Was haben die Fans dem Saisonstart entgegen gefiebert, mit knapp zwei Monaten Verspätung geht es endlich los – und dann? Dann dürfen sie nicht ins Stadion, denn neue Beschränkungen in der Pandemielage lassen Spiele unter Zuschauerbeteiligung nicht zu. Bitterer geht´s wohl kaum, aber die Liga soll trotzdem starten und so gastierte der letztjährige Hauptrundenletzte aus Landshut zum Saisonstart im Sahnpark.

Erster Torschuss der Gäste sitzt, Antwort dauert nicht lange

Gerade einmal 17 Sekunden waren gespielt, da schlug es hinter Mark Arnsperger ein, die Isarstädter spielten einen schnellen Aufbaupass und vor dem Tor bekam Nationalspieler Felix Schütz den Puck perfekzt serviert und ließ dem jungen Eispiraten-Goalie keine Chance. Danach rückte erst einmal Ex-National-Goalie Pätzold in den Fokus, mehrere Einschusschancen entschärfte der Landshuter Schlussmann. Nach 5 Minuten musste aber auch er hinter sich greifen, Petr Pohl lief ins Drittel der Gäste, täuschte einen Pass an und feuerte aus spitzem Winkel aufs Tor, wo der Puck über der Schulter von Pätzold einschlug. In gespenstiger Athmosphäre entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, beide Teams versuchten das Mittelfeld mit hohem Tempo zu überbrücken und suchten den schnellen Abschluss. Einen solchen schnellen Konter verwertete dann Hofbauer zum 1:2, der mit einem Schlagschuss über die Fanghand von Arnsperger traf. Ärgerlich, denn die Eispiraten waren zu diesem Zeitpunkt ein Mann mehr auf dem Eis. Doch auch diesmal folgte die Antwort prompt, die Eispiraten bauten sich in Überzahl schnell auf und Vincent Schlenker glich zum 2:2 aus. Bis zum Drittelende waren die Westsachsen bedingt durch eine doppelte Überzahl dem Führungstreffer näher, aber Landshut rettete das verdiente Unentschieden in die Pause.

Torreiches Mitteldrittel bringt knappe Führung

Landshut kam mit viel Druck aufs Eis, die Eispiraten mussten zuerst viel Abwehrarbeit leisten, kamen aber durch den an der gegnerischen blauen Linie völlig allein gelassenen Scott Timmins plötzlich zur Führung, denn dieser ließ bei seinem Alleingang Pätzold keine Chance. Und diesmal antworteten die Gäste sofort, der Puck schlug hinter Arnsperger ein, aber nach Videobeweis zählte der Treffer nicht, denn das Tor war vorher verschoben. Die Führung gab den Westsachsen Schwung, in den Folgeminuten lag das nächste Tor förmlich in der Luft, Patrick Pohl verfehlte das leere Tor, Mario Scalzo scheiterte am Landshuter Goalie. Und die alte Weisheit des Rächens der Chancenauswertung sollte eintraffen, denn mit einem Konter kam Landshut gefährlich vor das Tor und Mario Scalzo fälschte den Puck ins eigene Tor zum 3:3 ab. Die Westsachsen blieben Herr im Ring, doc Landshut blieb gefährlich und zu allem Überfluss hatten die Isarstädter noch nach das Glück auf deren Seite. Ein Schuss von O´Brien landete am Pfosten und sprang so glücklich auf den Schläger von diesem zurück, dass er den Nachschuss problemlos im leeren Tor unterbringen konnte. Doch die Freude der Niederbayern währte nicht lang, nur wenige Minuten später glich Patrick Pohl aus und Felix Thomas überwand kurz danach Pätzold mit einem Schlagschuss von der blauen Linie zur erneuten Führung für Crimmitschau. Dies sollte dann auch gleich den Pausenstand bedeuten.

Eispiraten verschenken sichere Punkte in der Schlussminute

Die Hausherren mussten mit Beginn des letzten zwei Minuten in Unterzahl agieren, nachdem sich Patrick Pohl mit Pausenpfiff eine Strafe einhandelte. Doch das Powerplay der Gäste konnte schadlos überstanden werden. Kurz danach durften die Eispiraten auch in Überzahl ran, doch trotz gutem Powerplay sollte kein Treffer fallen. Der letzte Durchgang war nicht mehr so intensiv wie die ersten beiden Drittel, beide Teams achteten mehr auf Sicherheit, dennoch war Landshut mit mehr Biss bei der Sache, während die Eispiraten ihr Spiel mehr auf Konter verlegen. Gute Chancen ergaben sich dadurch, aber Pätzold blieb gegen Marius Demmler und Mathieu Lemay vorerst Sieger. Mit Hilfe der Bande sollte dann doch das 6:4 fallen, Timo Gams feuerte einen harten Schuss in Richting Tor, der Puck kam von der Bande zurück und Gams nahm den Puck aus der Luft direkt und beförderte diesen ins Tor. In den Schlussminuten sollte es aber doch noch die unwerwartete und völlig unnötige Wende geben. Mark Arnsperger bekam knapp zwei Minuten vor Ende des Spiels noch eine Strafe, die Lukas Lenk absitzen musste. Dieser musste aber nicht lange Platz nehmen, denn O´Brien verkürzte nach wenigen Sekunden. Und es kam noch dicker für die Westsachsen, einen Schuss von Busch ließ Arnsperger durchrutschen und nur wenige Sekunden später sah der Goalie der Westsachsen nicht gut aus, einen Schuss von Weihager ließ er abprallen und Nationalspieler Schütz bedankte sich für das Geschenk mit dem 6:7. Die Westsachsen gaben damit in 60 Sekunden mit drei hergeschenkten Toren einen sicheren Sieg und drei Punkte aus der Hand.