Letzter Spieltag vor der Länderspielpause, die Eispiraten können nur nach vorn blicken – tabellarisch wie auch im Allgemeinen. Mit unverändertem Kader ging es in die mittelhessische Kurstadt, Punkte waren gegen den Tabellendritten fast schon Pflicht, denn sonst drohte der Abstand nach oben immer größer zu werden!
Ausgeglichenes Spiel mit hohen Tempo
Beide Teams tasteten sich erst einmal ab, Crimmitschau startete konzentriert ins Spiel und hatte nach drei Minuten die Riesenchance zur Führung, Austin Fyten verzog jedoch frei im Slot stehend die Scheibe. Im Gegenzug schoss Kokkila die Scheibe knapp am kurzen Pfosten vorbei. Die Partie war im weiteren Verlauf temporeich, doch Zug zum Tor entwickelte keiner der Kontrahenten. Das änderte sich zur Mitte des Drittels, denn Bad Nauheim nahm das Zepter vor allem im schnellen Konterspiel mehr und mehr in die Hand und Michael Bitzer musste mehrfach eingreifen, vor große Schwierigkeiten wurde er aber dennoch nicht gestellt. Die spielbestimmende Phase der Kurstädter hielt aber nicht lange an, denn die dagegen haltenden Eispiraten erarbeiteten sich mehr Puckbesitz. Bad Nauheim blieb im Konterspiel gefährlich und ging nach einem solchen Konter und schnellem Passspiel mit 1:0 in Führung, Hamill verwertete die Hereingabe von Pauli. Doch die Freude der heimischen Fans währte nicht lang, denn einmal mehr setzten sich die Crimmitschauer im Drittel der Nauheimer fest und Dominic Walsh drückte den Rebound über die Linie zum verdienten 1:1. Brenzlig wurde es nochmal in der Schlussminute, als Ole Olleff und Dominic Walsh auf die Strafbank mussten. Doch die Eispiraten erkämpften sich das Unentschieden in die Pause.
Premierentore auf beiden Seiten
Doppelte Unterzahl zu überstehen galt es in den Anfangsminuten für die Eispiraten, die diese Aufgabe gut lösten. Und bei 5 gegen 5 setzte sich das schnelle Spiel fort. Doch nach fünf gespielten Minuten dezimierten sich die Westsachsen erneut, Patrick Pohl musste zurecht auf die Strafbank. Und diesmal legten sich die Hessen die Gäste regelrecht zurecht, die Scheibe lief flüssig und schnell und landete letztlich bei Kyle Gibbons, der die Scheibe nur noch einschieben musste. Pohl hatte zur Mitte des Drittels nach einer erneuten Strafe gegen die Eispiraten eine Riesenchance in Unterzahl, aber Bick im Tor der Kurstädter behielt den Überblick. Bad Nauheim hatte, auch bedingt durch die Strafen gegen die Gäste, jetzt Oberwasser, doch scheiterten immer wieder an der gut stehenden Abwehr und an Michael Bitzer, der bis dahin eine starke Partie ablieferte. Beim 3:1 war er ebenso machtlos, denn mit viel Scheibenglück sprang die Scheibe auf Slaton, der trotz vieler Spiele für Bad Nauheim noch nie ein Tor erzielte, und der schoss den Puck ins Tor. Nicht ganz so lang, nämlich nur zwei Spiele, brauchte Mitch Wahl, der kurz danach in Überzahl den verdienten Anschlusstreffer erzielte. Wenn es schon zwei Spieler gab, die ihr erstes Tor erzielten, dann sollten diese es nicht gewesen sein, denn der 18jährige Youngster Gnyp stellte nämlich nur Sekunden später mit seinem ersten Profitor den alten Abstand wieder her, natürlich im Konterspiel. Bitter für die Eispiraten, die drauf und dran waren, das 3:3 zu erzielen. So ging es aber mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Pause.
Viele Strafen und Eispiraten brechen auseinander
Die Eispiraten bekamen zu Beginn des letzten Drittels die Gelegenheit, in Überzahl erneut zu verkürzen, konnten sich aber nicht wie zuvor im Drittel der Gastgeber festssetzen. Was das Schiedsrichtergespann kurz danach dachte, bleibt deren Geheimnis, denn nach der ohnehin schon äußerst fragwürdigen Strafe gegen Ole Olleff kam Patrick Pohl bei angezeigter Strafe an die Scheibe und schoß diese raus, zu dessen Entsetzen gab der Schiedsrichter Pohl auch noch zwei Minuten wegen Spielverzögerung. Die Eispiraten kämpften aber in der folgenden Unterzahl ganz stark und überstanden diese kritischen Minuten, um nur wenige Augenblicke in eigener Überzahl zuzuschlagen, Austin Fyten kam frei zum Schuss und überwand Bick zum Anschlusstreffer. Die Eispiraten rückten jetzt auf und drückten auf den Ausgleich, doch erneut konterten die Nauheimer im eigenen Stadion und Ratman markierte das 5:3. Als dann der Schiedsrichter erneut einen fragwürdigen Penalty aussprach – Bires war er Abwehr enteilt, erhielt den Puck aber in abseitsverdächtiger Stellung – hatte Bad Nauheim die dicke Gelegenheit, den Sack zuzumachen, aber Bitzer hielt den Strafschuss von Bires. Dennoch schienen sich die Westsachsen ihrem Schicksal zu fügen, anders lassen sich die weiteren Treffer der Nauheimer nicht erklären, erst erhielt Sekesi den Puck im Drittel der Eispiraten, umkurvte drei Gegenspieler und schoss den Puck an Bitzer vorbei ins Tor, danach spielten die Hessen Katz und Maus und Ratman bekam im dritten Versuch den Puck auf den Schläger und zog ab zum 7:3. Der Frust war zu spüren, Mitch Wahl und Nauheims Pauli gerieten in der Schlussphase heftig aneinander und durften beide das Spiel vorzeitig beenden. Crimmitschau hatte keine Lust mehr, Bad Nauheim schon, und so schoss Bires das 8:3. Chancen für weitere Nauheimer Treffer waren noch da, aber letztlich blieb es bei der Packung, die die Eispiraten in die Länderspielpause mitnehmen durften, in welcher Eispiraten-Coach Danny Naud so einiges an Arbeit vor sich hat.