Nach dem ebenso furiosen wie denkwürdigen Auftakt gegen Landshut, der mit 6:7 in die Hose ging, war für die Crimmitschauer in Bayreuth beim sächsisch-oberfränkischen Derby die Rückeroberung der verlorenen Punkte vom Freitag angesagt. Coach Mario Richer vertraute dabei dem gleichen Persoal wie vor zwei Tagen, lediglich auf der Goalie-Position gab es den zu erwartenden Wechsel von Arnsperger zu Bitzer.

Defensiv stabil, offensiv weniger Hurra

Die Sachsen gingen schwungvoll in die Partie und zeigten sich in den ersten Minuten deutlich aktiver als die Tigers. Die Aktivität in der Offensive ging aber nicht so auffallend zu Lasten der Abwehr wie noch gegen Landshut, denn Richer hatte seine Mannen offenbar darauf getrimmt, deutlich weniger Turnovers zuzulassen. So kamen die Tigers erst nach etwa 10 Minuten zu ein bisschen mehr Offenivzeit, wobei Crimmitschau bis dahin schon 2, 3 gute Chancen verzeichnen konnte gegen eine Bayreuther Defensive, die ihrerseits ebenfalls recht robust stand. Bis Drittelende konnte sich keines der beiden Teams im Torabschluss entscheidend in Szene setzen, wenngleich die Westsachsen zumindest für ein optisches Übergewicht sorgten. Das alleine reichte aber gegen Wölfl im Tigers-Gehäuse und seine Vorderleute nicht, so dass es torlos in die Kabinen ging.

Zäh wie Gummi, aber die Führung erarbeitet

So aufmerksam die Crimmitschauer im ersten Drittel die Defensive sicherten, so vogelwild starteten sie in den Mittelabschnitt. Denn in den ersten eineinhalb Minuten zu einem Lattenknaller durch Karlsson und zwei Alleingängen durch Lillich und Gron. Letzterer wurde per Foul verhindert, zum Glück konnte Bitzer aber den fälligen Penalty entschärfen. Der Weckruf wirkte aber bei den Sachsen, die in der Folgezeit die Konzentration schnell wiederfanden. Einziges Manko: Spielerisch zu Chancen zu kommen, war weiterhin nicht die Paradedisziplin der Crimmitschauer an diesem Abend. Dazu stand aber die Defensive der Tigers auch zu gut. Für das erlösende 0:1 brauchte es schließlich ein Powerplay für Rot-Weiß, das Schlenker aus Nahdistanz nach schönem Zuspiel von Pohl in der 31.Minute zu verwerten wusste. Die Führung gab den Cracks von Mario Richer eine gute Portion Selbstvertrauen, denn fortan hielten sie Bayreuth gut in Schach und ließen Puck und Gegner halbwegs sicher laufen. Erst gegen Drittelende kam Bayreuth nochmal auf, aber haderte im Torabschluss. Mitten in der kleinen Druckphase kam es am Tor von Michael Bitzer bei einer Rettungsaktion zu einem Eisschaden, der so schwerwiegend war, dass das Schiedsrichtergespann beide Teams exakt 4 Minuten vor der Pause frühzeitig zum Tee schickte. In den nachgespielten 4 Minuten hatten beide Mannschaften noch ihre Drangphase, in die der Bayreuther fiel jedoch das 0:2 als Petr Pohl ein super Auge für den anlaufenden Lemay bewies und der Eispiraten-Goalgetter versenkte ansatzlos (40.).

Konsequent bis zum Schluss

Ohne weitere Pause, aber mit Seitenwechsel ging es in das Schlussdrittel. Hier drängten die Eispiraten gleich auf den nächsten Treffer, aber Timmins (Pfosten) und Pohl (Wölfl) hatten Pech im Abschluss. Crimmitschau hielt das Tempo hoch und kam schließlich nunmehr verdient zum 0:3 als Hudson per Onetimer abzog und Wölfl nach Nachsehen hatte (46.). Dieser Treffer gab Schietzold & Co. schließlich einiges an Sicherheit. Wenngleich die Angriffe in der Folge nicht mehr mit letzter Konsequenz gefahren wurden, so stand man doch hinten recht sicher und stellte Bayreuth vor Schwierigkeiten, halbwegs in die gefährliche Zone zu kommen. Kurzweilig und mit wenigen Unterbrechungen ging es in die Schlussphase, die Bayreuth mit dem Anschluss zum 1:3 einläutete. Järveläinen fälschte unhaltbar ab (55.). Für Schweißausbrüche sorgte der Gegentreffer bei den Crimmitschauern aber nicht, wenngleich Bayreuth nochmals kräftig an den Ketten zerrte und sich die ein odere andere Situation zum Luft anhalten vor Bitzer ergab. Aber selbst die letzten beiden Minuten ohne Goalie vermochten den Tigers nichts mehr zu helfen. Lemay sorgte einen Wimpernschlag vor der Schlusssirene gar noch für das 1:4 ins verwaiste Tor.

Crimmitschau konnte sich mit einem guten, konzentrierten und energisch geführten Auswärtsspiel für die Freitagsniederlage rehabilitieren.