Corona überschattet nach wie vor den Sport und damit auch die DEL 2 und zwingt hier zu Improvisation mit Dingen, die sonst nur bei den Bambinis bzw. dem Nachwuchs öfter vorkommen: Nachdem einige Spieler der Bayreuth Tigers in den vergangenen Tagen in Quarantäne zum Zuschauen verdammt wurden, reisten die Tigers mit einem Minikader an und erhielten dazu westsächsische Hilfe in Persona Moritz Schug und Willy Rudert als zwei Leihspieler, um wenigestens das Spiel bestreiten zu können.

Eispiraten mit mühelosen 3 Toren im ersten Drittel

Es entwickelte sich ein schnelles Spiel, es ging auf und ab, und das ohne große Unterbrechungen, Torchancen gab es aber auf beiden Seiten wenige zu verzeichnen, auf Seiten der Eispiraten war Mathieu Lemay dem 1:0 nahe, während auf der Gegenseite Moritz Schug an Mark Arnsperger scheiterte. Nach knapp sechs Minuten schlug es aber im Tor der Tigers ein, Patrick Pohl gewann das Bully und der hinter ihm stehende Vincent Schlenker nahm den Puck auf und schoss den Puck ins Tor. In den Folgeminuten gaben die Eispiraten den Ton an, sie spielten und kombinierten und man hatte immer das Gefühl, dass sie in der Lage sind, noch einen Gang zuzulegen. Und diese Überlegenheit sollte sich auch auf der Anzeigetafel widerspiegeln, in der 12. Minute hielt Lukas Lenk seinen Schläger in den Schuss von Felix Thomas und fälschte den Puck unhaltbar ab. Das Einbahnstraßen-Hockey ging weiter, die Eispiraten fuhren sich in der 15. Minute so richtig fest und Patrick Pohl ließ Wölfl im Tor der Gäste keine Chance. Die Franken kamen nur selten ins Drittel der Eispiraten und wenn, dann stand da ein sicherer Mark Arnsperger im Tor, der die 3:0-Führung locker in die Pause nahm.

Leihgabe Willy Rudert erzielt Anschlusstreffer

Das zweite Drittel begannen die Eispiraten mit einem Powerplay, davon eine Minute sogar in doppelter Überzahl, aber hier waren die Westsachsen zu verspielt und kamen zu keinem weiteren Treffer. Kurz danach durften die Gäste das erste Mal im Powerplay agieren, nachdem Ole Olleff für zweimal zwei Minuten auf die Sünderbank musste, aber hier dezimierten sich die Tigers nach knapp zwei Minuten selbst wieder. Als Carl Hudson sich jedoch auch auf die Strafbank begeben musste, schlugen die Tigers das erste Mal zu, Torschütze war mit Willy Rudert allerdings ein Eispirat, der den Nachschuss zum 3:1 verwertete. Die Eispiraten reagierten aber sofort und Timo Gams stellte nur wenig später nach einem schnellen Spielzug den alten Abstand wieder her. Danach war es wieder das alte Bild, die Eispiraten schalteten und walteten nach Belieben, so dass der nächste Treffer förmlich in der Luft lag. Und so war es Carl Hudson vorbehalten, mit einem Schlagschuss das überfällige 5:1 zu erzielen, allerdings gab der Hauptschiedsrichter nach Videobeweis diesem Treffer keine Anerkennung und so blieb es beim für die Gäste eher schmeichelhaften 4:1 zur Drittelpause.

Ungefährdeter Sieg der Eispiraten

Mathieu Lemay war es nach einer knappen Minute im Schlussdrittel vorbehalten, mit einer Einzelleistung und starkem Abschluss das bereits im Mitteldrittel verdiente 5:1 nachzuholen. Bayreuth hatte mit dem Minikader nur wenig entgegen zu setzen. Die Eispiraten schalteten deutlich einen Gang zurück, ohne jedoch die Kontrolle zu verlieren. Sehr verspielt agierten die Westsachsen, um aber auch optisch schön anzusehende Spielzüge zu zeigen. Der zwischenzeitlich ins Tor der Tigers gewechselte Colin Lausch konnte sich über mangelnde Arbeit nicht beschweren, hielt aber den Spielstand für die Tigers in einem erträglichen Maß fest. Die Eispiraten überstanden in den Schlussminuten nochmal eine doppelte Unterzahl unbeschadet und spielten letztlich die Zeit mühelos herunter.