Die Westsachsen auf der Reise zu einem Tabellenletzten, der vielleicht gar kein richtiger Tabellenletzter ist, denn auf Grund der Corona-Pandemie liegen die Heilbronner Falken in der Tabelle mit zwischen 4 und 7 Spielen weniger vielleicht zu Unrecht ganz hinten. Dennoch oder gerade deshalb sollte dies ausgeblendet werden, denn einer der zwei vollen Siege mit 3 Punkten fuhren die Falken gegen die Eispiraten im Auswärtsspiel im Sahnpark ein. Von daher sollten die Westsachsen ausreichend gewarnt sein…

Eispiraten spielbestimmend, aber Heilbronn führt

Die ersten Minuten gehörten den Eispiraten, gingen druckvoll ins Spiel und rotierten gut im Drittel der Falken, so dass diese kaum an den Puck kamen. Die Falken kamen im ersten Entlastungsangriff allerdings gleich zu einer dicken Gelegenheit, Wruck traf die Querlatte. Auf der Gegenseite verfehlte Daniel Weiß das leere Tor, nachdem Nemec den Schuss von André Schietzold prallen ließ. Die Westsachsen waren aber weiter die bessere Mannschaft und Nemec rückte – nicht zuletzt durch das erste Powerplay im Spiel – in den Mittelpunkt. Heilbonn beschränkte sich zunächst auf die Defensive und sich daraus ergebende Konter. Und dieses Mittel sollte sich auszahlen, Pavlu lief ins Drittel der Eispiraten und schoss, den Abpraller verwertete Valenti zur Führung für die Falken. Die Eispiraten waren von der Führung wenig beeindruckt und spielten weiter wie zuvor, aber Nemec und die Falkendefensive waren im ersten Drittel nicht mehr zu überwinden.

Comebackqualitäten nach 3:0-Rückstand

Die Falken kamen verbessert aus der Kabine, während die Eispiraten aber auch so weiter machten wie im ersten Drittel, Nemec muste mehrfach eingreifen. Dennoch fiel das 2:0 wie aus heiterem Himmel, ein Handgelenksschuss von Götz schlug bei verdeckter Sicht für Arnsperger im rechten Eck ein. Dieses 2:0 stellte eine Art spielerisches Gleichgewicht auf dem Eis dar, die Falken wurden sicherer und konnten den Eispiraten damit Paroli bieten, die im Spiel nach hinten mehr Augenmerk auf Defensive legten, was sich im Spiel nach vorn bemerkbar machte. Das nützte aber auch nichts im Unterzahlspiel gegen Mitte des Drittels, obwohl die Falken ein sehr mäßiges Powerplay zeigten, für einen schnellen Konter reichte es und einen eher harmlos erscheinenden Schuss ließ Mark Arnsperger zum 3:0 durchrutschen. Die Eispiraten wirkten jetzt etwas planlos, denn selbst bei einem gut vorgetragenen Powerplay wollte die Scheibe nicht ins Tor gehen. Es bedurfte eines eher zufällig in den Slot rutschenden Pucks und einem darauf folgenden Wutschuss von Marius Demmler, der die Scheibe optimal traf und wie einen Strich zum Anschlusstreffer ins Tor schickte. Das setzte wieder Kräfte frei und die Eispiraten spielten wieder nach vorn, was Mathieu Lemay mit einem ansatzlosen Schuss in den Winkel zum 3:2 krönte. Die Falken mussten sich noch ein paar Angriffen der Eispiraten erwehren, konnten aber den knappen Spielstand mit in die Pause nehmen.

Crimmitschau rennt an, Heilbronn trifft zu einfach

Beide Teams kamen mit viel Druck aus den Kabinen und bemühten sich um den ersten Treffer im dritten Durchgang. Das Spiel wog nun hin und her, beide Teams kämpften um die Scheibe, die Eispiraten wirkten jedoch noch etwas verspielt, jedoch weiter mit mehr Spielanteilen. Heilbronn setzte mehr und mehr auf Abwehrarbeit und machte es damit den Westsachsen wie schon im Spiel in Crimmitschau schwer, zum Abschluss zu kommen. Und so begann die Zeit den Eispiraten allmählich davon zu laufen. In einem Überzahlspiel wenige Minuten vor Schluss hatten die Eispiraten die große Gelegenheit, das Spiel auszugleichen. Hier setzten sie die Falken komplette zwei Minuten unter Druck, aber Nemec war hier der Fels in der Brandung. Und wenn man das Tor nicht trifft, fängt man halt eins, die Falken starteten einen Entlastungskonter und Wruck überwand Mark Arnsperger per Rückhand zum 4:2. Die Eispiraten setzten nochmals alles auf eine Karte, nahmen ihren Goalie vom Eis und Nemec unter Beschuss, doch der, am Ende als bester Spieler ausgezeichnet, ließ sich nicht noch einmal überwinden. Stattdessen machte Preto mit dem Schuss ins leere Tor den Deckel auf die Partie.