Die Wut im Bauch ist zum richtigen Zeitpunkt da, denn nach der ärgerlichen Heimniederlage gegen Bad Nauheim werden die Eispiraten alles daran setzen, um nicht nur das Prestige in diesem altehrwürdigen Derby gegen S*** auf ihrer Seite zu behalten, sondern auch um das Wochenende nicht punktlos abzuschließen. Ein heißer Ritt wird es in der Stadt nahe Mitterteich allemal.

Die Eispiraten werden sich nämlich auf bissige Hausherren einstellen, die ihr Spiel nahezu vollständig über den Kampf definieren und deshalb ein unangenehmer Gegner sind. Nicht umsonst kassieren die S***er durchschnittlich die zweitmeisten Strafminuten pro Spiel und haben auch schon drei Faustkämpfe auf dem Konto. In diesem Derby allein auf die eigenen spielerischen Mittel zu vertrauen, wird den Crimmitschauern also garantiert nicht genügen. Den Kampf annehmen und keine Angst vor harten Zweikämpfen zeigen, bei Bedarf auch mal zurückkratzen und -beißen, nur so wird in der Hutschenreuther Eishalle Zählbares für die Westsachsen herausspringen.

Freilich gilt es da auch noch ein paar andere Dinge zu meistern, so etwa Ewan Weninger (USA, 6 Sp, 4.14 GT/Sp, 90.95%, 0 SO) im Tor der Wölfe zu bezwingen. Gegen die bisherige Gegentorflut konnte der Goalie zwar noch nichts ausrichten, aber doch zumindest den Fakt, dass S*** die mit Abstand meisten Schüsse pro Spiel aufs Tor bekommt, etwas weniger Tragweite verleihen.

Vor Weninger, für den bei Bedarf Michel Weidekamp einspringt, kann Chef-Coach Herbert Hohenberger mit Lukas Slavetinsky (7 Sp, 1+2), Brad Ross (5 Sp, 0+3), Florian Ondruschka (5 Sp, 0+2) und Nick Walters (7 Sp, 1+1) sehr erfahrene Cracks aufbieten. Allein deren bisherige Defensivbilanz fällt ernüchternd aus und so ist Ondruschka der einzige dieses bekannten Quartetts mit einer positiven +/- Bilanz. Die anderen sind mehr oder minder jenseit von Gut und Böse. Fabian Ribnitzky, Maximilian Menner, Max Gimmel, Benedikt Böhringer und Mauritz Silbermann komplettieren die sehr üppig aufgestellte Defensive.

Im Angriff richten sich die Blicke und vor allem die oberfränkischen Hoffnungen auf einen wertvollen Beitrag zuum Klassenerhalt auf das nordamerikanische Trio Nick Miglio (USA, 7 Sp, 3+3), Brett Thompson (CAN, 6 Sp, 4+2) und Pascal Aquin (CAN, 7 Sp, 2+4). Aquin… ach lassen wir das lieber… Vor den Dreien steht aber überraschend Richard Gelke (7 Sp, 5+3) überraschend in der Scorerwertung ganz oben und wird seiner Rolle als deutscher Leistungsträger ebenso gerecht wie im Großen und Ganzen auch Steven Deeg (7 Sp, 1+4), Feodor Boiarchinov (7 Sp, 1+3) und dem Methusalem der Liga, dem 43jährigen Lanny Gare (5 Sp, 0+3). Im Übrigen sind es Robert Hechtl, Nikita Naumann, Lukas Klughardt, Maxim Kryvorutskyy, Sebastian Christmann und Philip Woltmann, die auch Herbert Hohenberger auch im Angriff jede Menge Auswahl lassen. Kevin Gaudet würde mit diesem Risenkader zwei Mannschaften ins Rennen schicken.