Nach dem Arbeitssieg gegen Landshut mussten die Eispiraten das schwere Spiel in der Mainmetropole Frankfurt bestreiten, allerdings muss man in dieser Saison sagen, dass die Löwen zu den angenehmeren Gegnern gehören und dass die Eispiraten im Löwenkäfig durchaus bestehen können, haben sie erst im Dezember mit dem 4:1-Auswärtssieg bewiesen.

Das leidige Thema Powerplay

Die Eispiraten gingen mutig in die schwere Partie gegen angriffslustige Löwen, demzufolge entwickelte sich ein munteres Hin und Her, allerdings ohne gefährliche Torraumszenen, denn beide Defensivabteilungen blieben wachsam. Michael Bitzer musste erstmals in der 5. Minute eingreifen, der Schuss von Mitchell war allerdings ohne Mühe zu halten. Auf der Gegenseite hatte Mitch Wahl nach einem perfekten Zuspiel von Alex Wideman die Riesenchance, wartete aber zu lang, so dass er noch entscheidend am Schuss gestört wurde. Brenzlig wurde es für die Eispiraten zur Mitte des Drittels, nach durchaus strittigen Strafen gegen Vincent Schlenker und Marius Demmler waren die Unterzahlformationen der Eispiraten gefordert, taten dies aber mit Bravour. Im Spiel bei 5 gegen 5 waren die Westsachsen auf Augenhöhe und ließen den Löwen wenig Spielraum. Gegen Ende des Drittels offenbarten die Eispiraten einmal mehr eindrucksvoll, warum sie auch im Powerplay auf dem letzten Tabellenplatz stehen, selbst eine knappe Minute im doppelten Überzahlspiel brachte Hertel im Tor nicht in Verlegenheit. Mit einem gerechten Unentschieden ging es in die erste Pause.

Druckvolle Löwen führen nach Hattrick von Mitchell

Das zweite Drittel begann mit dem Führungstor der Löwen nach nur 18 gespielten Sekunden, Mitchell tunnelte Michael Bitzer und markierte das 1:0. Die Eispiraten antworteten mit einem ebenso schnellen Angriff, aber Dominic Walsh brachte die Scheibe nicht an Hertel vorbei. Allerdings waren die Löwen jetzt deutlich präsenter auf dm Eis, Michael Bitzer musste mehrfach eingreifen, während seine Vorderleute noch das geordnete Offensivspiel suchten. Und so lag das 2:0 in der Luft und fiel folgerichtig in der 28. Minute, Mitchell zeigte den Westsachsen, wie Powerplay funktioniert. Doch diesmal saß die Antwort, nach Puckeroberung von Mitch Wahl ließ Alexander Wideman dem Frankfurter Goalie Hertel keine Chance. Die Löwen reagierten mit wütenden Angriffen und in der 30. Minute brannte es lichterloh vor Michael Bitzer, aber die Scheibe ging da noch nicht über die Linie. Doch noch in der selben Minute ging es blitzschnell, Mitchell wurde perfekt freigespielt und überwand Michael Bitzer zum 3:1 und ließ sich zurecht von seinem Team und den eigenen Fans für seinen Hattrick feiern. Fehlenden Kampf konnte man den Eispiraten nicht vorwerfen, allerdings fehlte die Geradlinigkeit und der Zug zum Tor. Und wenn man dann schon kein Glück hat, dann kommt das Pech noch dazu, denn in der 34. Minute könnte die Scheibe die Linie überquert haben, aber selbst nach Videobeweis konnte dies nicht geklärt werden und so blieb es beim 3:1. Beide Teams hatten danach noch weitere Chancen, die Eispiraten unter anderem mal wieder in Überzahl, aber zur Drittelpause blieb es bei 3:1.

Löwen zerlegen die Eispiraten

Das zweite Powerplaytor der Löwen an diesem Abend sorgte kurz nach Wiederbeginn für die Vorentscheidung, die Scheibe lief nach gegen Phillip Halbauer ausgesprochener Strafe schnörkellos durch die Powerplayformation, sprang vom Plexiglas zurück vor das Tor, wo ein schneller Pass auf Eisenmenger erfolgte und dieser das 4:1 erzielen konnte.  Die Eispiraten hatten das Spiel damit offenbar abgehakt, denn nach vorn ging bis auf einen gelungenen Angriff wenig, Patrick Pohl scheiterte an Hertel. Die Löwen spielten defensiv clever, lauerten auf Konter und erneut klingelte es im Kasten der Westsachsen, Schinko wurde schön frei gespielt und beförderte die Scheibe ins Tor. Der Wille der Westsachsen war gebrochen, den Löwen gelang jetzt fast alles und in der Schlussminute schraubten die Gastgeber das Ergebnis auf 7:1 hoch und holten sich angesichts der Heimniederlage der Kassel Huskies die Tabellenführung, während die Eispiraten die Pre-Play-Offs in dieser Saison für erledigt erklärt und die volle Konzentration auf die Playdowns gerichtet werden konnte.