platz 1 und 3 der ligaweiten Scorerwertung, womit die beiden sogleich das gefährlichste Sturmduo der Liga bilden und man darauf wetten darf, dass sie auch gegen Crimmitschau in Erscheinung treten werden. Allein hinter dem Torjäger-Duo wird es ziemlich mau im Füchse-Kader. Ein Clarke Breitkreutz (27 Sp, 12+14) bringt spielerische und kämpferische Qualitäten mit, bei Roope Mäkitalo (FIN, 30 Sp, 7+16) blitzt die hervorragende finnische Eishockey-Ausbildung auch hin und wieder auf – doch im Großen und Ganzen tun sich die Füchse beim Kreieren von Torchancen schwer, wenn nicht gerade Garlent/Quenneville auf dem Eis sind. Der inzwischen 39jährige Richie Mueller (19 Sp, 7+7) wird da auch kein Heilsbringer mehr sein und Toni Ritter (17 Sp, 1+7) kämpft nach langer Verletzung noch um den Anschluss. So lastet also doch einiges auf den jungen Spielern wie Stephane Döring, Tim Detig, Luis Rentsch, Daniel Vilsner, Bennet Roßmy, Luis Müller und Ilja Fleischmann, die das in sie gesetzte Vertrauen mit viel Einsatz erwidern, aber hier und da doch auch ihr Lehrgeld büßen.

Allein schon das Wort „Derby“ wird genügen, um im Lager der Eispiraten und der Füchse den Siegeswillen noch ein par Prozent nach oben zu schrauben und es wird aller Voraussicht wieder einmal ein ganz enges und ausgeglichenes Spiel zu erwarten sein. Ob das Pendel am Ende zugunsten der Crimmitschauer ausschlägt, wird ganz davon abhängen, wie gut die Pleißestädter Garlent/Quennville zähmen können und wie sie ihre qualitativen Vorteile in der Breite, hier vor allem im Sturm, in die Waagschale werfen können.