Spiel 1 nach dem Abgang von Daniel Weiß nach Schwennigen und die große Frage, wie die Eispiraten diese wichtige Lücke schließen. Für die Beantwortung dieser Frage war das Spiel beim Tabellendritten dazu sicherlich gar nicht so ungeeignet…

Eispiraten halten Ravensburg vom Tor fern

Von der langen Busfahrt nichts zu spüren gingen die Eispiraten mit viel Selbstvertrauen in die Partie, die Gastgeber aus dem Schussental bekamen die offensiv eingestellten Gäste schlecht in den Griff und Langmann im Tor hatte bereits in der Anfangsphase viel zu tun. Zwar konnten sich die Towerstars nach etwa 5 Minuten auch erste Chancen erarbeiten, aber die Eispiraten stellten die Passwege weiter clever zu, um teils gefährliche Konter zu fahren, die durchaus hätten einschlagen können, aber Langmann zeichnete sich hier mehrfach aus. Sein Gegenüber Michael Bitzer hatte im ersten Drittel einen ruhigen Abend. In der Schlussphase drehten die Eispiraten nochmal richtig auf, Patrick Pohl, Mathieu Lemay und Timo Gams scheiterten mit riesigen Chancen an Langmann. Das Auslassen dieser Chancen hätten sich rächen können, denn in den letzten zwei Minuten bekamen die Westsachsen eine Strafe, wo Ravensburg das erste Mal die Eispiraten spielerisch umklammerte, aber hier war Michael Bitzer auf dem Posten. Mit einem für Ravensburg eher schmeichelhaftem 0:0 ging es in die erste Pause.

Spannendes Spiel mit einem Treffer auf der richtigen Seite

Ravensburg kam energischer aus der Kabine und bekam gleich in den Anfangsminuten zum Leidwesen der Crimmitschauer noch die Gelegenheit zum Überzahlspiel nach Strafe gegen Patrick Pohl. Doch mehr als ein Schuss von Just kam bei dem Powerplay nicht heraus und den hatte Michael Bitzer sicher. Die Gäaste bekamen danach die erste Gelegenheit, in numerischer Überzahl den ersten Treffer zu erzielen, aber trotz gutem Powerplay sollte dieser nicht gelingen. Kaum komplett, schlugen die Tower Stars zu, Driendl spitzelte die Scheibe von Walshs Schläger und passte vor das Tor, wo Czarnik einen scharfen Schuss abgab, der Puck rutschte Michael Bitzer aus der Fanghand und Pompei beförderte den Nachschuss ins Tor. Der Treffer gab den Towerstars mehr Sicherheit, doch die Eispiraten schlugen mit der nächsten Überzahlgelegenheit zurück, auch Langmann konnte den Schuss von Travis Ewanyk nicht festhalten und Mathieu Lemay setzte energisch nach und beförderte den Puck unter die Latte. Das Momentum war jetzt wieder auf Seiten der Westsachsen, die gleich nachlegten. Erneut konnte Langmann den Puck nach Schuss von Ole Olleff nicht richtig festhalten und Niklas Heyer legte die Scheibe am Ravensburger Schlussmann zum 1:2 vorbei. Scott Timmins hätte nur Sekunden später das 1:3 erzielen können – ja müssen – aber der US-Amerikaner schoss die Scheibe neben das leere Tor. Die Towerstars erholten sich bis Drittelende nicht vom Führungstreffer der Westsachsen und hatten Glück, dass die Drittelsirene eine Zehntelsekunde vor Patrick Pohls Treffer erschallte und somit es beim 1:2 blieb, was das Schiedsrichtergespann nach Videobeweis auch bestätigte.

Ravensburg gleicht aus, doch Crimmitschau holt sich den Zusatzpunkt

Durchpusten war angesagt gleich zu Beginn des letzten Drittels, denn Driendl von der Strafbank kommend startete einen Alleingang, den Michael Bitzer aber entschärfen konnte. Das war es aber auch schon in den ersten Minuten von Ravensburg, denn die vor Selbstbewusstsein strotzenden Westsachsen gaben den Towerstars kaum Platz auf dem Eis und machten ihnen das Leben so richtig schwer. Die Westsachsen kämpften mit- und füreinander und machten klar, dass hier ein Team auf dem Eis steht, das keine Angst vor großen Namen wie Driendl, Hospelt, Pompei oder Czarnik hat. Die letzten Minuten gab Ravensburg dann doch noch Gas, agierte wie ein Spitzenteam und kam über einen schnellen Spielzug durch Pompei nach Zuspiel von Czarnik zum Ausgleich. Das Spiel stand jetzt auf Messers Schneide, beide Teams spielten weiter und machten dieses tatsächlich zum Spitzenspiel, in dem der Sieger zu keinem Zeitpunkt festgelegt werden konnte. Den Lucky Punch hätten die Eispiraten in den letzten drei Minuten setzen können, denn hier gab das Schiedsrichtergespann den Towerstars noch eine Strafe. Aber letztlich blieb es nach 60 Minuten bei einer gerechten Punkteteilung.

Die Verlängerung begann mit einer guten Einschusschance für die Gastgeber, doch ab da war nichts mehr zu sehen von den Towerstars, während die Eispiraten sich diese nach und nach zurecht legten. Letztlich schickte Patrick Pohl seinen Namensvetter Petr mit einem schnellen Pass auf die Reise, dieser überlief die oberschwäbische Abwehr und versenkte sehenswert den Puck hinter Langmann zum Siegtreffer für die Eispiraten.