Spiel 2 nach der langen Zwangspause und das beim Tabellenführer: Tatsächlich hat Bad Nauheim die Spiele genutzt, um sich weiter nach vorn zu arbeiten. Unbesiegt in der Ferne und wenig Punktabgaben im Kurpark bedeuten den Platz an der Sonne vor dem hessischen Rivalen aus der Mainmetropole Frankfurt. Das Corona-Lazarett in Crimmitschau lichtet sich und so konnte Marian Bazany endlich wieder auf einen größeren Kader zurück greifen.

Gegenseitiges Abtasten im ersten Drittel bleibt torlos

Crimmitschau kam gut ins Spiel und setzte Maurer im Tor der Teufel in den ersten Minuten unter Druck. Die Gastgeber konnten sich aber mehr und mehr aus der Zange der Eispiraten befreien und übernahmen das Zepter, ohne jedoch wirklich gefährlich zu werden. Die größte Chance hatte Ex-Eispirat Christoph in der 10. Minute mit einem Alleingang auf Christian Schneider, vertändelte aber den Puck leichtfertig. Auf der Gegenseite war es Mathieu Lemay in einem Zwei-auf-Eins-Konter, der in Maurer seinen Meister fand. Er unterstrich dabei, dass bei den Eispiraten das Tempo und die Defensive stimmten, aber die fehlende Präzision war nicht zu übersehen. So blieb es nach 20 Minuten torlos.

Überzogene Strafe gegen Willy Rudert bringt Gastgeber zurück

Die Eispiraten fanden schwer in den zweiten Abschnitt, Bad Nauheim schnürte die Westsachsen teilweise im eigenen Drittel ein. Etwa ab der Hälfte fingen sich die Eispiraten, nachdem die Hessen den Druck etwas rausnehmen mussten. Nach 36 Minuten durften die mitgereisten Eispiratenfans endlich jublen, nach Zuckerpass von Scott Feser  stand Mathieu Lemay goldrichtig am langen Pfosten und musste nur noch einschieben. Leider griffen danach die bis dahin souveränen Schiedsrichter ins Spiel ein. Willy Rudert checkte Körner und bekam zu Recht eine Strafe, jedoch sprachen die Unparteiischen eine 5-Minuten-Strafe aus und übersahen dabei gefissentlich in der selben Situation einen klaren Stockcheck von hinten gegen Luca Gläser. Der Ausgleich vom besten Powerplay der Liga war folgerichtig, Sekesi traf zum Ausgleich und Drittelstand.

Keine weiteren Tore gegen nachlassende Gastgeber

Das letzte Drittel mussten die Eispiraten nach der umstrittener Strafe gegen Willy Rudert noch zwei weitere Minuten überstehen, taten dies aber mit Bravour. Bad Nauheim ließ angesichts der dortiegen Ausfälle kräftemäßig nach, die Eispiraten wurden spielbestimmender, konnten aber wie in den Spielen zuvor in der Offensive zu wenig Akzente setzen. So wurde es für die Westsachsen nur noch einmal brenzlig, als Luca Gläser eine weiter zweiminütige Strafe erhielt. Hier wollten die Kurstädter den Deckel auf die Partie machen, aber Christian Schneider ließ sich nicht überwinden. So blieb es nach 60 Minuten bei der Punkteteilung.

Die erste Minute der Verlängerung gehörte klar dem Team von Harry Lange, doch mit einem Wechselfehler der Kategorie „dämlich“ reduzierten sie sich und die Eispiraten hatten die große Chance, in Überzahl den Zusatzpunkt zu ergattern. Doch die zwei Minuten blieben folgenlos, weil Crimmitschau sich nicht wirklich im Drittel der Hessen festsetzen konnte. Und bei der Rückkehr des bestraften Nauheimers standen die Westsachsen viel zu offensiv, so dass es einem schnellen Konter bedurfte, den Tobias Wörle eiskalt zum Siegtreffer für Bad Nauheim nutzen konnte.


0