Langsam gehen den Eispiraten die Spiele aus, um ihre seit Wochen andauernde Offensivflaute zu beenden. Defensiv lieferten die Rot-Weißen zwar wieder gut ab, aber nach vorne ging im heutigen Auswärtsspiel bei den Freiburger Wölfen nicht viel, so dass den Hausherren zwei selbst erzielte Treffer und eine ebenfalls einwandfreie Abwehrleistung genügten, um mit 2:0 die Punkte im Breisgau behalten zu können.
Freiburg drückt, aber die Gäste finden einen Weg ins Spiel
Mit Beginn der Partie zeigten die Gastgeber, dass sie trotz schon geschaffter PlayOff-Qualifikation keineswegs gewillt waren, die Beine hochzulegen und sich zu schonen. Nach zehn Minuten hatten sich die Breisgauer so ein deutliches Chancenplus erspielt, ohne jedoch Michael Bitzer, der sich einmal mehr bestens aufgelegt präsentierte, ernsthaft in die Bredouille zu bringen. Nach circa 1400 Autobahnkilometern in den letzten beiden Tagen hatten sich die Eispiraten ab da dann auch die Busbeine freigelaufen und begannen mitzuspielen. Begünstigt wurde das durch eine Strafe gegen Freiburgs Schlussmann Meisner, der Vantuch mit dem Schläger die Beine weggezogen hatte. Es sollte die einzige Strafe gegen die Hausherren im gesamten Match bleiben. Trotz nunmehr ausgeglichener Spielanteile gelang es auch den Rot-Weißen nicht, die Scheibe im Netz unterzubringen, so dass es mit einem leistungsgerechten 0:0-Unentschieden nach einem temporeichen ersten Drittel in die Pause ging.
Strittiges Tor zur Wölfe-Führung bleibt unerwidert
Im Mittelabschnitt waren es dann die Gäste. die die ersten Ausrufezeichen setzen konnten. Zu erwähnen ist hier Vigneaults Pfostentreffer nach schöner Lemay-Vorarbeit in der 30. Minute. Davor schnürten die Westsachsen Freiburg zwar nicht unbedingt im eigenen Drittel ein, hielten sich aber öfters dort auf als in der eigenen Zone. Aber genau wie die Eispiraten, verstanden es auch die Wölfe, ihren Gegner weitestgehend von Schüssen aus der Nahdistanz abzuhalten, so dass Meisner ein ums andere Mal klären konnte. Gegen Mitte der Partie wagten sich die Gastgeber dann wieder etwas mehr aus der Deckung, und mit dem ersten gefährlichen Schuss erzielten sie auch sofort die Führung. Diese war aber durchaus strittig, denn ein Freiburger Stürmer behinderte Bitzer recht eindeutig, so dass dieser nicht mehr rechtzeitig in der linken Ecke des Gehäuses ankam, um Nehers Schuss aufzuhalten. Nach Sichtung des Videobeweises gaben die Referees das Tor. Und eins sollte sich damit fortsetzen: jede einzelne strittige Entscheidung des Spieles (so viele waren es zwar nicht, aber trotzdem: JEDE) fiel zu Ungunsten der Eispiraten. So langsam sollte das Bad Karma vom Bayreuthspiel aufgebraucht sein. Der Rest des Mittelabschnitts ist so schnell erzählt, wie das Spiel war: starke Abwehrreihen prägten das Geschehen, Hochkaräter blieben Mangelware. Es blieb beim 1:0.
Fehlende Genauigkeit im Spiel nach vorn macht es den Gastgebern zu leicht
Man kann den Eispiraten wirklich nicht viel vorwerfen. Sie rannten nicht ins offene Freiburger Messer, verteidigten weiter stark, sicherten gut ab und liefen ein ums andere Mal an, wollten den Ausgleich wirklich. Aber mit zunehmender Dauer zeigte sich im Spielaufbau eine gewisse Ungenauigkeit, einiges an Pässen ging in den Rücken des Mitspielers oder wurde gleich abgefangen. Ein Wunder ist das aber nicht: wir befinden uns auf der Zielgeraden einer langen Hauptrunde, in der die Rot-Weißen ihr kräftezehrendes Spiel wochenlang in Minimalbesetzung durchziehen mussten. Für Freiburg war es aber daher trotzdem jetzt relativ leicht, die Gäste vom eigenen Tor fernzuhalten und Meisners Shutout sichern zu helfen. Dass Bassen mit einem Monstersolo kurz vor Ultimo, bei dem es schon fast an Frechheit grenzt, Assistgeber zu benennen, das 2:0 machte und damit den Deckel auf die Partie: geschenkt, der kämpferisch und defensiv einwandfreien Leistung der Eispiraten tut das keinen Abbruch. Einzig die mangelnde Torgefahr macht mittlerweile etwas Sorgen. Hier muss sich Coach Mario Richer für die restlichen Spiele etwas einfallen lassen. Dann ist, auch aufgrund der anderen Ergebnisse des Tages – die Konkurrenz um Platz 8 patzte ebenfalls, noch alles drin für das Team.