Das Eishockey-Jahr 2020 endete im Crimmitschauer Sahnpark mit dem Gastspiel der Ravensburg Towerstars. Die Partie konnten Vincent Schlenker und Kelly Summers erneut nur in der Zuschauerrolle verfolgen, beide Spieler dürften damit nun unter die Kategorie Langzeitverletzte fallen, mehr wird aber auch nicht öffentlich. Kurzfristig musste auch noch Petr Pohl passen, so dass Mario Richer wieder einmal seine Sturmreihen umbesetzen musste. Wenigstens kehrte Carl Hudson ins Team zurück und sorgte damit zumindest für 6 etatmäßige Defender.
Crimmitschau befreit sich aus der Umklammerung
Die Gäste aus Oberschwaben wurden ihrer Rolle als Favorit in dieser Partie von der ersten Sekunde an gerecht und ließen sowohl Puck als auch die Crimmitschauer ordentlich laufen. Dass bereits nach knapp 6 Minuten die Gäste-Führung fiel, kam nicht überraschend. Driendl bekam genug Raum und Zeit, um den freien Czarnik zu bedienen und der zog direkt ins lange Eck ab. Auch in den folgenden Minuten musste einem um die Crimmitschauer Angst und Bange werden, denn man bekam einfach keinen Zugriff auf das Spiel und den Gegner, hinterherlaufen war angesagt. Erst nach etwa 10 Minuten konnte man auf Seiten der Pleißestädter von einer ersten zaghaften Torannäherung reden, was aber offenbar eine Art Weckruf war, denn von Wechsel zu Wechsel wurden die Hausherren nun stärker und boten den Ravensburgern Paroli. Diese wiederum konnten nun nicht mehr so locker und ungehindert kombinieren und mussten hinten mehr und mehr aufpassen, denn die Sachsen kamen zu guten Chancen. In der 18.Minute war der Bann schließlich gebrochen, als sich Mathieu Lemay sehr schön gegen zwei Gegner durchsetzte und auf den heranstürmenden Weiß passte, der seine Torflaute mit dem 1:1 beenden konnte. Nur knapp eine Minute später eroberten die Crimmitschauer an der eigenen blauen Linie den Puck, Patrick Pohl setzte zum energischen Gegenstoß an und zimmerte die Scheibe per Handgelenkschuss ins rechte obere Eck. Die Partie war gedreht. Nach den ersten recht hilflosen 10 Minuten der Eispiraten zwar etwas überraschend, aber den Teilerfolg zur Drittelpause hatten sich die Richer-Schützlinge auf jeden Fall hart erarbeitet.
Spannendes Spiel mit einem Treffer auf der richtigen Seite
Ravensburg kam mit mächtig Wut im Bauch aus der Kabine und drückte Crimmitschau gleich hinten rein. Das heftige Forechecking der Gäste wurde ber durch zwei Strafen jäh gestoppt und die Eispiraten waren hier so clever, um „Danke“ zu sagen. André Schietzold schlenzte den Puck vors Tor, Weiß tippte an und einer gemeinsamen Rettungsaktion legten sich Goalie Schmidt und Abwehrspieler Dronia die Scheibe schließlich selbst ins Netz. Die 2-Tore-Führung sollte aber keinesfalls schon der Wegweiser in diesem Spiel sein, denn auch danach blieb Ravensburg am Drücker, dicke Chancen inclusive: Mayer tauchte frei vorm Tor auf, Arnsperger parierte stark mit dem Schoner. Und wenig später schepperte es an der Latte des Eispiraten-Gehäuses. Die Gäste aus dem Schussental waren dem Anschlusstreffer durch schnelles und direktes Passspiel verdammt nah, Crimmitschau fand aber auch meistens einen guten Weg sich aus der Drucksituation zu befreien. Auf der Gegenseite blieb Olafr Schmidt auch nicht beschäftgungslos und hatte bei Demmlers und Gams´ Eisentreffern ebenfalls das Glück auf seiner Seite.
Lemay setzt den Nadelstich
Wer dachte, dass Ravensburg auch zum Schlussdrittel gleich mit offenem Visier antritt, der musste zunächst verwundert feststellen, dass die Eispiraten nun gewappnet waren und die Gäste vom Tor weitgehend fernhalten konnten. Dennoch steckt im Team der Oberschwaben genug Qualität, um jederzeit ins Spiel zurückzukommen, erst recht bei einem nur minimalen Rückstand von 2 Toren. Die Richer-Jungs fanden aber immer wieder die Mittel, um die Towerstars auszubremsen und auch Mark Arnsperger im Kasten der Westsachsen war stets aufmerksam auf dem Posten. Als die letzten 10 Minuten anbrachen, hörte man Rich Chernomaz schon in die Trompete zur Schlussoffensive blasen, doch die Luft dürfte ihm im Halse stecken geblieben sein, als Mathieu Lemay einen langen Diagonalpass aufnahm und millimetergenau in den Winkel drückte – ein fantastisches Tor! Damit war den Gästen der Zahn mehr oder minder gezogen. Man rannte zwar weiter an, schoss aus allen Lagen, aber Crimmitschau stand defensiv zu eng und zu sicher, als dass eine Aufholjagd ernsthaft noch möglich schien. Auch eine vierminütige Unterzahl killten die Eispiraten mit Einsatz und Leidenschaft, so dass am Ende ein verdienter Heimsieg gegen die starken Ravensburger zu Buche stand.