Zurückblicken war noch zielführend – und im Falle der Eispiraten in der immer noch jungen Saison erst recht nicht. Denn zwei Siege nach sieben absolvierten Spielen bringen die Augen nicht gerade zum Leuchten. Umso wichtiger ist es, am 2. Advent gegen den Tabellenzweiten Freiburg erfolgreich zu bestehen.
In der aktuellen Minikrise der Crimmitschauer kommen die Cracks aus dem Breisgau mit breiter Brust in den Sahnpark, schließlich belegen die Cracks von Headcoach Peter Russell den zweiten Tabellenplatz mit 16 Punkten aus 8 Spielen. Nach der tollen letzten Saison waren nicht wenige der Meinung, Freiburg würde es schwer haben, den Höhenflug zu bestätigen – gegenwärtig tun sich dei Badener aber sehr leicht damit.
Garanten für den Teamerfolg gibt es viele, einer steht aber – wie es sich für ein Topteam gehört – zwischen den Pfosten und heißt Ben Meisner (8 Sp, 2.65 GT/Sp, 91.46%, 0 SO). Der Deutsch-Kanadier ist ein Paradebeispiel für Konstanz, denn seine tolle Statistik beruht auf durchgehend erstklassigen Leistungen. Eher fallen Ostern und Weihnachten zusammen als dass man Meisner an einem schlechten Tag erwischt.
In der Abwehr sind es wie schon im Vorjahr der Kanadier Nick Pageau (8 Sp, 1+5) sowie Alexander Brückmann (8 Sp, 1+5) und Patrick Kurz (8 Sp, 1+5), die gleichermaßen durch offensiv wie auch defensiv gute Leistungen vorangehen. Der junge Peter Spornberger (8 Sp, 1+4) hat bislang einen großen Schritt nach vorne gemacht. Marvin Neher und der letztjährige Eispirat Hagen Kaisler komplettieren die insgesamt sattelfeste Abwehr.
Schon zum Jahreswechsel sowie im Frühjahr haben die Freiburger die personellen Weichen für diese Saison gelegt, gab man doch der Reihe nach die Vertragsverlängerungen sämtlicher Leistungsträger und Topscorer bekannt. Da wären etwa die Kontingentspieler Scott Allen (CAN, 8 Sp, 8+3) sowie Cam Spiro (USA, 2 Sp, 3+0) zu erwähnen. Eigentlich gehörte auch Luke Pither dazu, der sich dann im Sommer aber dazu entschied, doch nicht nach Freiburg zurückzukehren. Als Ersatz lockten die Verantwortlichen den DEL-erfahrenen Schweden Andrée Hult (8 Sp, 4+6) in den Breisgau, der Pither eigentlich schon wieder vergessen gemacht hat.
Eine Top-4-Mannschaft wäre aber nichts ohne gute deutsche Stürmer und so kann Peter Russell auf die starken Leistungen der Ur-Freiburger Christian Billich (8 Sp, 3+7), Nikolas Linsenmaier (8 Sp, 2+6), Marc Wittfoth (8 Sp, 0+1) sowie auf die deutsch-kanadischen Neuzugänge Jordan George (8 Sp, 1+3) und Chad Bassen (4 Sp, 0+1). Auch die Rückkehr Simon Danners (8 Sp, 1+2) zu seinem Heimatverein hat sich längst bezahlt gemacht. Zusätzlich mit Jake Ustorf, Gregory Saakyan, Luca Trinkberger, Luis Ludin und Christoph Kiefersauer kann Russell eine breit aufgestellte Offensive ins Rennen schicken.
Ja, da haben die Crimmitschauer am Nikolaustag definitiv eine harte Nuss zu knacken. Nicht umsonst zeigen die Balkendiagramme des Direktvergleichs beider Teams stets einen Vorteil für die Freiburger. Die Eispiraten werden auf allen Ebenen gefordert sein, denn es gilt nicht nur die stark stehende Abwehr des EHC zu Fehlern zu zwingen, sondern gleichzeitig auch die überaus gefährliche Offensive zu bändigen. Für Rot-Weiß könnte es also durchaus angenehmere Aufgaben geben, um die aktuelle Minikrise zu bewältigen. Aber auf den Gegner kommt es im Moment auch ehrlich gesagt gar nicht an, vielmehr auf die Eispiraten selbst.