Eine?! Nun gut, inzwischen ist es ein ganzer Rechnungsblock, den die Eispiraten mit den Kaufbeurern offen haben. Wer es noch nicht weiß: Seit 12 Spielen haben die Crimmitschauer im Allgäu keinen Blumentopf mehr gewonnen. Warum sich das nun ändern wird? Weil´s einfach mal genug ist!
Dass die aktuelle Tabellensituation ein Ende der elend langen Crimmitschauer Pleitenserie heraufbeschwört, sollte man ganz schnell in das Reich der Fabeln verbannen, denn trotz der Nullrunde Kaufbeurens am ersten Wochenende und der gleichzeitigen Weißen Weste der Eispiraten sind die Rollen weitaus ausgeglichener verteilt, wenn nicht sogar der ESVK einmal mehr Favorit sein sollte.
An der Wertach wurde es allerdings in den letzten Tagen tatsächlich recht unruhig, denn erstens startet niemand gern mit 0 Punkten in die Saison und zweitens hat Anfang der Woche Coach Rob Pallin das Handtuch geschmissen bzw. aus persönlichen Gründen um die Vertragsauflösung gebeten. Die ESVK-Verantwortlichen zeigten Verständnis und kamen der Bitte nach, so dass vorerst Co-Trainer Sebastian Osterloh das Zepter schwingen wird. Dem ehemaligen beinharten Verteidiger wird erst einmal daran gelegen sein, die 9 Gegentore des ersten Wochenendes zu korrigieren, während er sich um seinen Angriff zunächst weniger Sorgen machen muss.
Fürs Toreverhindern ist abermals Stefan Vajs zuständig, der aber garantiert auch heuer wieder seine Auszeiten, vor allem verletzungsbedingt, nehmen wird. Für ihn wird dann Maximilian Meier einspringen, der letzte Saison aus der Torwartnot heraus nachverpflichtet wurde, aber zur großen Überraschung sofort überzeugte und bis zum Saisonende Stammgoalie wurde.
Mit den erfahrenen Defendern Alexander Thiel, Jan Pavlu und Sören Sturm ist ein durchaus stabiles Rückgrat in der Abwehr vorhanden, an dem sich die jüngeren Spieler Tobias Echtler, Fabian Koziol und Tobias Baader durchaus zu orientieren wissen. Auch Simon Schütz kann trotz seiner erst 23 Jahre durchaus schon auf eine reichhaltige Karriere mit 107 DEL-Spielen zurückblicken.
Der Angriff – wie erwähnt – ist von den Namen her über jeglichen Zweifel erhaben. Nicht nur, dass mit den Kanadiern Tyler Spurgeon und John Lammers die beiden Top-Leute der letzten Saison geblieben sind. Obendrein laufen auch Branden Gracel (CAN) im vierten Jahr und der finnische Topstar Sami Blomqvist gar schon im sechsten Jahr hintereinander im Joker-Trikot auf. Blomqvist wird seinen bisherigen 168 DEL2-Toren (249 Spiele) auch diese Saison wieder viele weitere folgen lassen. Der dritte und vierte ESVK-Dauerbrenner im Bunde ist Joseph Lewis mit 5 Jahren und Florian Thomas mit 8 Jahren ESVK auf dem Buckel. Da kann man im Sturm also durchaus von einer „gewissen“ Eingespieltheit reden, was den Gegnern meist nicht gut bekommt. Nach den offensiven Führungskräften findet man in den Reihen Kaufbeurens durchwegs jungs Cracks mit Bezug zum Verein oder der Region. Für die DEL2 zu reifen ist das auserkorene Ziel etwa von Yannik Burghart, Markus Lillich, Philipp Krauß, Max Oswald, Fabian Voit und Markus Schweiger.
Man kann inzwischen mit Fug und Recht behaupten, dass die Eispiraten im Allgäu wahrlich schon alles probiert haben, um zu gewinnen. Aber selbst die beiden Spiele der letzten Saison, als Crimmitschau in der Sparkassenarena sogar zweimal das bessere Team war, sprang am Ende nur eine teure Busfahrt heraus. Nun darf sich also Marian Bazany probieren, den Bock endlich umzustoßen.