Die Verletzungssorgen hätten die Eispiraten zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt treffen können, denn auch in Bietigheim – immerhin Spiel Nr. 11 in den letzten 26 Tagen – werden die Crimmitschauer nur dezimiert auflaufen können und müssen sich mit der Außenseiterrolle anfreunden.

Diese Außenseiterrolle loszuwerden, wäre für die Sachsen vielleicht auch mit voller Kapelle nur schwer möglich, immerhin mischen die Steelers nach der eher verkorksten letzten Saison heuer wieder munter mit im Kampf um das Playoff-Heimrecht. Dass die Cracks aus dem Ellental die Playoffs schaffen werden, daran zweifelt angesichts des Kaders ohnehin kaum jemand.

Im Tor kann Ex-Eispiraten-Coach Daniel Naud mit Jimmy Hertel (8 Sp, 4.38 GT/Sp, 84.13%, 0 SO) sowie Cody Brenner (9 Sp, 2.15 GT/Sp, 92.34%, 2 SO) zwei gute deutsche Torhüter ins Rennen schicken. Hertel ist zwar von seiner besten Form noch ein Stück entfernt, den defensiv insgesamt stabilen Auftritten der Steelers tut das aber keinen Abbruch.

Die Torsteher können sich bei ihrer Arbeit stets auf die Routine und Erfahrung ihrer Vorderleute verlassen, immerhin stehen da mit Tim Schüle (15 Sp, 3+10), Max Renner (16 Sp, 2+9), Benjamin Hüfner (16 Sp, 1+4), Max Prommersberger (15 Sp, 1+3) und Nicolai Goc (15 Sp, 0+2) ein paar äußerst prominente Namen im Aufgebot. Eric Stephan und Fabian Ribnitzky gehen dabei beinahe ein bisschen unter, sind aber in ihren Leistungen nicht minder erwähenswert als ihre namhaften Kollegen.

Im Angriff ist es einmal mehr Matt McKnight (CAN, 16 Sp, 11+9), der den Ton angibt und längst zur Legende in Bietigheim geworden ist. Allerdings ist der beste Bullyspieler der Liga im Vergleich zur letzten Saison nicht mehr der Alleinunterhalter in Sachen Torproduktion, sondern hat mit C.J. Stretch (USA, 16 Sp, 5+12) und Riley Sheen (CAN, 12 Sp, 7+10) zwei starke Mitspieler auf den Kontingentpositionen zur Hilfe. Und da mit Norman Hauner (16 Sp, 5+7), Yannick Wenzel (14 Sp, 4+8), Alexander Preibisch (16 Sp, 5+5), Brett Breitkreutz (15 Sp, 6+3), Benjamin Zientek (16 Sp, 4+3) und René Schoofs (16 Sp, 2+4) auch noch eine ganze Reihe offensivstarker deutscher Angreifer zur Verfügung stehen, kann sich Danny Naud über mangelnden Scoringtouch sowohl in der Breite als auch in der Tiefe des Kaders nun wahrlich nicht beklagen. Robert Kneisler, Calvin Pokorny und Fabjon Kuqi komplettieren die Offenvisabteilung.

Im Ellental sahen die Eispiraten in der Vergangenheit seltenst wirklich gut aus und auch in der anstehenden Partie dürften sie von Beginn an vor Probleme gestellt werden. Damit sich solch eine Herausforderung in positive Energie umwandelt, wird ein mitentscheidender Faktor sein, von Beginn an mitzumischen, denn im bisherigen Saisonverlauf ist das erste Drittel mit Abstand das Schwächste, was die Westsachsen zu bieten haben. Mal nicht in Rückstand zu geraten und das Spiel lange offen zu halten, wird die Marschroute im Ellental sein.