Schleichend von hinten kommen die Eispiraten daher, keiner, aber wirklich keiner hatte die Westsachsen nach Weihnachten noch auf dem Schirm. Zwar die Westsachsen spielten sich in wenigen Tagen um den Jahreswechsel in eine schier ausweglose Situation, aber, das muss man ihnen zugestehen, der mühevolle Weg zurück zum Anschluss an das Mittelfeld in den letzten Wochen war schon beeindruckend.
Wildes Offensiv-Spektakel beider Teams
Nur wenige Sekunden waren gespielt, da klingelte es im Kasten der Tölzer, der in den letzten Wochen überragende Ty Wishart ging von der Bande weg in Richtung Tor, ließ sich nicht abdrängen und vollendete per Rückhand zur schnellen Führung. Doch die Antwort der Löwen ließ nicht lange auf sich warten, nur zwei Minuten später spielten die Hausherren mit einem Tic-Tac-Toe die Eispiraten schwindlig und glichen durch Schlager zum 1:1 aus. Und weil die Eispiraten den Spielzug offenbar nicht verstanden, machten es die Löwen nur zwei Minten später exakt nochmal so und führten damit 2:1. Das von beiden Teams sehr offensiv geführte Spiel ging hin und her und als die Tölzer anfingen, die Kontrolle zu übernehmen, schnappte sich David Kuchejda einen Puckverlust der Tölzer Abwehr und knallte den Puck unter die Latte zum Ausgleich ins Tor. Nach einer Strafzeit gegen Bad Tölz wurde das Spiel etwas ruhiger, die Eispiraten bewiesen hier einmal mehr, dass sie ligaweit das schwächste Team im Powerplay sind. Unklar, denn beim Spiel mit gleicher Anzahl waren die Eispiraten von den Chancen her die weit gefährlichere Mannschaft. Doch trotz vieler Chancen auf beiden Seiten blieb es beim 2:2 zur Pause.
Löwen drängen Eispiraten zurück
Beide Teams nahmen auch zu Beginn des zweiten Drittels die Messer nicht aus den Zähnen und gingen weiter offensiv zur Sache. Die Goalies hatten dennoch nicht viel zu tun, weil kurz vor dem Abschluss die gegnerische Abwehr gut störte. Doch in der 25. Minute durften die Heimfans jubeln, erneut ging dem Führungstreffer durch French eine schön anzuschauende Passstaffette voraus. Die Eispiraten interessierte der Treffer nicht, Patrick Pohl scheiterte an Franzreb. Die Defensive ließen die Westsachsen jedoch vernachlässigt und das sollte sich rächen, ein schneller Konter führte zum 4:2, erneut war French der Absender. Die Zwei-Tore-Führung spielte den Löwen natürlich in die Karten, die Eispiraten wurde mehr und mehr in die eigene Zone zurück gedrängt. Bad Tölz übernahm die Kontrolle des Spiels, erst als gegen Ende die Eispiraten nochmal in Überzahl ran durften, fuhren die Löwen die Offensivkraft etwas zurück. Aber die Scheibe wollte trotz guter Gelegenheiten in dem Powerplay nicht ins Tor. So blieb es beim nicht unverdienten 4:2 für die Tölzer Löwen.
Drei Auswärtsspiele in fünf Tagen zollen Tribut
Schwierig, aber nicht aussichtslos war die Ausgangssituation damit zu Beginn des letzten Drittels. Die Eispiraten wurden wieder etwas mutiger und versuchten, die Tölzer wieder früher unter Druck setzen, was nur anfangs des Drittels gelang. Beeindruckend und anzuerkennen war jedoch das präzise und schnelle Passspiel, was das Team von Kevin Gaudet an den Tag legte, die Tölzer hatten damit das Spiel größtenteils im Griff. Die Eispiraten kamen aber sicherlich bedingt auch durch das schwere Spiel am Dienstag in Heilbronn nicht mehr so zur Entfaltung. Bad Tölz fing an, sich mit dem Spielstand zufrieden zu geben und verwaltete das Spiel. In den Schlussminuten wurden die Eispiraten nochmal aktiver, Danny Naud nahm Michael Bitzer vom Eis, aber letztlich passierte nichts mehr. Bad Tölz fuhr einen insgesamt gesehen verdienten Sieg ein, der die Eispiraten im Kampf um eine bessere Tabellensituation zwar zurück wirft, doch trotzdem zuversichtlich auf die kommenden Spiele blicken lässt.