Einen Tag nach der verrückten Aufholjagd in Regensburg gab der Deggendorfer SC seine Visitenkarte im Sahnpark ab. Die Niederbayern könnte man durchaus als Crimmitschau 1B bezeichnen, denn einige Spieler des DSC trugen bereits das rot-weisse Jersey. Vor zwei Jahren aus der DEL 2 abgestiegen ist es dem Kader zuzutrauen, den Aufstieg in dieser Spielzeit durchaus im Blick zu haben.

Viele Fehlpässe, wenig Spielfluss

Die Anfangsphase war geprägt von vielen Fehlpässen und eher zufällig entstandenen Situationen, Crimmitschau hatte deutlich mehr Puckbesitz, aber wenige Pässe fanden einen Abnehmer. Deggendorf tat es den Eispiraten gleich, so dass ein richtiger Spielfluss kaum zu Stande kam. Zur Mitte des Drittels legte Deggendorf den Respekt ab und brachte etwas mehr Härte ins Spiel, Mark Arnsperger bekam nun auch die erste Schüsse aufs Tor, war aber  trotzdem wie sein Gegenüber Niklas Deske wenig gefordert. Das änderte sich zumindest bei Deske, der auf Grund einer Strafe gegen sein Team etwas mehr tun musste. Die Strafe blieb jedoch ohne Folgen und auch im weiteren Verlauf des ersten Drittels sollte nichts weiter passieren, so dass es mit einem gerechten 0:0 in die Kabinen ging.

Spielbestimmende Eispiraten – trotzdem nur 1:1

Das zweite Drittel begann mit einem Powerplay für die Gäste, die die Eispiraten in dieser Phase gut beschäftigten und Mark Arnsperger sich hier mehrfach auszeichnen konnte. Die Eispiraten waren jedoch weiter das etwas bessere Team, ohne jedoch sich wirklich zwingende Chancen heraus zu arbeiten. So hielt Niklas Deske seinen Kasten bis zur Hälfte des Spiels sauber, danach wechselte Backup Raphael Fössinger ins Tor der Niederbayern. Der bekam in der Folge mächtig zu tun, denn die Eispiraten nahmen ihn sofort unter Beschuss. Und so dauerte es auch nicht lang, bis der längst überfällige Treffer den Eispiraten gelang, Lukas Vantuch stand goldrichtig und verwertete den Abpraller nach Schuss von Andre Schietzold. Doch die Freude der Eispiraten währte nicht lang, denn die Gäste trugen einen schnellen Spielzug vor und Ex-Eispirate David Kuchejda wusste noch, wo im Sahnpark das Tor steht und markierte den Ausgleich. Die Eispiraten blieben trotzdem das spielbestimmende Team und setzten nach, wobei sie viel probierten, wozu ein Freundschaftsspiel auch dienen soll. Mit einem 1:1 ging es in die zweite Pause.

Katastrophale Chancenverwertung macht Gäste stark

Nur 15 Sekunden dauerte das Schlussdrittel, da lief die Scheibe von Scott Timmins auf Mathieu Lemay, der frei vor Fössinger genau Maß nahm und die Scheibe mit einem satten Schuss in den Winkel zimmerte. Auch danach ging es nur in eine Richtung, nämlich auf das Tor der Niederbayern. Die Eispiraten ließen die Scheibe gut laufen, die Pässe kamen jetzt an und Torchancen häuften sich jetzt auch. Die Überlegenheit sollte sich jetzt auch auf der Anzeigetafel zeigen, Scott Timmins bewies sein feines Auge und bediente den hereinlaufenen Mario Scalzo, der keine Mühe hatte, die Scheibe per Direktabnahme im Tor unterzubringen. Deggendorf kam in den Folgeminuten kaum aus dem eigenen Drittel, Fössinger konnte froh sein, dass das Zielwasser der Eispiraten noch nicht die richtige Mischung hatte, denn von den Chancen her hätte es gut und gern deutlich höher stehen können. Doch genau in diese Phase fiel das völlig überraschende 3:2, erneut eine Ex-Crimmitschauer Co-Produktion, Kuchejda eroberte die Scheibe an der Bande und Erik Gollenbeck markierte in seiner Heimatstadt den Anschlusstreffer. Und nur wenige Minuten später stellte der Oberligist den Ausgleich her, David Kuchejda überwand Arnsperger zum Ausgleich. Das stchelte die Eispiraten  offenbar an und mit dem letzten Willen überlief Mathieu Lemay die Abwehr der Gäste und markierte mit einer tollen Einzelleistung den 4:3-Endstand.