Mit einem 5:1 gegen die Kassel Huskies im Rücken ging es für die Eispiraten in die verbotene Stadt bei Wunsiedel, eine kurze Anreise zum Derbyklassiker. Die dortigen Wölfe derzeit mit einigen Niederlagen Schlusslicht der Liga, dennoch sicher ein nicht zu unterschätzender Gegner…
Erstes Drittel arm an Höhepunkten
Beide Teams gingen sehr passiv ins Spiel, die erste nennenswerte Aktion war eine Strafe gegen Luca Gläser, der einen Stellungsfehler der Eispiraten auf Kosten einer Strafe ausbügeln musste, er behinderte Ondruschka regelwidrig am Torschuss und hatte dabei Glück, dass der Schiedsrichter nicht auf Penalty entschied. Danach rückte Luka Gracnar kurz in den Focus, parierte zweimal stark gegen Miglio. Die Eispiraten mussten sich in einem höhepunktarmen ersten Drittel drei Powerplaygelegenheiten der Wölfe erwehren, die brachten sie gegen die harmlosen Gastgeber aber recht einfach über die Zeit. Die größte Chance der Eispiraten ließ Patrick Pohl nach einem Konter über Marius Demmler liegen, der brachte den Puck vor das Tor, Bitzer packte mit dem Fanghandschuh gegen die Direktabnahme des Berliner zu. Beide Teams hatten letztlich auch kein Tor verdient, so dass das erste Drittel zurecht torlos endete.
Hausherren geben den Ton an, Crimmitschau macht das Tor
Crimmitschau kam im zweiten Drittel zur ersten Chance durch André Schietzold, der seinen Schläger in den Schlenzer von Ole Olleff hielt, doch der Puck ging vorbei. Auf der Gegenseite hatte Luka Gracnar Glück, dass Boiarchinovs Schuss an den Pfosten knallte, und auch die nächste Topchance hatten die Gastgeber, der Schuss ging aber am Tor vorbei. Die Eispiraten wurden von den Hausherren in die Defensive gedrängt, das Momentum war auf deren Seite. Doch die Oberfranken ließen einige gute Chancen zur zu diesem Zeitpunkt durchaus verdienten Führung liegen, weil sie die letzte Konsequenz vor dem Tor vermissen ließen und Luka Gracnar nicht eingreifen musste. Dennoch entstanden weiter brenzlige Situationen vor dem Eispiratengoalie, der Tabellenletzte brachte die Scheibe aber nicht ins Tor. Die Eispiraten suchten nach dem verlorenen Spielfaden und fanden diesen in der 36. Minute, André Schietzold wurde von Vincent Schlenker mustergültig freigespielt und pflegte seine wiederentdeckten Torjägerqualitäten. Doch das war es auch schon von den Westsachsen, die noch ein paar eher harmlosen Angriffen der Wölfe ausgesetzt wurden und die durchaus als schmeichelhaft zu bezeichnende Führung mit in die Kabine nahmen. Diesmal hatten die Eispiraten die Rolle des passiven Gastteams, hinten Glück und Geschick und vorn ein Tor fast aus dem Nichts – das aber sehr schön herausgespielt.
Ohne wirklichen Glanz zum Sieg
Wer dachte, dass die Wölfe jetzt mit viel Tempo aus der Pause kamen, sah sich getäuscht, die Eispiraten ließen aber weiter wenig zu. Ein Schuss von Mathieu Lemay ging an den Außenpfosten, Ex-Eispirat Bitzer stand aber auch direkt am Gestänge bereit. Die Oberfranken versuchten es über Konter, aber der westsächsische Abwehrverbund stand sattelfest. Und Crimmitschau setzte den nächsten Nadelstich, wenn auch mit Glück. Mario Scalzo spielte die Scheibe nach einem Angriff der Eispiraten nochmal in den Slot, Filip Reisnecker legte cool auf Mathieu Lemay, der zwei Schritte lief und Bitzer keine Chance ließ. Danach hatten die Eispiraten das Spiel im Griff, drückten die Hausherren in deren Drittel, so dass gar keine Gefahr auf Luka Gracnar ausgehen konnte. Doch die Wölfe verdienten sich dennoch den Anschlusstreffer, wenngleich ein klares Foul an Mathieu Lemay vorausging. Miglio konterte und schoss einfach mal aufs Tor, der Puck kullerte Luka Gracnar durch die Schoner um schier in Zeitlupe schließlich über die Linie. Crimmitschau drückte jedoch weiter auf den entscheidenden Treffer, Bitzer zeigte starke Paraden gegen Scott Timmins und Marius Demmler. Die Schlussoffensive der Hausherren blieb aus, denn die handelten sich in den Schlussminuten überflüssige und durchaus fragwürdige Strafen ein. Somit punkteten die Eispiraten auch im dritten Spiel des Jahres 2022 bei nur 3 Gegentoren.