Das war dann mal eine ganz starke Reaktion der Eispiraten auf das eher maue Heimspiel gegen Landshut. In Frankfurt tüteten die Rot-Weißen heute abend drei volle Punkte ein, und ließen einen deprimierten Gegner mit seinem unzufriedenen Publikum zurück, der sich in der jüngeren Vergangenheit fast immer als zu stark für die Westsachsen erwiesen hatte.

Personal: Eine Veränderung im Team gab es im Vergleich zum Freitagspiel. Lukas Vantuch rotierte rein, Carl Hudson blieb draußen. In Abwesenheit des in Bremerhaven aushelfenden Mark Arnsperger gab Tim Manuel Goldemann wieder den Backup für Starting Goalie Michael Bitzer.

Dämpfer zu Beginn, dann werden die Gäste stärker

Schon nach einer reichlichen halben Minute saß der erste Eispirat auf der Strafbank, Abwehrchef Ty Wishart hatte es getroffen. Das Frankfurter Powerplay überstanden die Westsachsen zwar noch, aber es sind halt oft gerade die Sekunden nach Ablauf einer Strafe, in der Gefahr droht. Die kurze Unsortiertheit nutzten die Gastgeber jedenfalls sofort: Lewandowski zeigte, dass sein Name Programm ist, und knipste zum 1:0.
Die Gäste bekümmerte das aber nur kurz: mit zunehmender Spieldauer schwammen sie sich frei, nervten die Hausherren mit frühem Forechecking extrem, und wandelten die folgenden Puckgewinne auch in gute Chancen um. Während Christoph Körner und Patrick Pohl noch an Klein im Tor der Gastgeber scheiterten, war es dann der diesjährige Mister Zuverlässig, Dominic Walsh, der nach einem schnellen Konter über den quirligen Alex Wideman den verdienten Ausgleich markierte.
Danach ging das Spiel flott hin und her, beide Teams machten nicht viel Tamtam und versuchten, schnell vor Gegners Gehäuse zu kommen. Dort war aber vorerst immer Endstation bei den Herren Bitzer und Klein. Das 1:1 nach zwanzig Minuten war leistungsgerecht.

Eispiraten kontern die Löwen aus

Im Mittelabschnitt wurde es dann zerfahrener auf dem Eis. Immer wieder zwangen die forecheckenden Stürmer auf beiden Seiten das puckführende Team zum Abdrehen, Abspielfehler waren immer wieder mal die Folge. Frankfurt hatte zwar mehr Puckbesitz, richtig viel draus machen konnten die Gastgeber aber nicht. Wie das geht, konnten sie sich dann bei ihren Gästen abschauen: zwei saubere Konter, einmal über Lukas Vantuch und Vincent Schlenker, der zur Führung einschieben konnte, das zweite Mal über den allein auf die Frankfurter Abwehr zulaufenden Alex Wideman, der sich gar nicht anders zu helfen wusste, als den Puck nach einer schönen kleinen Täuschung ansatzlos über Kleins Schulter ins Netz zu wuchten, stellten das Ergebnis auf 1:3 und die Reaktion des Heimpublikums auf Murren. Das änderte sich auch bis Minute 40 nicht mehr, denn den Frankfurtern gelang nicht mehr viel in diesem Mittelabschnitt.

Mit starkem Penaltykilling die Führung nach Hause gebracht

Klar wurden die Löwen dann im Schlussabschnitt noch einmal stärker, doch hier zeigte sich vor allem Michael Bitzer im Eispiratentor ganz souverän. Vor allem in eigener Unterzahl, immerhin sollte es drei dieser Situationen geben in den letzten zwanzig Minuten, blieben auch seine Vorderleute ganz abgeklärt, nahmen immer wieder genug Zeit von der Uhr, um durchzuschnaufen, und unterbanden viele Frankfurter Angriffe schon im Entstehen. Ein paar knifflige Situationen waren dabei, aber das bißchen Glück, das die Rot-Weißen brauchten, um diese zu durchstehen, hatten sie sich schon lange verdient. Selbst als die Hausherren nach Kleins Herausnahme kurz vor Ultimo mit 6 gegen 4 agieren konnten, war das nicht gerade Dauerfeuer, dem sich Bitzer und seine Abwehr ausgesetzt sahen. Und nachdem Christoph Körner kurz zuvor den endgültigen Knockout noch verpasst hatte, machte Adrian Grygiel mit seinem Empty-Netter drei Sekunden vor Schluss den Deckel drauf. Ganz starkes Auswärtsspiel der Eispiraten, das sie vor allem in eigener Unterzahl gewonnen haben.