Mittwochmorgen, die Arbeitswoche feiert Bergfest und wie es auf dem Berg so üblich ist, schaut man gerne mal zurück! Diesmal mit frischer Brise von Dave Pauli.
In den letzten Jahren waren Fahrten nach Kaufbeuren ähnlich dem Zahnarztbesuch – halbjährlich nötig, aber schmerzhaft. Und so sollte die Kariespatrouillie aus Kaufbeuren auch diesmal wieder lang an den offenen Wunden der Eispiratenanhänger bohren. Doch wenn man am Ende mit einem strahlenden Lächeln gehen kann, dann ist es auch alles nur halb so schlimm. Rübezahl Osterloh musste auf sein Urgestein im Tor – der hatte wohl was am Vajsheitszahn – verzichten und bot stattdessen Nachwuchsgoalie Meier auf und sein Nachname sollte Programm werden, nur ohne M… Auf selbige ging er nämlich den Eispiratenfans mit starken Paraden.
Kaum freuen sich die Eispiratenfans, kommen der Holzhammer Blomqvist – allgäuisch für Blumenwiese – und Lillich und öffnen den Mund der Kaufbeurer Fans ganz weit aaaauf zu Jubelschreien, weil man den westsächsischen Riesen zum Wanken gebracht hat. Da dieses Geräusch auch vom Schiedsrichter nicht als schön empfunden wurde, stellte dieser 2 Joker raus und hörte sich die elfengleichen Gesänge des rot-weißen Anhangs an als die Piraten ausgleichen konnten und weil er noch ganz verzückt war, hat er nicht gesehen, was auch nicht zu sehen war, nämlich das André Schietzold dezent im Abseits stand. Zählen lassen hat er es trotzdem. 3:2! Das zweite Drittel tat dann auch nur ganz kurz weh, nämlich als der Ausgleich fiel. Reisnecker stellte das Ergebnis im letzten Drittel richtig und gerade als die Hoffnung aufkeimte endlich den Kaufbeurer Arenafluch zu vereiteln, spielte Sören Sturm den Zahnteufel. Hätte er gleich gewusst was dann noch kommen sollte, hätte er allen Fans jede Menge Nervenflattern ersparen können. Schiri Brill versuchte sogar noch die Nervenschlacht zu vereiteln und stellte in der Overtime einen Piraten raus, aber Kaufbeuren wollte den Zusatzpunkt einfach nicht. Was folgen, kann getrost als die Schlacht zweier Giganten bezeichnet werden. Wer dachte, Fury gegen Wilder sollte das Highlight des Wochenendes werden, sah sich getäuscht. Sage und schreibe 20 Schützen brauchte es bis Laserfeser die Eispiratenfans in Ekstase versetzte und sie sich am Ende das Gummibärchen in Form des Zusatzpunktes sichern konnten.
Der Nektar der Götter, Zaubertrank , oder Bier – man weiß es nicht, was Coach Bazany den Eispiraten in die Trinkflaschen nach dem ersten Drittel gemischt hat. Es war jedenfalls von Erfolg gekrönt. Vielleicht haben sich die Eispiraten auch nur gedacht „Wir lassen den aufgepimpten Pudeln aus dem Breisgau erstmal drei Tore Vorsprung und vermöbeln sie dann richtig“.
Aber der Reihe nach. Das erste Drittel kann man getrost mit dem Black Friday vergleichen, denn das war alles ziemlich Billich. Zweimal vors Tor gestolpert und Gracnar seiner unliebsten Beschäftigung nachgehen lassen. Und weil auch ein Mathieu Lemay noch nicht ganz auf der Höhe war, schenkte man sogar das 3:0 her. Unter kräftiger Mithilfe der 4 Fragezeichen in Streifenform wurden Geschenke an Freiburg verteilt, welche selbst ein Max Kaltenhauser nicht mehr hätte versemmeln können. Hanni und Nanni in Schwarzweiß bekam die sahnpark´sche Waldluft definitiv nicht gut und so erhitzte man die Gemüter der Fans wie den Puls einer Schwangeren in der 40. Woche mit Heißhunger auf ein Schokoeis und Essiggurke. Gut, dass sich die Pfeifenhörnchen dann einkriegten und im zweiten Drittel den Eindruck vermittelten, wenigstens Azubis im ersten Lehrjahr zu sein. Dieser Eindruck wurde jedoch erfolgreich revidiert als Niklas Heyer sich vornahm Oleg Tschwanow ein neues Gesicht zu verpassen und ein Honigkuchenpferd in Zebraoutfit nach dem Fight neben dem Gockel Tschwanow her lief und ihm bei dessen „Kopf ab“-Geste gegenüber Heyer am liebsten sein feuchtes Schirihöschen hinterher geworfen hätte. Ey geht´s noch?!
Wie man einen Tanz auch schön beenden kann, zeigten hingegen nach einer fulminanten Aufholjagd Felix Thomas und Dominic Walsh beim Schneewalzer nach Spielende. Initialzündung für die Walzergrundlage gaben Lemay und der doppelte Feser, als diese zum viel umjubelten Ausgleich trafen. Und weil die Wölfe nicht einen Ewanykgedächtnisjubel einstudiert hatten, zählte deren Tor nicht mehr. War ja auch laaang nach der Sirene….
Da die Eispiraten am Freitag bereits ausführlich Penaltys üben konnten, war der Rest Formsache und die achtarmige Krake Gracko sicherte den Eispiraten den Zusatzpunkt. Wie im Märchen gewinnen weiterhin die Guten und so kann man mit breiter Brust am Freitag nach Punkten im Abwasser fischen.