Zahlreicher Gästeandrang im Betonblock zu Dresden hätte unter normalen Umständen für weihnachtlich leuchtende Augen beim Schatzmeister der Eislöwen gesorgt, zumal der eigene Anhang sicherlich auch zahlreich erschienen wäre und wahrscheinlich dafür gesorgt hätte, dass das Schuld „Ausverkauft“ an die Türen gehangen worden wäre. Hätte – wäre – wenn… wenn denn nicht noch immer dieser vermaledeite Virus den Fans – und da sind alle gemeint – das Weihnachten im Jahr 2020 in Sachen Sport so richtig versaut hat…

Eispiraten finden keinen Zugang zum Spiel

Ersatzgeschwächt mussten die Eispiraten im Elbtal antreten, es fehlten nach wie vor Kelly Summers und Lukas Lenk, dazu gesellten sich Vincent Schlenker und Carl Hudson. Die Westsachsen begannen die Partie gut und hatten die frühe Führung durch Lemay auf dem Schläger, kurz danach traf Scott Timmins die Querlatte, allerdings soll es das auch dann für die nächste Zeit gewesen sein, denn danach spielten nur noch die Eislöwen gegen eine immer hinterher schauende und neben der Spur wirkende Eispiratenmannschaft. So war es auch nur eine Frage der Zeit, dass die Führung für Dresden fiel, Trattner kam allein vor Arnsperger an den Puck und vollendete per Rückhand. Die Eispiraten fanden auch danach nicht ins Spiel gegen aggressiv und eng am Mann spielende Eislöwen, die von vornherein klar machten, wer der Herr im Haus ist. So war das 2:0 nach einer Strafe gegen Patrick Pohl auch verdient, Filin kam an der blauen Linie an den Puck und schoss, während Neuert ungehindert dem Eispiratengoalie die Sicht nehmen durfte, der Puck schlug am chancenlosen Mark Arnsperger vorbei ein. Dresden machte weiter Druck und hatte gut und gerne Chancen für ein oder zwei weitere Tore. Gegen Ende des Drittels dezimierten sich aber die Gastgeber, was den Eispiraten die Chance in Überzahl eröffnete. Knapp eine Minute benötigten die Eispiraten, um überhaupt in Aufstellung zu kommen, doch mit  der einzig wirklich gefährlichen Situation in diesem Powerplay sollte der Anschlusstreffer fallen. Patrick Pohl legte in die Mitte, wo Timo Gams trocken abzog und zum Anschlusstreffer kam. Mit dem Spielstand von 2:1 für Dresden ging es in die erste Pause.

Stark verbesserte Eispiraten erzwingen den Ausgleich

Die Eispiraten kamen stark verbessert aus der Kabine und setzten im Gegensatz zum ersten Durchgang die Dresdner jetzt früher unter Druck, was automatisch auch zu Chancen führte. Mathieu Lemay, Willy Rudert und André Schietzold kamen zu sehtr guten Chancen, die aber entweder durch Helenius oder die Abwehr entschärft werden konnten. Die Eislöwen kamen zur Mitte des Drittels wieder besser ins Spiel und hier konnte sich Mark Arnsperger mehrfach auszeichnen. Das Spiel wog hin und her, Felix Thomas versiebte die größte Chance im Spiel, als er wenige Minuten vor Drittelende vor dem leeren Tor über die Scheibe schlug. Die Schlusssekunden liefen und offenbar rechnete man mit einem unentschiedenen Mitteldrittel, da verlor Knackstedt hinter dem eigenen Tor die Scheibe an Mathieu Lemay, dieser passte in den Slot, wo Marius Demmler per Direktabnahme abzog und den Puck unter die Querlatte ins Tor schickte und den in diesem Drittel verdienten Ausgleich herstellte. Zum psychologisch besten Zeitpunkt waren die Eispiraten wieder zurück im Spiel.

Eispiraten verteilen Weihnachtsgeschenk in der Overtime

Im letzten Durchgang ließen es beide Teams etwas ruhiger angehen, das Spiel war geprägt von viel Kampf auf beiden Seiten, aber auch viel Stückwerk, vielen Fehlpässen und wenig geordneten Spielaufbau, und das auf beiden Seiten. So flachte das Spiel wieder merklich ab, beide Teams wollten den entscheidenden Fehler vermeiden und so war es fast zu erwarten. Dresden wurde bedingt durch zwei Strafen gegen die Eispiraten nochmal etwas gefährlicher, doch letztlich sollte das Spiel in die Verlängerung gehen.

In dieser hatte Mathieu Lemay die erste dicke Chance zum Zusatzpunkt, scheiterte aber an Helenius. Und nur wenig später verteilten die Eispiraten großzügig das Weihnachtsgeschenk. Ein schlampiger Spielaufbau und viel zu weit aufgerückte Eispiraten führte dazu, dass Knackstedt die Scheibe bekam und zusammen mit Huard einen 2 auf 0  Konter lief, Huard bekam die Scheibe punktgenau serviert und brauchte diese nur noch ins Tor einschieben und den Sieg für Dresden in Sack und Tüten zu bringen.