Der Rekord von neun Niederlagen am Stück war eingestellt, am heutigen Abend stellte sich die Frage, ob diese unrühmliche Marke gebrochen wird. Doch die Eispiraten gaben eine beeindruckende Antwort und beendeten eine mit neun Siegen genau umgekehrte Serie der Löwen Frankfurt.
Umstrittene Strafe bringt Gästeführung, aber Eispiraten kämpfen sich zurück
Beide Teams gingen mit vollen Tempo in das Spiel, bereits nach 10 Sekunden prüfte Mitch Wahl den Frankfurter Goalie Klein. Frakfurt setzte erste Nadelstiche durch Lewandowski und Faber, aber die Abwehr und Michael Bitzer konnten klären. Als das Schiedsrichtergespann Dominic Walsh in der 5. Minute nach einer äußerst umstrittenen Strafe hinausstellte, dauerte es nur 5 Sekunden, da führten die Gäste nach einer schnellen und sehenswerten Kombination, begleitet von einem gellenden Pfefkonzert der Fans. Die Eispiraten zeigten sich aber wenig geschockt und kämpften weiter, doch es war immer ein Schlittschuh oder Schläger eines Frankfurters dazwischen. So dauerte es bis zur 14. Minute, da umkurvte Wideman das Tor und traf durch Freund und Feind zum Ausgleich. Der Torschrei der Fans war noch nicht verhallt, da klingelte es nur 10 Sekunden später wieder im Kasten der Löwen, Adrin Grygiel zog einfach mal ab und ließ Klein keine gute Figur dabei machen. Frankfurt antwortete mit bissigen Angriffen, die allerdings in der gut stehend Abwehr der Eispiraten endeten. Gegen Ende des Drittels erhielt TyWishart erneut eine Strafe, die den Unmut des Publikums nach sich zog, die überstanden die Eispiraten aber unbeschadet und nahmen das 2:1 in die Pause.
Löwen gleichen aus, Fyten schlägt zurück
Das zweite Drittel begannen die Eispiraten mit einem Überzahlspiel, was jedoch ungenutzt und ohne Torschuss vorbei ging. Besser machten es die Löwen, die mit quasi dem ersten Torschuss in diesem Drittel den Ausgleich erzielten, Delisle kam an der blauen Linie frei zum Schuss und der Puck schlug hinter Bitzer im Netz ein. Der Treffer gab den Hessen Aufwind und so bestimmten diese die folgenden Minuten. Die Westsachsen kamen aber mehr und mehr wieder zurück, Mitch Wahl beförderte den Puck zum Leidwesen der Fans laut hörbar an den Pfosten. Doch in der 32. Minute durften die rot-weissen Anhänger doch jubeln, nach mehreren erfolglosen Versuchen kam die Scheibe von der Bande zurück vor das Tor, wo Fyten den Puck volley aus der Luft nahm und Klein überwand. Die Löwen drängten auf den erneuten Ausgleich, aber die Eispiraten hielten mit Kampf und Willen dagegen. Eispiraten-Goalie Michel Bitzer machte mit mehreren starken Paraden gute Chancen der Löwen zu nichte und hatte einen maßgeblichen Anteil daran, dass die Hausherren mit der Führung in die letzte Pause gingen.
Michael Bitzer hält den Sieg fest
Die Eispiraten ließen am Anfang des letzten Drittels erneut ein Powerplay ohne Tor verstreichen, aber spielbestimmend blieben die Westsachsen. Und der Druck zahlte sich aus, Vincent Schlenker eroberte die Scheibe hinter dem Tor und Patrick Pohl vollendete aus ganz spitzem Winkel zum 4:2. Nach dem Treffer rückte Frankfurts Patrick Klein immer mehr in den Fokus, denn die Eispiraten schossen den Löwen-Goalie so richtig warm. Die Löwen kamen aber nach und nach besser ins Spiel und so verlagerte sich das Geschehen auf die Seite der Eispiraten, die allerdings den sich nun bietenden Spielraum für schnelle Konter nutzen wollten. In erneuter Überzahl agierten die Westsachsen aber zu offensiv, was einen Alleingang der Frankfurter ermöglichte, diesen entschärfte Michael Bitzer mit dem „Save der Saison“, was die 1536 Zuschauer mit Sprechchören honorierten. Auch kurz danach zeigte Bitzer eine starke Parade gegen Mac Aulay, was Danny Naud dazu veranlasste, eine Auszeit zu nehmen, um die Defensivabteilung seiner Mannschaft wieder etwas zu ordnen. In der 54. Minute sollte es nochmal brenzlig werden, Lukas Vantuch musste eine Strafe absitzen, Löwen-Trainer Tillikainen nahm bereits hier seinen Goalie vom Eis. Und es sollte noch brenzliger weren, denn nur wenig später folge Ty Wishart auf die Strafbank. Aber die Eisoiraten kämpften mit Mann und Maus und überstanden die Unterzahl, nur um wenig später erneut mit einem Mann weniger zu agieren, Phillip Halbauer musste raus. Doch Frankfurt machte hier einen fatalen Wechselfehler, was den numerischen Gleichstand auf dem Eis wieder herstellte. Patrick Pohl und Vincent Schlenker hätten den Sack zu machen können, letzterer traf den Pfosten des leeren Tores. Den Deckel drauf machte dann aber Ty Wishart 7 Sekunden vor Schluss, der Sahnpark jubelte und die schier endlos wirkende Niederlagenserie war endlich beendet.