Dank einer richtig starken Phase nach der Länderspielpause waren die Sachsen plötzlich wieder im Rennen, kämpften sich bis auf 3 Punkte an die Pre-Playoffs ran und gingen mit dem Rückenwind eines 6:2-Auswärtssieges gegen Spitzenreiter Kassel ins Rückspiel des back-to-back Spieltages.
Aber dann… aber dann….
Das 1:4 gegen die Nordhessen war zum 3. Adventssonntag der Auftakt einer Serie der Erfolgslosigkeit, die ihresgleichen suchen sollte. Die Hiobsbotschaften über die wochenlangen Ausfälle von Alex Wideman (Handbruch) und Carl Hudson (Fußbruch) waren das eine Übel, die Darbietungen des Teams auf dem Eis das andere. Blutleer, lustlos und schlichtweg nicht konkurrenzfähig präsentierten sich die Westsachsen, die nur in einer Sache Vollgas gaben, nämlich auf dem Weg zurück auf den letzten Tabellenplatz. Der weltberühmte Grinch als bekennender Weihnachtshasser hätte in dieser Zeit locker ins Eispiraten-Trikot schlüpfen können und sich darin pudelwohl gefühlt, denn Weihnachten hat durch die Eispiraten-Brille gesehen echt keinen Spaß gemacht.
Das ganze Desaster epischen Ausmaßes gipfelte kurz nach Weihnachten in einem chancenlosen 0:5 in Freiburg sowie in einem chancenlosen und bis über beide Ohren peinlichen 0:6 zuhause gegen Bayreuth. Und so gab es schon am Tag vor Silvester ein Feuerwerk im Sahnpark, nämlich ein Feuerwerk der schlechten Laune.
Guter Rat war teuer, und eine Trainerentlassung offenbar auch. Denn weiter passierte: Nichts.
Das neue Jahr begann wie das Alte aufhörte, nämlich mit Niederlagen am Doppelspieltag gegen Kaufbeuren. Und so hatten die Crimmitschauer mir nichts dir nichts binnen drei Wochen 8 Spiele in Folge mit satten 0 Punkten abgeschlossen und einen historischen Negativwert zumindest eingestellt. Denn acht „Nuller“ am Stück gab es seit 1990 erst einmal und zwar in der Saison 2008/09.
Noch eine weitere Niederlage nach 60 Minuten und das Team anno 2019/20 wäre als alleiniger Rekordhalter in den Büchern verewigt worden. So weit ließen es die Cracks aber nicht kommen und man holte immerhin einen Punkt in Landshut. Dieses eine mickrige Pünktchen von insgesamt 27 möglichen rund um Weihnachten, Silvester und Neujahr war aber natürlich viel zu wenig, um kurz- bis mittelfristig Ambitionen auf die Pre-Playoffs anzumelden. Und die Hoffnung darauf war zu diesem Zeitpunkt eh im Keller, zumal auch wildeste Gerüchte hinsichtlich der Gehaltszahlungsmoral der GmbH kursierten, die auch durch ein Interview mit Kapitän Adrian Grygiel nicht gänzlich ausgeräumt werden konnten, da beim Zwischendenzeilenlesen noch immer Spekulationen Tür und Tor geöffnet waren.
Auf dem Transfermarkt blieb Crimmitschau weiterhin der Klinkenputzer, denn durch die langwierigen Verletzungen Hudsons und Widemans wurde eine Kontingentstelle frei, die allein schon aus qualitativen Gründen zwischenbesetzt werden musste. Tomas Knotek, Tscheche mit Extraligaerfahrung, hieß der Auserwählte, aber auch er konnte keine nachhaltigen Eindrücke hinterlassen. Als Teil des weihnachtlichen Gruselmärchens war für ihn nach dem Landshut-Spiel das Kapitel Eispiraten auch schon wieder geschlossen.