Mühsam ernährt sich der Eispirat: Nach dem hochverdienten Punktgewinn in Bad Tölz, der gleichzeitig angesichts des nicht gegebenen Entscheidungstreffers der Eispiraten eigentlich auch ein Punktverlust war, konnten die Eispiraten auch am Sonntag Abend gegen in dieser Saison nicht als Playdown-Kandidat geltende Wölfe aus Freiburg punkten, am Ende zwar nur wieder zwei, doch die ansteigende Formkurve bestätigte sich weiter.
Hurra-Eishockey auf beiden Seiten
Die Gäste aus dem Breisgau legten los als gäbe es kein Morgen und versuchten, mit Dauerdruck und vielen Schüssen den ersten Treffer zu erzielen. Die ersten fünf Minuten gingen klar an die Gäste, die Eispiraten hatten Müh und Not, den Puck unter Kontrolle zu bringen, profitierten aber von der eher hektisch wirkenden Spielweise der Gäste, denn hierdurch fehlte die Genauigkeit. Mit der Zeit kamen die Eispiraten ins Spiel, jedoch passten sie sich der Spielweise des Gegners an und trugen ebenso unkontrollierte und hektische Spielzüge vor, der letzte Biss fehlte beiden Teams. Beide Goalies hatten gut zu tun, konnten aber ihren Kasten im ersten Drittel sauber halten. Zu einem Aufreger kam es im Stadionrund, denn trotz Hinweis der Ligenleitung an die Unparteiischen nahm das Schiedsrichtergespann nach Fytens Pfostenschuss in der 12. Minute erneut keinen Videobeweis in Anspruch, speziell nach der Sache in Bad Tölz war dies nicht zu verstehen, was das Publikum den Schiedsrichtern entsprechenden Unmut lautstark spüren ließ.
Unterzahltreffer bricht den Bann
Das zerfahrene Spiel beider Mannschaften setzte sich auch im zweiten Drittel fort, wenngleich es etwas ruhiger auf dem Eis zuging und durchaus auch einmal ein paar gut urchdachte Spielzüge zu sehen waren. Und beide Teams holten sich auch vermeidbare Strafen ab, wie z.B. Spielverzögerung oder zu viele Spieler auf dem Eis. Solche Strafen ließen die Eispiraten in der 34. Minute in zweifacher Unterzahl agieren, doch diesmal sollte das Glück bei den Hausherren sein, denn die Wölfe standen in Überzahlformation, der Puck sprang aus dem Drittel und der gerade von der Strafbank zurück gekommene Patrick Pohl fuhr allein auf Meisner im Wölfetor zu und jagte mit seinem zweiten Unterzahltreffer an diesem Wochenende die Scheibe unter die Latte. Freiburg wirkte geschockt und Crimmitschau hätte nur Sekunden später erneut in Unterzahl noch nachlegen können, Vincent Schlenker schlug vor dem leeren Tor über die Scheibe. Aber die Eispiraten waren jetzt klarer Herr im Ring und kamen zum verdienten 2:0-Pausenstand durch Phillip Halbauer, der von Alex Wideman hervorragend bedient wurde und mit einem Strich von Schlagschuss das Publikum im Sahnpark jubeln ließ.
Freiburg beißt zurück
Die Anfangsphase des letzten Drittels gehörte auch den Eispiraten, Freiburg kam nicht wirklich zum Aufbau geschweige denn zu Torszenen. Dies änderte sich als jeweils ein Spieler jedes Teams auf der Strafbank saß, Freiburgs Topscorer Spiro ging nach Puckgewinn mit Tempo davon und überwand trotz Bedrängnis der Eispiratenabwehr Michael Bitzer per Rückhandschuss. Der im Spiel bisher starke Rückhalt der Eispiraten wirkte bei diesem Treffer etwas unglücklich. Machtlos war er dann beim vier Minuten später beim 2:2 durch Allen, dem ein wirklich klasse Spielzug der Breisgauer voranging und Allen die Scheibe nur noch ins leere Tor befördern brauchte. Freiburg brachte sich jedoch in den Schlussminuten selbst um den erkämpften Schwung, als sich Spiro eine Strafe wegen hohem Stock abholte und der Rest des Drittels in Unterzahl zu überstanden galt, was sie Wölfe jedoch angesichts des mäßigen Powerplays der Westsachsen schafften. Die Punkteteilung nach 60 Minuten war somit gerecht.
Zusatzpunkt bleibt in Westsachsen
Die Eispiraten blieben angesichts einer Freiburger Strafe der Kategorie „dämlich“ – in Unterzahl agierten die Wölfe mit zu vielen Spielern auf dem Eis – weiter im Powerplay und diese ausgesprochene Strafe sollte sich rächen. Patrick Pohl eroberte sich die Scheibe und passte auf Adrian Grygiel, der seitlich direkt abzog und den Sieg der Eispiraten perfekt machte.