Heiligabend steht vor der Tür und alle Eispiraten-Fans freuen sich auf ein großes Paket mit drei Punkten drin! Wer hat etwas dagegen? Klar, die Bayreuth Tigers. Und vor allem die Bayreuth Tigers! Denn was die Crimmitschauer in den letzten Jahren in diesem Duell im heimischen Sahnpark über sich ergehen lassen mussten, ist schon harter Tobak.

Harter Tobak deshalb, weil Bayreuth seit dem Wiederaufstieg 2016 in 8 Spielen im Sahnpark 5-mal als Gewinner wieder nach Hause fuhr und zusätzlich noch einmal im Nachgang einen Sieg am Grünen Tisch geschenkt bekam. Ganz bitter für die Eispiraten sind vor allem die letzten 4 Heimduelle gegen die Oberfranken, denn hier setzte es mit 1:6, 2:6, 3:6 und 0:6 heftigste Klatschen, die den Sahnpark stets in seinen Grundfesten erschüttern ließen.

Damit es nicht schon wieder zu einem Schockmoment gegen die Tigers kommt, ist Mario Richer mit seinem Team gefragt, die taktischen Finessen von Bayreuths Coach Petri Kujala zu entschlüsseln, vor allem sich auf die mitunter etwas bieder wirkende Spielweise der Bayreuther einzustellen und sich nicht erst einlullen und dann überrumpeln zu lassen. Das war nämlich in den vergangenen beiden Jahren stets der Fall. Umsonst kamen 4 Pleiten mit jeweils einem halben Dutzend Gegentoren nicht zustande!

Ein Türöffner für die Sachsen wird sicherlich die Defensive der Gäste sein, die mit 49 Gegentoren aktuell den höchsten Wert der Liga aufweist. Zwar kann das Tigers-Team grundsätzlich auf das Goalie-Gespann Timo Herden (9 Sp, 3.65 GT/Sp, 88.74%, 0 SO) und Marco Wölfl (3 Sp, 3.62 GT/Sp, 90.18%, 0 SO) bauen, doch die beiden soliden Goalies fangen auch nicht alles weg und leiden immer wieder unter der löchrigen Abwehr.

Die ist zwar mit zwei Kontingentspielern in Person von Kurt Davis (USA, 12 Sp, 3+9) und Simon Karlsson (SWE, 10 Sp, 1+4) besetzt, doch hinter den Legionären klafft schon eine größere Lücke, sowohl quantitativ als auch qualitativ. Mit Julius Karrer, Lubor Pokovic, Nicklas Mannes und dem nachverpflichteten Ex-Eispirat Moritz Schug sind die Bayreuther nämlich weder tief noch breit aufgestellt. Das Fehlen der Langzeitverletzten Routiniers Gustav Veisert und Martin Heider schlägt den Oberfranken definitiv aufs Gemüt.

Im Sturm läuft es trotz nahmhafter Cracks auch noch nicht richtig rund, nicht umsonst ist aktuell Kurt Davis als Defender der Topscorer des Teams. Jedoch gilt für den Angriff: Wehe, wenn sie losgelassen! Zumindest sind Ville Järveläinen (FIN, 11 Sp, 5+5), Juuso Rajala (10 Sp, 1+6), Martin Davidek (12 sp, 4+3), Tyler Gron (11 Sp, 4+3) und Ivan Kolozvary (12 Sp, 1+5) allein schon aufgrund ihrer Vita imstande, Spiele zu prägen. Gut unterwegs sind auch Dominik Meisinger (9 Sp, 2+5), Markus Lillich (12 Sp, 1+3), Timo Walther (7 Sp, 2+2) und Dani Bindels (9 Sp, 2+1). Mit dem Deutsch-Tschechen Frantisek Wagner (5 Sp, 0+3) ist zudem gerade ein Probespieler an Bord, der aufgrund seiner starken Vorgeschichte in Tschechiens 2.Liga auch für die DEL2 eine Bereicherung sein könnte. Tim Zimmermann, Maximilian Kislinger und Kevin Kunz komplettieren den Angriff.

Allein schon wegen der aktuellen Tabellensituation kommen die Bayreuther als Außenseiter nach Crimmitschau. Dass die Oberfranken den Westsachsen im heimichen Wohnzimmer aber beide Bein stellen können, ist unlängst bekannt. Die Rot-Weißen sind deshalb hoffentlich gewarnt und gehen mit genug Power und Leidenschaft in dieses Duell, um ihren Fans die Bescherung nicht zu vermiesen.