Nach 10 Monaten endlich wieder Zuschauer im Stadion, was das erste Vorbereitungs-Heimspiel zu etwas ganz Besonderem machte. Auf dem nebelverhüllten Eis im Sahnpark galt es erst einmal für die Eispiraten, eine Unterzahl zu überstehen, angefeuert von ca. 40 lautstarken Gästefans nahmen die Herner Christian Schneider unter Beschuss. Bei 5 gegen 5 waren beide Teams im ersten Drittel gleichwertig, wobei die Crimmitschauer die besseren Chancen zu verzeichnen hatten und zweimal den Pfosten trafen oder am starken Linda im Tor scheiterten. Auch ein Crimmitschauer Powerplay blieb trotz bester Torchancen folgenlos und so ging es torlos in die erste Pause.

Das sollte sich im zweiten Drittel ändern, hier bekamen die Gäste eine weitere Strafe aufgebrummt, und diesmal nahm Mathieu Lemay Maß und versenkte den Puck aus spitzem Winkel hinter Linda im Tor. Der ging nach 30minütiger, ausgezeichneter Leistung vom Eis und machte Platz für die Nummer 2, Sebastian Wieber. Und mit der nächsten Strafe musste der auch schon hinter sich greifen, Felix Thomas zog von der blauen Linie ab und Lukas Vantuch nahm Wieber die Sicht. Von den Spielanteilen her war das zweite Drittel auch ausgeglichen, jedoch hier nutzten die Eispiraten die sehr guten Chancen in Überzahl einkalt aus.

Gleich zum Beginn des dritten Drittels machten die Eispiraten den berühmten Deckel auf den Topf, Mathieu Lemay fuhr in Unterzahl einen schnellen Konter, scheiterte an Wieber, holte sich aber den Puck zurück, umkurvte das Tor und schoß Swinnen an, von dessen Schläger der Puck ins eigene Tor ging. Und die Eispiraten legten nach, wieder war es Mathieu Lemay, erneut war es in Unterzahl. Hier hatte Gästecoach Danny Albrecht aber den Versuch gewagt, seinen Goalie zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis zu nehmen – in der Vorbereitung durchaus auch mal eine Testoption – und sein Team schnürte bei 6 gegen 4 die Eispiraten durchaus ein, aber Mathieu Lemay kam an den Puck und der schnelle Kanadier ging auf und davon und schob den Puck ins leere Tor zum 4:0. Den Gästen merkte man so langsam die schweren Beine an und die Eispiraten setzten sich immer öfter in deren Drittel fest, Felix Thomas abermals war es, der den Puck zum 5:0 und damit dem Endstand der Partie im Tor unterbrachte. Danach sangen die Fans minutenlang den Titel von Marius Müller-Westernhagen „Wieder hier“, was nach der langen Eishockey-Abstinenz bei so manchem eine Gänsehaut am Körper verursachte. Wie gut die Anwesenheit der Fans beiden Teams tat, hat man nach Spielende gemerkt, beide Mannschaften wurden von ihrem Anhang gefeiert und  verließen nur langsam das Eis.