Was für ein Herzschlagfinale und was für ein grandioser Abend des Mathieu Lemay. Mit 7:6 (2:3, 2:2, 3:1) rangen die Eispiraten den ESV Kaufbeuren nieder und behaupten sich damit erst einmal im Kampf um die Playoffs. Dabei sah es zunächst gar nicht nach einem Erfolg aus, denn der erste Schuss der Gäste war schon wieder drin und wie auch in Bad Tölz setzte es einen Gegentreffer in der Schlusssekunde des ersten Drittels. Das war die 2:3-Führung der Allgäuer, zuvor trafen Daniel Weiß und Dominic Walsh für Rot-Weiß.

Im ersten Saisonspiel von Lukas Vantuch sah man die Felle im Mittelabschnitt bereits zügig davonschwimmen, denn die Eispiraten-Defensive offenbarte weiterhin eklatante Lücken, was Kaufbeuren zur 2:5-Führung ausbauen konnte. Die Crimmitschauer, die ohne Hudson, Olleff, Petr Pohl und Vincent Schlenker antreten mussten, waren zu diesem Zeitpunkt eigentlich aus dem Spiel. Zwei Powerplaytreffer durch Kelly Summers und Mathieu Lemay gaben aber bis zur Pause wieder Hoffnung.

Jener Lemay war es dann auch, der im Schlussabschnitt dem Spiel endgültig seinen Stempek aufdrückte. Zunächst schaffte Travis Ewanyk in Überzahl den Ausgleich zum 5:5, ehe wenig später ein Kaufbeurer einen scharfen Querpass von Lemay ins eigene Netz lenkte. Die Sachsen waren damit erstmals in Führung, die sie sich hart erarbeitet hatten, aber gut 10 Minuten vor dem Ende aus dem Nichts auch wieder hergeben mussten – Kaufbeuren traf zum 6:6. Letzten Endes wurden dem ESVK die Strafbank und ein glänzend aufgelegter Mathieu Lemay zum Verhängnis, denn in der Schlussminute bewies der Kanadier mit dem 4. Tor der Eispiraten im Powerplay seinen Torriecher.

Die Eispiraten zeigten in dieser enorm wichtigen Partie gegen den Tabellennachbarn Kaufbeuren eine starke Comebackmentalität, die die personellen Ausfälle und die unübersehbaren defensiven Unzulänglichkeiten überboten.