Zum dritten Mal in dieser Saison haben die Eispiraten ein Heimspiel in der Schlussminute aus der Hand gegeben. Nach Landshut und Freiburg war es nun Bietigheim, das den Crimmitschauern einen Schock versetzte – 6:7 (1:0, 4:2, 1:5) hieß es am Ende.
Die beiden stark ersatzgeschwächten Teams – Crimmitschau konnte 15, Bietigheim nur 14 Feldspieler aufbieten – gingen mit kontrollierter Offensive zu Werke, wobei Bietigheim sich im Laufe des ersten Drittels ein optisches Übergewicht erspielen konnte, ohne jedoch die glasklaren Chancen zu kreieren, da Crimmitschaus Defensive samt Goalie Andryukhov recht sicher und eng am Mann agierte. Auf der Gegenseite setzten die neu formierten Sturmreihen der Eispiraten immer wieder mal ein paar Nadelstiche. Einer davon führte in der 18.Minute zum 1:0, als Patrick Pohl eine Uneinigkeit des Bietigheimer Goalies mit seinem Abwehrspieler frech ausnutzte.
Mächtig zur Sache ging es im Mittelabschnitt! Nachdem erst Lemay die Latte traf, war es schließlich den Steelers vorbehalten, Ilya Andryukhov nach knapp 110 Minuten ohne Gegentor wieder zu bezwingen – Hauner traf zum 1:1. Die Sachsen hatten aber die allerbeste Antwort parat und Gams zimmerte die Scheibe nur 17 Sekunden später zur erneuten Führung ins Gehäuse. Die Partie blieb offensiv geführt, so dass es wiederum auch nur 2 Minuten bis zum erneuten Ausgleich dauerte, den Preibisch erzielte. Bietigheim bleib im Angriff stets gefährlich, aber im Ausnutzen der Chancen zeigten sich die Crimmitschauer wesentlich effizienter: Gams, Lemay und Ewanyk im Powerplay schraubten das Ergebnis auf 5:2, das schließlich deutlicher war als die Partie. Apropos Powerplay. Dies kam zustande, weil Dominic Walsh einen Schläger unbeabsichtigt ins Gesicht bekam und mit einer Platzwunde unter dem Auge vorzeitig zur Behandlung in die Kabine musste.
Zum Glück leistete die medizinische Abteilung ganze Arbeit, so dasss Walsh im Schlussabschnitt wieder mitwirken konnte, aber mitansehen musste, wie die komfortable Führung in den ersten drei Minuten dahinschmolz und Bietigheim auf 5:4 herankam. Die Gäste waren nun on fire, ließen die Westsachsen kaum zum Durchschnaufen kommen. Folgerichtig fiel das 5:4 in der 47. Minute und alles war wieder offen. Dass Sam Vigneault im Powerplay in der 53. Minute sein erstes Tor im Eispiraten-Trikot zum 6:5 erzielte, solle am Ende nicht reichen. Knapp 4 Minuten vor dem Ende landete ein abgefälschter Schuss zum abermaligen Ausgleich im Kasten von Andryukhov und 41 Sekunden vor der erlösenden Sirene setzte Prommersberger zu einer Bogenlampe an, die vor dem Goalie aufsprang und ins Netz plumpste – ein sch…. Ding aus Sicht der Crimmitschauer, die am Montag im Derby in Weißwasser diese Scharte wieder auswetzen können.