Die Saison insgesamt lief eher nicht nach den Erwartungen der Eispiratenfans, aber eines konnten die Westsachsen größtenteils in dieser Spielzeit und das waren die Derbies zu Hause gegen die sächsischen Rivalen. Am vorletzten Spieltag war es nochmal soweit, der Sahnpark proppevoll und angesichts der Tabellensituation knisternde Stimmung. Doch am Ende sollte es das schlechteste Derby aus Sicht der Eispiraten in dieser Saison werden.
Schmeichelhafte Gästeführung nach dem ersten Drittel
Das Spiel begann ohne irgendwelches Abtasten, wobei die Eispiraten sich mehr Anteile des Spiels erarbeiteten. Die Gäste aus der Lausitz kamen erst nach 5 Minuten etwas Oberwasser, allerdings waren sie da auch ein Spieler mehr, denn André Schietzold wurde nach einer umstrittenen Strafe für zwei Minuten hinausgeschickt. Doch die Eispiraten ließen die Füchse nicht wirklich geordnet aufbauen. In der achten Minute dann eine kuriose Szene, Weisswasser griff an und die Fans wähnten den Puck hinter der Linie, das Schiedsrichter winkte ab, die Eispiraten konterten schnell und David Kuchejda schoss den Puck in den Winkel. Allerdings gingen die Unparteiischen zum Videobeweis, um festzustellen, dass der Schuss er Gäste die Linie nicht überquert hatte, damit stand es 1:0. Doch die Füchse schlugen umgehend zurück, nach einer erneut fragwürdigen Strafe gegen Alex Wideman gab Breitkreutz unmittelbar vor dem Tor dem Schlagschuss von Hammond die entscheidende Richtungsänderung – 1:1. Was die Füchse können, das können die Westsachsen auch, denn nur wenige Augenblicke später war es Austin Fyten, der den Schuss von Ty Wishart zum umjubelten 2:1 abfälschte. Weisswsser fand diesmal nicht so schnell eine Antwort, so mussten sie sich mehreren guten Angriffen der Eispiraten erwehren. Aber die Antwort kam noch vor Drittelende, Topscorer Hammond wurde perfekt freistehend vor dem Tor angespielt und ließ Michael Bitzer nicht den Hauch einer Chance. Und nur wenig später erahnte Hammond den missglückten Pass der Eispiraten, schnappte sich denPuck und lief allein auf Bitzer zu, gab aber noch einen unglaublichen Pass in die Mitte, wo Murphy wenig Mühe hatte, den Puck zur eher schmeichelhaften Gästeführung in die Maschen zu drücken.
Ein Drittel zum Abhaken
Die Lausitzer Füchse kamen deutlich besser aus der Kabine, die Eispiraten kamen nicht zum Zug. Nach vorn ging wenig und hinten sollte ein kurioser Treffer fallen, der Puck war irgendwie im Tor und Weisswasser jubelte. Die Gäste spielten danach das Eishockey, was die Eispiraten eigentlich von ihrem Team sehen wollten, eng am Mann und immer am Stören. Und damit hatten die Ostsachsen die Eispiraten im Griff. Allerdings hatte man auch den Eindruck, dass die Westsachsen mit angezogener Handbremse spielten. Und diese eher lethargische Spielweise sollte sich rächen, in der 36. Minute konterten die Lausitzer und Michael Bitzer ließ den Schuss von Ross zum Entsetzen der Fans durch. Das es nicht ganz ohne Erwähnung einer Chance für die Eispiraten wird, dafür sorgte in der 39. Minute Mitch Wahl, der den Puck im dritten Nachstochern über die Linie drückte, doch das Schiedsrichtergespann sah das anders und nach langer Videosichtung wurde der Treffer wegen Torhüterbehinderung aberkannt.
Hammond und Breitkreutz machen den Deckel auf die Partie
Eispiraten-Coach Danny Naud stellte im etzten Drittel Patrick Cerveny zwischen die Pfosten, doch wenn die Vorderleute nicht mitmachen, hat auch der beste Goalie keine Chance, denn in der 43. Minute ließen die Westsachsen einmal mehr den Topscorer Hammond aus den Augen und der legte mit einem platzierten Schuss das schier unerreichbare 2:6 nach. Die Eispiraten wirkten wie ein wild durcheinander gewirbelter Haufen, während den Gästen angesichts des Spielstands scheinbar alles gelang. Die aus der Lausitz zahlreich angereisten Gästefans feierten ihr Team zurecht lautstark, waren sie doch im Hinblick auf die Pre-Play-Offs dick im Geschäft. Die Eispiraten hatten in der 54. Minute nochmal die Chance, etwas Powerplay zu üben, aber hier konnten die Füchse in Person von Breitkreutz den Puck erobern, der lief allein auf Patrick Cerveny zu und tunnelte den Eispiratengoalie zum 2:7. Die Füchse schienen mit dem Ergebnis zufrieden zu sein, denn viel machten sie danach nicht mehr. Und die Eispiraten hatten offenbar auch genug von der verkorksten Partie und so gingen die letzten Minuten des aus Eispiratensicht enttäuschenden Derbys eher sehr unspektakulär vorüber.