Die Leistungen sind o.k., die Punktausbeute in keinster Weise. So drifteten die Crimmitschauer fast „unbemerkt“ in die Playdown-Ränge ab und brauchen nun dringend Punkte, um dort nicht auch noch zu versumpfen. Dass ihnen jetzt ausgerechnet der Tabellenzweite Kassel vor die Kanonen gesetzt wird, darf die Eispiraten auf der Jagd nach Punkten deshalb nicht aufhalten.
Die Huskies ihrerseits hadern vielleicht derzeit auch etwas. Angesichts von Tabellenplatz 2 sowie 30 Punkten und 63:40 Toren – torgefährlichster Angriff übrigens – aus 15 Spielen auf den ersten Blick vielleicht etwas verwunderlich, doch in den letzten 6 Spielen gingen die Nordhessen 3 mal als Verlierer vom Eis – und das immer auswärts. In der Fremde hat das Team von Coach Tim Kehler also momentan etwas Probleme. Ein Vorteil für Crimmitschau?
Suchen wir nach weiteren Schwächen, so fallen die Special Teams auf. Dabei ist es überaus grotesk, dass das Team mit den meisten Toren der Liga die schwächste Powerplay-Quote aller Zweitligisten aufweist und im Penaltykilling auch nur 9. ist. Die Eispiraten sind in den Special Teams jeweils besser platziert. Noch ein Vorteil für Crimmitschau?
Schaut man auf die Kaderliste der Huskies, ist es aber mit den Vorteilen für Rot-Weiß schon wieder vorbei, denn in allen Mannschaftsteilen scheinen die Huskies mehr Qualität aufzuweisen, was schon im Tor beginnt, wo „Jerry“ Kuhn (10 Sp, 2.71 GT/Sp, 90.78%, 1 SO) und Leon Hungerecker (4 Sp, 3.00 GT/Sp, 91.11%, 0 SO) ein fantastisches Duo abgeben.
In den Abwehrreihen wiegt der aktuelle Ausfall von Kapitän Alexander Heinrich (5 Sp, 0+3) sicherlich schwer, doch mit Denis Shevyrin (14 Sp, 3+7), Spencer Humphries (CAN, 14 Sp, 4+4), Derek Dinger (14 Sp, 0+6), Marco Müller (14 Sp, 0+4) und Nick Walters (11 Sp, 1+2) kann Tim Kehler dennoch auf genug Erfahrung und Qualität zurückgreifen. Zudem spielt der junge Stephan Tramm (14 Sp, 2+3) eine bislang herausragende erste DEL2-Saison.
Den klassischen Torjäger sucht man im Angriff Kassels vergeblich, doch genau das scheint in der bisherigen Saison das Erfolgsrezept zu sein, denn die Last des Toreschießens ist auf viele Schultern verteilt, weshalb die Huskies nur ganz schwer zu bändigen sind. Die Neuzugänge Ben Duffy (CAN, 14 Sp, 6+10) und Austin Carroll (USA, 14 Sp, 6+5) ziehen sehr gut mit und das Leistungsvermögen von Richard Mueller (14 Sp, 6+10), Corey Trivino (14 Sp, 4+12), Justin Kirsch (14 Sp, 5+10) und Ryon Moser (14 Sp, 4+9) ist ohnehin schon als sehr gut bekannt. Zudem scheinen auch die jüngeren Spieler wie Alexander Karachun (14 Sp, 8+4) und Lois Spitzner (14 Sp, 5+2) einen großen Schritt nach vorne gemacht zu haben. Noureddine Bettahar (14 Sp, 3+7), Nathan Burns (10 Sp, 2+6) und Michael Christ (14 Sp, 4+3) treten ebenfalls regelmäßig ins Rampenlicht.
Und so wird es für die Eispiraten kein leichtes Unterfangen, die Kasseler Angriffsreihen Wechsel für Wechsel in Schach zu halten. Beim Bemühen das eigene Tor zu verrammeln darf der Schwung nach vorne natürlich nicht zu kurz kommen, denn weder gegen Hungerecker noch gegen Kuhn werden die Tore wie reife Früchte fallen.