Nun sind alle 4 Kerzen am Adventskranz angezündet – wie doch die Zeit vergeht. Vergangen ist im Frühjahr auch die Zeit von Danny Naud als Crimmitschauer Trainer. Da die Eishockey-Welt aber zumeist recht klein ist, kommt es nun zum ersten Wiedersehen der Eispiraten-Cracks mit ihrem Ex-Coach.
Es war nicht immer so, dass das Spiel Crimmitschau gegen Bietigheim zum Duell zweier Tabellennachbarn wird. Denn zumeist waren die Sachsen doch der krasse Außenseiter gegen den mehrfachen Zweitligameister und Playoff-Finalisten. Doch die Zeiten ändern sich, da zum einen in Bietigheim die Spieler aus glorreichen Zeiten inzwischen nahezu allesamt die Schlittschuhe an den Nagel gehängt haben und sich zum anderen in Crimmitschau eine positive Entwicklung abzeichnet.
So treffen nun also der Tabellensiebte auf den Tabellenfünften und mit einem Dreier der Eispiraten könnten diese ihren Ex-Coach Daniel Naud und dessen Team gar überholen.
Ein Spaziergang ist das freilich nicht. Die Steelers bekamen zwar im Sommer wegen finanzieller Lücken und Altlasten die Lizenz entzogen und konnten diese erst vor dem Schiedsgericht zurückklagen, haben es aber dennoch wieder geschafft, ein schlagkräftiges Team zusammenzustellen. Ob das nur „auf Pump“ im Ellental spielt oder nicht, soll hier nicht weiter beleuchtet werden – es zählen zunächst einmal die sportlichen Fakten.
Im Tor hat Danny Naud die Qual der Wahl und schickt im regelmäßigen Wechsel Cody Brenner (6 Sp, 1.93 GT/Sp, 92.67%, 1 SO) und Jimmy Hertel (6 Sp, 4.25 GT/Sp, 83.09%, 0 SO) ins Rennen. Trotz der krassen Unterschiede beider Goalies in den statistischen Werten sind beide qualitativ auf einem gleichen Level.
Im Zentrum der Abwehr stehen im Steelers-Kader eine ganze Reihe erfahrener Cracks, die defensiv wie offensiv einiges aufzubieten haben. So zeichnen sich Tim Schüle (10 Sp, 3+9) und Max Renner (11 Sp, 2+8) im Spiel nach vorne immer wieder gefährlich aus, sorgen aber im Verbund mit Max Prommersberger (10 Sp, 1+2), Benjamin Hüfner (11 Sp, 1+1), Eric Stephan (8 Sp, 0+1), Nicolai Goc (10 Sp, 0+1) und dem jugne Fabian Ribnitzky (11 SP, 0+2) auch für die nötige defensive Stabilität.
Vorne ist es ausnahmsweise mal nicht Matt McKnight (CAN, 11 Sp, 6+5), der den Topscorer-Helm trägt. Was aber nicht an nachlassender Qualität des Centers liegt, der seine 8. Saison im Ellental bestreitet, sondern an den starken Nebenleuten C.J. Stretch (USA, 11 Sp, 3+11) und Riley Sheen (CAN, 9 Sp, 5+6). Daneben bilden die alten Bekannten Norman Hauner (11 Sp, 5+5), Brett Breitkreutz (10 Sp, 5+2), Yannick Wenzel (9 Sp, 2+5), Benjamin Zientek (11 Sp, 3+2), Alexander Preibisch (11 Sp, 2+2) und René Schoofs (11 Sp, 1+2) erneut eine ganz breite Basis für sehr ausgeglichene Sturmreihen. Die jungen Spieler Calvin Pokorny, Robert Kneisler und Fabjon Kuqi stehen für den eingeschlagenen Weg der Teamverjüngung.
Ein sicherlich spannendes Spiel wird die Eishockey-Fans am SpradeTV-Bildschirm erwarten, denn verstecken müssen sich die Eispiraten gegen die Steelers keinesfalls. Um gegen das erfahrene und spielstarke Team aus dem Südwesten der Republik bestehen zu können, sind 100% Einsatz aber Grundvoraussetzung. Ein Schlüssel für den Erfolg ist sicherlich auch eine harte, aber im Rahmen bleibende Spielweise, denn die Strafbank gegen die Steelers zu betreten, bedeutet meistens früher als nach 2 Minuten wieder aufs Eis zu dürfen. Mit einer Quote von sagenhaften 43.6% stellen die Bietigheimer nämlich aktuell das mit Abstand beste Powerplay der Liga. 17 Überzahltore gelangen Bietigheim schon, und das mit 11 verschiedenen Torschützen.