Nach zwei Spielabsagen in Folge steht für die Eispiraten mal wieder ein Spiel auf dem Programm und da führt die Reise zu keinem Geringeren als den Löwen Frankfurt, die das Ziel des DEL-Aufstiegs verfolgen.

Von Aufstiegsambitionen kann in der Mainmetropole aber bislang keinesfalls die Rede sein. Zum einen natürlich wegen der weiterhin im Schleudergang befindlichen Saison, wo eine Spielverlegung die nächste jagt und ein Blick in die Zunkunft unmöglich erscheint. Zum anderen aber auch, weil die Frankfurter irgendwie noch nicht so recht in die Gänge gekommen sind und sich noch auf der Suche nach sich selbst befinden.

Mit nur 7 Punkten aus den ersten 6 Spielen werden Cheftrainer Olli Salo und Sportdirektor Franz Fritzmeier jedenfalls nicht zufrieden sein können und müssen ihr Team ordentlich fordern. Patrick Klein und Bastian Kucis zwischen den Pfosten sind allerdings gar nicht so ungücklich, bislang weniger gefordert zu sein, denn die Defensive der Frankfurter lässt die zweitwenigsten gegnerischen Torschüsse zu, ein sehr guter Wert also.

Für die wenigen Schüsses aufs eigene Tor sorgen die Top-Defender David Suvanto (SWE, 6 Sp, 0+5) und Kyle Wood (CAN, 6 Sp, 1+2) mit tatkräftiger Unterstützung von Marius Erk, Leon Hüttl, Kyle Sonnenburg, Daniel Wirt und Christian Obu. Schwer wiegt allerdings der Ausfall von Maximilian Faber, der hinten, aber vor allem auch im Spiel nach vorne fehlt.

Im Sturm nämlich ist trotz namhafter Cracks noch reichlich Sand im Getriebe. Dass Alt-Star Eduard Lewandowski (6 Sp, 1+4) mit seinen 40 Jahren noch immer der Dreh- und Angelpunkt zu sein scheint, sollte in Mainhatten zu denken geben. Zumindest ist aber auch auf Martin Buchwiser (6 Sp, 6+1) Verlass, der aktuell das Tor nach Belieben trifft. Seine Kollegen Alexej Dmitriev (6 Sp, 1+3) und Sebastian Collberg (SWE, 6 Sp, 1+3), Neuzugänge aus der DEL bzw. EBEL, sowie Carter Proft (6 Sp, 1+2) können sicherlich noch eine Schippe drauflegen. Beim NHL-, AHL- und DEL-erfahrenen Landon Ferrarro (CAN, 2 Sp, 0+0), der für den Langzeitverletzten Stephen MacAuley nachverpflichtet wurde, bleibt ebenfalls noch abzuwarten, was er zum Erfog beitragen kann. Gelingen jedoch die Leistungssteigerungen der Leistungsträger, dann dürfte der Frankfurter Angriff auch dank Spielern wie Christian Kretschmann, Darren und Mike Mieszkowski, Luis Schinko, Manuel Strodel und Mike Fischer zu den ausgeglichensten der Liga gehören. Das macht die Löwen für jeden Gegner schwer bespielbar.

Dementsprechend wird man abwarten müssen, ob die Eispiraten gut genug vorbereitet sind auf den Titelaspiranten Frankfurt, dessen holpriger Saisonstart nicht überbewertet werden sollte. Mit Neuzugang Daniel Weiß kann Coach Mario Richer zumindest den erneuten Ausfall von Vincent Schlenker kompensieren, während die mögliche Lücke von Carl Hudson, der kurz vor der zweiten Vaterschaft steht, unbesetzt bleiben wird und auch bei Lukas Vantuch immer noch nicht vorwärts geht. Die Crimmitschauer müssen also weiter auf den Einsatz ihrer „besten Formation“ warten.