Kurze Anreise zum altehrwürdigen Derby nach Erkersreuth-Süd, die Beine dürften daher nicht schwer sein und trotz erster Niederlage nach einem guten Spiel gegen Bad Nauheim mit Siegeswillen, denkste… Die Eispiraten verbrachten die ersten 20 Minuten mental noch im Bus und konnten froh sein, dass es nach dem ersten Drittel nicht hoffnungslos war. Doch das verschlafene erste Drittel sollte die zweite Saisonniederlage bedeuten…
Crimmitschau völlig von der Rolle
Crimmitschau nahm sich offenbar die ersten 10 Minuten des Bad Nauheimer Spiels vom Freitag als Vorbild, nur mit dem Unterschied, dass dieser Zustand über die gesamten ersten 20 Minuten dauern sollte. Kein Spieler wirkte frisch, Fehlpässe prägten das Spiel und ein bissiger Gegner sorgte für ein Drittelergebnis, was am Ende als geschmeichelt dargestellt werden kann. Die Gastgeber drückten dem Spiel mit Kampf ihren Stempel auf und wenn die Fans im gut gefüllten Gästeblock angesichts ausgesprochener Strafen gegen die Franken dachten, dass die Eispiraten ins Spiel kommen, dann wurden sie eines besseren belehrt und zwar von einem Spieler: Goldhelm Richard Gelke startete zwei schnelle Unterzahlkonter und überwand damit Christian Schneider, der sich seinen ersten Saisoneinsatz für die Eispiraten sicherlich anders vorgestellt hat. Dass es nur bei den zwei Gegentoren blieb, kann man dem jungen Backup zurechnen, denn er entschärfte eine Vielzahl von Chancen der Wölfe, während nach vorn bei den Eispiraten eher Alibischüsse erfolgten, die Wölfe-Goalie Weninger mit geschlossenen Augen halten könnte.
Westsachsen nach 30 Spielminuten in Oberfranken angekommen
Leicht verbessert, aber immer noch nicht auf gewohntem Niveau gingen die Eispiraten ins zweite Drittel. Die Oberfranken drückten die ersten Minuten wie schon zuvor dem Spiel ihren Stempel auf, Crimmitschau schmeckte die Spielweise nicht. Doch mit zunehmender Spielzeit verlagerte sich das Pegel zu Gunsten der Westsachsen. War es erst noch Luca Gläser, der nach starker Hereingabe das leere Tor verfehlte, so machte es Vincent Schlenker nach Pass von Scott Timmins besser und erzielte nach etwas über 30 Minuten den Anschlusstreffer. Crimmitschau spielte jetzt auf Ausgleich und nahm Weninger unter Beschuss, doch genau in diese Druckphase fiel das 3:1, Boiarchinov wurde im Slot ungenügend am Schuss gehinert und schob den Puck knapp am Innenpfosten vorbei ins Tor. Crimmitschau war jetzt jedoch angestachelt und konnte postwendend den erneuten Anschluss erzielen, Vincent Schlenker hielt den Schläger in den Schlagschuss von Scott Feser goldrichtig hinein. Weninger hielt dem darauf folgenden Druck mit Hilfe seiner Vorderleute stand und bis zum Ende des Drittels den knappen Vorsprung fest.
Angezogene Handbremse reicht gegen nachlassende Wölfe nicht
Die zahlreich mitgereisten Fans hofften auf eine Schlussoffensive der Eispiraten, doch die Gastgeber mauerten und ließen die Westsachsen kaum geordneten Spielaufbau zu Stande bringen. Obwohl die Wölfe stark nachließen und mit einem einzigen Torschuss in den gesamten letzten 20 Minuten ihre Offensive völlig einstellten, rann die Zeit unaufhaltsam von der Uhr, den ideenlosen Eispiraten fehlte der letzte Biss, wirkliche Chancen zu kreiieren, wirkten unkontrolliert und unsicher an der Scheibe. Kurz vor Spielende nahm Marian Bazany eine Auszeit, doch Mathieu Lemay schwächte sein Team mit einer unnötigen Aktion an der Bande und musste für die letzten zwei Minuten auf die Strafbank. In eigener Unterzahl hatte Vincent Schlenker die Chance auf den Ausgleich, völlig allein gelassen erschien er vor Weninger, doch der starke Rückhalt der Wölfe ließ keinen Hattrick von Schlenker zu. Unter starkem Jubel der heimischen Fans angesichts des Sieges und eines Sechs-Punkte-Wochenendes ging das Spiel zu Ende, während die Eispiraten mit einer Nullnummer aus dem Wochenende gingen.