Die Eispiraten punkten weiter in jedem Spiel nach der Deutschland-Cup-Pause: nach dem Overtimesieg vom Sonntag wurden es heute Abend gegen die Lausitzer Füchse gar drei Punkte. Und diese erspielten sich die Rot-Weißen hochverdient mit einer der besten  Derbyleistungen der letzten Jahre. Mit Sicherheit das Highlight der laufenden Saison aus Crimmitschauer Sicht…

Gäste starten besser ins Match

Das kam nach den bisherigen Saisoneindrücken nun nicht überraschend: auch in diesem Spiel hatten die Eispiraten wieder Probleme, von Beginn an den Schalter umzulegen, während die Füchse sofort auf Betriebstemperatur waren. Die Lausitzer mussten zwar eine frühe Strafzeit gegen Granz überstehen, zogen danach aber das Geschehen an sich und gingen nicht unverdient durch Hammond in Führung, nachdem die Eispiratendefensive den Puck quasi hergeschenkt hatte. Ab Mitte des Durchgangs bissen sich die Hausherren aber ins Match, wurden stärker und stärker und belohnten sich in Person von Christoph Körner kurz vor der Sirene mit dem Ausgleich. Ein bißchen Glück war sicher auch dabei, als Frnazreb, der ansonsten ganz stark hielt, die Scheibe durch die Schoner rutschte. Verdient war das 1:1 allemal.

Rot-weißes Bombendrittel

Auch wenn es nur ein paar Sekunden dauerte, bis die Gäste im Mittelabschnitt durch George wieder in Front gingen: was die Eispiraten danach zwischen der 21. und 40. Minute ablieferten, war sicher das beste Drittel der ganzen Saison. Bissig, hart am Mann und trotzdem fair kauften sie den ostsächsischem Rivalen komplett den Schneid ab, schossen aus allen Lagen und brauchten letztlich nur sechs Minuten, um aus einem 1:2 ein 4:2 zu machen. Erst wurde Grygiel stark von Fyten per Flip-Pass in Szene gesetzt und vollendete ins lange Eck, dann holte sich Carl Hudson das verlorene Schussglück zurück und netzte per abgefälschter Bogenlampe, und zu guter Letzt brachte Alex Wideman nach schnellem Schalten von Mitch Wahl die Scheibe hinter Franzreb unter. Und auch, wenn Kania ganz schnell den Anschlusstreffer erzielte, ließen sich die Rot-Weißen nicht beirren, Ty Wishart hämmerte den Puck zum 5:3 in die Maschen, und das spiegelte auch das Kräfteverhältnis auf dem Eis gut wieder. Ob es im Mittelabschnitt nun wirklich die 15 zu 2 Torschüsse waren, die die offizielle Statistik vermeldet: sei’s drum, eindeutig war es in jedem Fall.

Weißwasser versucht alles, aber die Abwehr hält stand

Der Schlussabschnitt lief dann wieder etwas langsamer an, auch wenn es durchaus genug Chancen auf beiden Seiten gab. Franzreb und der zum zweitenmal in dieser Saison eingesetzte Mark Arnsperger hielten ihre Kisten aber sauber. Auffällig war, dass die Eispiraten ihre Angst vor dem Gewinnen wohl langsam abgelegt haben, denn auch, als die Füchse gegen Ende der Partie noch einmal auf den Anschlusstreffer drängten, schlich sich keine Panik in die Aktionen der Hausherren ein. Sicher auch ein Verdienst der nachverpflichteten Erfahrung in Gestalt von Wahl und Wishart.

Gästecoach Neilson sah somit wohl auch keine andere Möglichkeit, als Franzreb schon zwei Minuten vor dem Schluss herauszunehmen, was Patrick Pohl dazu bewog, seinen scoring streak aufrechtzuerhalten, indem er die Scheibe über die gesamte Eisfläche hinweg aus der eigenen Verteidigung ins verwaiste Lausitzer Netz schoss – 6:3, Deckel drauf.

Kampf um Platz 10 ist wieder eröffnet

Damit schieben sich die Westsachsen weiter an das nächste Ziel heran, das nur Platz 10 lauten kann. Die überaus beliebten Dresdner konnten die Rot-Weissen ersteinmal distanzieren, nun müssen sie sich an den bislang enttäuschenden Kaufbeurern vorbeischieben. Was käme da gelegener als ein Heimspiel gegen exakt diesen Gegner. Am Freitagabend wissen wir mehr…