Den Jahresstart so gestalten wie das alte Jahr aufgehört hat – zumindest was das Heimspiel betrifft, denn über die Klatsche von Bad Tölz sollte schnellstmöglich der Mantel des Schweigens gelegt werden. Im ersten Heimspiel hieß es punkten gegen die direkte Konkurrenz aus Kaufbeuren. Angesichts von einem Punkt Abstand und drei Spielen weniger für die Allgäuer war ein Sieg umso wichtiger…

Schnelle Antwort der Eispiraten auf (fast) jeden Gästetreffer

Nur wenige Sekunden waren im Sahnpark gespielt, da durfte Michael Bitzer das erste mal hinter sich greifen, Lukes kam schnell im Slot zum Abschluss und brachte die Gäste früh in Führung. Die Antwort der Eispiraten dauerte nicht lang, Daniel Weiß hielt den Schläger wenig später punktgenau in die Hereingabe von Scott Timmins und markierte den Ausgleich. In den Folgeminuten brachte sich keins der beiden Teams so richtig in Vorteilsposition, das Spiel plätscherte hin und her und spielte sich größtenteils in der neutralen Zone ab. Nach 12 Minuten war es erneut Lewis, der einen Abpraller von Michael Bitzer clever per Direktabnahme im Tor unterbrachte und Kaufbeuren wieder in Front schoss. Doch auch hier währte die Freude der Gäste nicht lang, Dominic Walsh – als Verteidiger eingesetzt – belohnte seine Mühen der letzten Wochen endlich und glich per Blueliner zum 2:2 aus. Danach waren die Eispiraten das etwas agilere Team, doch ein Tor sollte für die Westsachsen nicht mehr fallen. Für Kaufbeuren schon, mit dem letzten Angriff des ersten Drittels umkurvte Lammers die Eispiratenabwehr inklusive Goalie und brachte den 2:3-Drittelstand auf die Anzeigetafel und das zwei Sekunden vor Drittelende und damit zu spät für eine schnelle Antwort der Eispiraten.

Undisziplinierte Gäste hauchen Eispiraten Leben ein

Kaufbeuren musste sich den deutlichen Anfangsschwung der Eispiraten erwehren, bremste den Sturmlauf der Gastgeber mit dem ersten Konter und dem 2:4 durch Voit aber gehörig aus. Und es kam noch dicker für die Eispiraten, denn trotz zwischenzeitlicher Chancen auf den Anschlusstreffer waren es erneut die Allgäuer, die mit dem 2:5 ein beruhigendes Polster herausschossen, Wörle tunnelte mit einem einfach vorgetragenen Angriff Michael Bitzer. Die Eispiraten bekamen jedoch unmitelbar danach ein Powerplay zugesprochen, welches effektiv 11 Sekunden dauerte, da lud Kelly Summers an der blauen Linie durch und zimmerte den Puck in den Winkel zum 3:5. Die Gäste wurden etwas unkonzentrierter und nahmen die nächsten Strafen, konnten ein 3 gegen 5 Unterzahlspiel gerade noch überstehen, aber kurz nachdem der vierte Mann wieder da war, verwandelte Mathieu Lemay den Nachschuss zum 4:5. Die Eispiraten waren damit wieder am Leben und danach das bessere Team, Travis Ewanyk und Marius Demmler hatten den Ausgleich auf dem Schläger, doch hier scheiterten die Eispiraten an Dalgic im Tor der Gäste, denn dieser konnte die beiden Alleingänge entschärfen und trug damit dazu bei, dass sein Team den knappen Vorsprung mit in die Kabine nahm.

Effektives Powerplay der Eispiraten entscheidet am Ende

Die Eispiraten kamen erneut mit Kampfgeist zurück aufs Eis und diesmal sollte es keine Nackenschläge der Gäste geben. Stattdessen belohnten sich die Eispiraten nach einer erneuten Strafzeit gegen die Gäste mit dem jetzt verdienten Ausgleich durch Travis Ewanyk, im Powerplay schoss er den Puck von der Seite an den Pfosten und der Puck prallte ins Tor ab. Und die Eispiraten legten nach, der heute unermüdlich laufenede Mathieu Lemay überlief die Abwehr und passte in die Mitte, wo Scott Timmins unter Mithilfe von Kaufbeurens Eichinger den Puck zur erstmaligen Führung ins Tor lenkte. Die Eispiraten wollten mehr, aber Kaufbeuren war es diesmal, die zurück schlugen, Voit kam zentral zum Schuss und glich zum 6:6 aus. Das Spiel wog nun hin und her und war spannend bis zum Schluss und wäre wohl nach 60 Minuten unentschieden ausgegangen. Wäre, denn Ketterer hatte offenbar noch nicht mitbekommen, dass die Eispiraten an diesem Abend im Powerplay effektiv wie noch nie waren. Ansonsten hätte er in der Schlussminute ein völlig unnötiges Foul an der Bande an Scott Timmins unterlassen. Mario Richer nutzte in dieser Situation eine Auszeit, um seinen Leistungsträgern nochmal Luft zu verschaffen und diese im Powerplay aufs Eis zu schicken und tatsächlich sollte der Eishockeygott diesmal ein rot-weisses Trikot anhaben, Mathieu Lemay kam wenige Sekunden vor Ende des Spiels frei zum Schuss und schickte den Puck an Dalgic vorbei zum 7:6-Endstand