Spiele gegen die Heilbronner Falken waren in den letzten Jahren nie ein wirkliches Highlight, zum Einen, weil die Spielweise der Heilbronner immer nicht gerade zu den optisch beeindruckendsten gehörte und zum Anderen, weil die Eispiraten sich gegen das Team aus dem Unterland immer schwer tat, und dies sollte sich auch am heutigen Abend fortsetzen…
Dreckige Spielweise des Tabellenletzten beeindruckt Eispiraten
Die Eispiraten nahmen gegen den Tabellenletzten aus Heilbronn das Zepter sofort in die Hand, die Gäste agierten defensiv und lauerten auf Konter, doch wirklich gefährlich wurde es in den Anfangsminuten für Ilya Andryukhov im Tor der Eispiraten nicht. Der erste richtige Konter Falken saß aber auch, Calce brachte die Gäste nach 7 Minuten nach einem 2 auf 1 Konter in Führung. Unmittelbar danach war für Falken-Stürmer Gervais das Spiel zu Ende, nach einem Foul der üblen Sorte an André Schietzold durfte er zurecht duschen gehen. Für Schietzold war das Spiel verletzungsbedingt beendet. Das darauf folgende Überzahlspiel wirkten die Eispiraten geschockt, gingen hektisch und ohne wirklich guten Aufbau an, mehrere Abseitsstellungen waren die Folge. Die Falken konterten anfangs die Hausherren aus und Ilya Andryukhov hielt mehrere Großchancen der Gäste. Ohne wirkliche Torchance verpuffte das fünfminütige Überzahlspiel. Was da nicht ging, funktionierte kurz darauf in Unterzahl, Mathieu Lemay eroberte die Scheibe, lief schnell ins Drittel der Falken, feuerte die Scheibe an den Pfosten, doch den Nachschuss verwandelte Lukas Vantuch zum 1:1. Allerdings kamen die Westsachsen mit der eher dreckigen und aggressiven Spielweise der Heilbronner weiter schlecht zurecht. Gegen Ende des Drittels fingen sich die Eispiraten so langsam, aber hier konterten die Falken ein zweites Mal und erzielten in der vorletzten Minute das 1:2 durch Della Rovere, der Ilya Andryukhov mit einem platzierten Schuss ins Eck überwand.
Heilbronn zieht davon, Crimmitschau kämpft sich zurück ins Spiel
Das zweite Drittel begann so ungünstig, wie das erste endete, Heilbronn lief ins Drittel, ein strammer Schuss von Maginot ging über das Tor an die Bande, wo der Puck zurück kam und von Andryukhovs Rücken ins Tor flog. Und es kam noch dicker, gegen nachlässige Eispiraten überlief Falken-Topscorer Wruck die Abwehrreihen und konnte ungehindert zum 1:4 einschießen. Die Eispiraten waren völlig von der Rolle, was vor wenigen Spielen mit einer Selbstverständlichkeit gelang, war in diesem Spiel von Krampf und völliger Verunsicherung geprägt. Allerdings konnten die Eispiraten in der 30. Minute in Überzahl verkürzen, Lukas Vantuch war im Nachschuss erfolgreich. Und die Hausherren legten sofort nach, Kelly Summers eroberte im Angriffsdrittel die Scheibe und erzielte nur wenige Sekunden später den Anschlusstreffer zum 3:4. Gästecoach Stewart nahm sofort eine Auszeit, doch der Schalter war umgelegt und das Spiel machten plötzlich die Eispiraten. Allerdings standen die vielen ungeahndeten Nickligkeiten der Gäste jetzt wieder im Vorderfgrund, so dass vorerst kein Tor mehr fiel. Die Gäste hatten mit dem Schiedsrichtergepann viel Glück, denn manch anderer Unparteiischer hätte die versteckten Fouls und Provokationen nicht ungeahndet gelassen. Trotz aussichtsreicher Chancen sollte daher im zweiten Drittel kein Treffer mehr fallen.
Eispiraten kämpfen, müssen aber erneut als Verlierer vom Eis
Das Schlussdrittel begannen die Eispiraten stürmisch und mit Zug zum Tor. Mathieu Lemay hätte hier bereits den fälligen Ausgleich erzielen können, scheiterte aber an Tiefensee im Tor der Falken. Das Spiel ging vorerst größtenteils in eine Richtung, und zwar auf das Falkentor. Die Eispiraten wurden erst durch eine Strafe gegen Willy Rudert etwas ausgebremst, konnten aber hier die Gäste weitestgehend im Zaum halten. Allerdings stellten sich die Gäste in möglichst viele Pass- und Laufwege, so dass die Stürmer der Eispiraten kaum zum Schuss kamen. Die Zeit lief gnadenlos von der Uhr, Heilbronn mauerte immer mehr, arbeitete weiter mit grenzwertigen Aktionen am Gegenspieler, die allesamt ungeahndet blieben und konnte somit den Ausgleichstreffer im Schlussdrittel vermeiden. Ilya Andryukhov verließ in der Schlussminute das Tor, die Gäste nutzten dies und Nicholls schob den Puck ins leere Tor zur Spielentscheidung. Doch damit noch nicht genug, ein versteckter Stockschlag nach Spielende an Mario Scalzo ließ bei diesem zurecht die Sicherungen durchbrennen, er konnte nur mit Mühe davon abgehlten werden, sich seinen Gegenspieler vorzunehmen. Wie so viele Situationen zuvor übersah das schwache Schiedsrichtergespann das Foul an Scalzo und gab nach Spielende nur dem Eispiratenspieler eine Disziplinarstrafe.