Für gewöhnlich fuhren die Crimmitschauer in den letzten vier Jahren gerne nach Bayreuth, immerhin gab es in den 8 Auswärtspartien satte 7 Siege. Beim Aufeinandertreffen im letzten Spiel vor der Länderspielpause wird den Crimmitschauern aber ein heftigerer Gegenwind entgegenblasen als in den letzten Jahren, denn die Tigers pflügen gerade durch die Liga.
Der Bayreuther Pflug nämlich begrub zuletzt die Kassel Huskies (3:0 A), die Löwen Frankfurt (5:1 H), Freiburg (4:2 H) und die Tölzer Löwen (10:2! A) unter sich. Lediglich Weißwasser (0:6 A) war ein Stolperstein in der Furche, die Bayreuth in den zurückliegenden drei Wochen durch die DEL2 zog. Vier Siege also in den letzten fünf Spielen und damit der Sprung auf den 8. Tabellenplatz, der mit 15 Punkten und 35:34 Toren belegt wird.
Das Team von Coach Petri Kujalahat also nach mäßigem Saisonstart nun den richtigen Weg gefunden, der eine Steigerung in allen Mannschaftsteilen zur Grundlage hatte. Im Tor setzt man auf Timo Herden (10 Sp, 3.04 GT/Sp, 91.4%, 1 SO), der im Bedarfsfall von Lukas Steinhauer (1 Sp, 2.00 GT/Sp, 93.1%, 0 SO) vertreten wird.
In den Abwehrreihen steht die Defensivarbeit an oberster Stelle, denn lediglich der US-Amerikaner Kurt Davis (6 Sp, 1+4) ist etwas offensiver ausgerichtet. Seine aktuelle Verletzung hat den Drang der Defensive nach vorne deutlich eingeschränkt, was dem Erfolg der Bayreuther aber nicht schadete. Im Gegenteil, denn der nachverpflichtete slowenische Nationalmannschaftskollege von Luka Gracnar, Matic Podlipnik, (5 Sp, 0+2) hat sich hervorragend eingefügt und steht bei einer beachtlichen +/- Bilanz von +9. Daneben verteidigen Dominik Meisinger (9 Sp, 1+3), Garret Pruden (11 Sp, 0+2), Daniel Stiefenhofer (10 Sp, 1+0), Niklas Gabriel (10 Sp, 0+0) und Lubor Pokivic (11 Sp, 0+0) rigoros.
Vorn drin ist es einmal mehr der quirlige Finne Ville Järveläinen (11 Sp, 6+6), der den Gegnern Knoten in die Beine spielt und seit dieser Saison mit Cason Hohmann (USA, 11 Sp, 2+10) einen Zwergenpartner an seiner Seite hat. Mit Luke Pither (CAN, 11 Sp, 6+4) haben die Tigers ebenfalls einen guten Fang gemacht. Drei starke Ausländer und dazu Frédérik Cabana (11 Sp, 3+5) und Ivan Kolzvary (11 Sp, 2+3) als erfahrene Mitt- bzw. Enddreißiger. Das ist schon nicht schlecht, wird aber erst durch die aufstrebenden jungen Spieler wie Dani Bindels (11 Sp, 3+4), Jan-Luca Schumacher (11 Sp, 0+7), Tobias Meier (11 Sp, 2+5) und Marvin Ratmann (11 Sp, 4+1) zu einer richtig guten Mischung. Kehrt dann mal der verletzte Christian Kretschmann (6 Sp, 2+3) zurück, kann Kujala in der Breite als auch in der Tiefe mehr Optionen ausspielen als noch in den letzten Saisons. Lukas Ribarik und Tim Zimmermann machen die Offensive komplett.
Nach einem 11., einem 12. und zwei letzten Tabellenplätzen in den vergangenen 4 Spielzeiten scheinen die Tigers heuer das Zeug für mehr zu haben. Den schwachen Saisonstart konnte das Team inzwischen ausmerzen und befindet sich deutlich auf dem aufsteigenden Ast, weshalb die Eispiraten im „kleinen Derby“ 110% bereit sein müssen, um in Oberfranken bestehen und sich mit Punkten in die Länderspielpause verabschieden zu können. Nachdem die Formkurve der Crimmitschauer als Ganzes zuletzt eher stagnierte bzw. sich leicht nach unten richtete – Stichwort Offensivausbeute -, kommt diese Pause gerade recht.