Das Allgäu ist schön, jetzt im Winter erst recht, doch für die Eispiraten sind die Fahrten in eine der landschaftlich schönsten Gegenden Deutschlands seit Jahren ein Graus, denn außer der Landschaft hatten die Westsachsen in Kaufbeuren nichts zu bewundern, und das wird auch erst einmal so bleiben…

Viele Chancen, nur ein Tor

Ohne gegenseitiges Abtasten ging es in die Partie, beide Teams gingen offensiv zu Sache. Blomqvist und Lammers auf der einen und Patrick Pohl und Dominic Walsh auf der anderen Seite hatten bereits früh die Chance zur Führung auf dem Schläger. Die Eispiraten machten es den Hausherren mit ihrem schnellen Umschaltspiel schwer und so war es auch irgendwie eine Frage der Zeit, das die Westsachsen verdient in Führung gingen. Mathieu Lemay lief sich über die linke Seite frei, profitierte dabei von einem ausrutschenden Abwehrspieler der Kaufbeurer und konnte so auf den mitlaufenden Dominic Walsh passen, der mühelos das 0:1 erzielen konnte. Die Eispiraten blieben beflüglt durch das Tor das bessere Team, während Kaufbeuren spielerisch als auch läuferisch einiges schuldig blieb. Das Einzige, was man den Eispiraten angesichts der Überlegenheot vorwerfen konnte, war die Tatsache, dass zur Pause nur ein 0:1 auf der Anzeigetafel in der Kaufbeurer Eissporthalle stand.

90 Sekunden westsächsischer Schlaf wecken Kaufbeuren auf

Lange stand dieser Spielstand nicht auf der Anzegetafel, Kaufbeuren fing sich zwar etwas, aber bekam genau zum richtigen Zeitpunt die kalte Dusche, Carl Hudson umspielte einen Verteidiger und legte die Scheibe auf den im Slot stehenden Mathieu Lemay, der per Direktabnahme das 0:2 markierte. Dominic Walsh hatte nur kurz darauf das 0:3 auf dem Schläger, doch Meier im Tor des ESVK hielt sein Team am Leben. Und wer die Tore vorn nicht macht, bekommt sie halt hinten, erst sorgte ein Scheibenverlust an der Bande und ein erfolgreicher Alleingang von Oppolzer für den Anschlusstreffer, ehe Lammers nur wenig später zu viel Raum gelassen wurde und der den schmeichelhaften Ausgleich erzielen konnte. Eispiraten-Coach nahm sofort eine Auszeit und rüttelte seine Mannschaft klar und laut wieder wach, und die Eispiraten nahmen das Zepter wieder in die Hand. Dominic Walsh mit Lattentreffer und Petr Pohl, der in Meier seinen Meister fand, zeigte klar, wer hier das Sagen weiter haben soll. Doch Kaufbeuren fing sich wieder und erspielte sich jetzt auch bessere Chancen. Gegen Ende des Drittels hatten die Allgäuer sogar die Riesenchance zur Führung, als das Schiedsrichtergespann Travis Ewanyk und Mathieu Lemay auf die Strafbank schickte und somit die Eispiraten in doppelter Unterzahl agieren mussten. Doch mit viel Einsatz überstanden die Westsachsen diese Phase, so dass es mit einem Unentschieden in die zweite Pause ging.

Kuriose Gegentreffer bringen Eispiraten um Punkte

Kaufbeuren fand den besseren Start ins letzte Drittel und bestrafte das zuvor nachlässige Eispiratenspiel mit dem 3:2 durch den wieder genesenen Blomqvist, der von Wörle perfekt angespielt wurde. Doch die Eispiraten schlugen diesmal umgehend zurück, Mathieu Lemay erkämpfte sich die Scheibe und schoss aus spitzem Winkel platziert ins untere Eck. Doch Kaufbeuren hatte darauf auch eine Antwort parat, Eichinger schickte Krauß auf die Reise, der im Alleingang das 4:3 erzielte. Kaufbeuren verlagerte das Spiel mehr und mehr auf die Defensive und lauerte auf Konter, die Eispiraten kamen somit nicht mehr so gut durch wie in den ersten beiden Dritteln. Und einer dieser Konter saß, ein schneller Spielzug wurde durch Wörle zum 5:3 abgeschlossen. Das war aber noch nicht der K.O.-Schlag für die Eispiraten, denn in Überzahl konnte Lukas Vantuch noch einmal verkürzen. Doch die Eispiraten dezimierten sich durch eine unnötige Strafe selbst, so dass die Schlussoffensive nur die letzten beiden Minuten zu nutzen gewesen wären. Hier stellte Kaufbeuren sich jedem Schuss in den Weg, so dass Kaufbeuren mit einem glücklichen, aber durchaus verdienten Sieg vom Eis ging.