Neues Jahr – alte Frage: Gelingt den Eispiraten am Wochenende endlich der lang ersehnte Befreiungsschlag? Eine stattliche Anzahl rot-weisser Schlachtenbummler zumindest glaubten an die Mannschaft und machten sich auf den weiten Weg ins beschauliche Allgäu, um dort nicht nur die schöne Landschaft zu bewundern. Aber es sollte einmal mehr nicht zu etwas Zählbaren reichen.
Erneut stellen die Hausherren die Weichen früh auf Sieg
Das Spiel ähnelte dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams am Berliner Platz am Anfang der Saison: Die Eispiraten hatten gleich zu Beginn einige gute Chancen, doch eigene völlig vermeidbare Fehler in der Defensive und im Aufbau nutzten die Gegner aus, um sich im ersten Drittel ein sicheres 3-Tore-Polster heraus zu spielen. Und das nicht mal mit viel Aufwand. Erst schnappte sich Blomqvist in der 4. Minute einen katastrophalen Fehlpass hinter der Bande, fuhr vor das Tor und überwand Mark Arnsperger per Bauerntrick zum 1:0. Und analog des ersten Spiels dauerte nur wenige Sekunden, und die Eispiraten servierten das 2:0 auf dem Silbertablett. Ein Fehlpass im Aufbau, den Wörle abfing, kurzer Pass auf Gracel und der verlud den Eispiratengoalie in allerbester Manier. Doch damit noch nicht genug, in der 10. Minute spielten die Kaufbeurer Katz und Maus mit den Eispiraten und koziol bewies sein Auge für den perfekt getimten Pass auf Gracel, der nur noch den Schläger zum 3:0 reinhalten brauchte. Ab da war von den Westsachsen wenig bis nichts mehr zu sehen, lediglich Lukas Vantuch fiel mit Körperpräsenz und etwas Zug zum Tor auf. Das Gute an dem Rest des Drittels war, dass der ESVK offenbar genug getan hatte und das Spiel dahin plätschern ließ.
Nachlässige Joker bringen Eispiraten zurück ins Spiel
Diese Lethargie sollte sich wie von vielen der Kaufbeurer Fansbefürchtet dann auch rächen. Denn aus der Kabine kamen die selben Kaufbeurer, während die Eispiraten offenbar doch noch twas vorgenommen haben. Dominic Walsh leitete in der 23. Minute das Ende der über 140 Minuten andauernden Torflaute ein. Mit Willen und Kampf tankte er sich durch und umspielte Vajy zum 1:3-Anschlusstreffer. Die Eispiraten erspielten sich deutlich mehr Zeit in der Offensive und kamen zu weiteren Chancen und hinten wurden sie auch stabiler. Kaufbeuren hatte zwar noch einige Chancen, aber Mark Arnsperger fing diese sicher. In Bedrängnis brachten sich die Eispiraten in der Schlussphase, als sie sich unnötige Strafen einhandelten. Aber die Gastfreundschaft der Allgäuer ermöglichte den Westsachsen den 2:3-Anschlusstreffer in Unterzahl – Patrick Pohl fing einen Aufbaupass ab und bediente Vincent Schlenker, der keine Mühe hatte, den Puck im Tor unterzubringen. Dennoch galt es mit zwei Mann weniger die Schlussminute zu überstehen und den Spielstand mit in die Pause zu nehmen, was den Eispiraten gelang.
Crimmitschau trifft Pfosten, Kaufbeuren das Tor
Wie das Spiel gelaufen wäre, wenn Tomas Knotek in der 42. Minute ins Tor statt an das Gestänge getroffen hätte, bleibt offen. Die Gäste hatten noch weitere Chancen, ließen aber mit zunehmender Spielzeit mehr und mehr nach und wurden wieder undisziplinierter und kassierten Strafen. Kaufbeuren wusste eine solche Strafe trotz vorherigem mäßigen Powerplay doch noch zu nutzen und Kerälä markierte das 4:2 mit einem straffen Schuss ins rechte Eck. Mit diesem Treffer war der Wille der Eispiraten gebrochen und das Koziol mit einem Schuss durch Freund und Feind den 5:2-Endstand herstellte, interessierte die Eispiratenfans auch nicht mehr, denn die feierten trotzdem und machten damit das Beste aus der enttäuschenden Auswärtsfahrt. Und so endete das Spiel – welches vom Niveau eher als niedrig zu bewerten ist – erneut mit einem 5:2 für die Mannschaft von Trainer Andreas Brockmann.