Die Eispiraten müssen sich auf turbulente kommende Wochen einstellen, denn es hat sich am Tabellenende inzwischen ein Feld aus fünf Teams – Crimmitschau steckt mittendrin – gebildet, dass um den begehrten 10. Platz kämpft, während diesem Quintett die einstelligen Tabellenplätze für Erste enteilt sind.
Von dem Gehaue und Gesteche am Tabellenende sind die Lausitzer Füchse derweil ganz weit entfernt. Denn nach 14 absolvierten Partien schwimmen die Blau-Gelben mit 24 Punkten und 47:48 Toren auf Platz 6 liegend – fast schon gewohntermaßen – munter im Becken der dicken Fische der DEL2 mit.
Das Erfolgsrezept hat wie schon in der vergangenen Saison Coach Corey Neilson zusammengestellt und besteht im wesentlichen aus Lauffreude, Einsatz über 60 Minuten und Top-Listungsträgern an der Seite junger Talente. Die Mischung stimmt und die Lausitzer sind im Anwärterkreis der direkten Playoff-Teilnehmer.
Zwischen den Pfosten scheinen sich die Füchse nach dem Abgang von Shootingstar Olafr Schmidt nochmals verbessert zu haben, denn der US-Amerikaner Mac Carruth (13 Sp, 2.89 GT/Sp, 92.46%, 0 SO) überzeugt auf ganzer Linie. Dass die Füchse auf der Goalieposition eine Kontingentstelle „opferten“, hat sich bislang vollende gelohnt. Die Backup-Förderlizenzler Marvin Cüpper und Maximilian Franzreb sind daher im Fuchsbau verzichtbar geworden.
Vor der unumstrittenen Nummer 1 Carruth sind es die beiden erfahrenen Joel Keussen (14 Sp, 3+12) und Ondrej Pozivil (14 Sp, 3+4), die die Fäden in der Abwehr ganz fest in der Hand halten und im Neilson-System zudem viele Aktionen nach vorne initiieren. Mychal Monteith (14 Sp, 2+1) und Jakub Kania (14 Sp, 0+2) sind weitere wichtige Stabilisatoren, während Eric Mik (14 Sp, 1+4), Philip Kuschel (14 Sp, 1+1) und Oliver Granz (12 Sp, 1+1) eine Menge Dynamik ins Spiel bringen.
Die Abgänge der offensiven Leistungsträger Jeff Hayes, Steve Saviano und Anders Eriksson sind im Fuchsbau inzwischen nur noch Randnotizen, schließlich konnten drei neue Kontingentspieler gefunden werden, die die Fußstapfen ihrer Vorgänger mindestens genauso gut ausfüllen. Die beiden britischen Nationalspieler Mike Hammond (13 Sp, 3+18) und Robert Farmer (14 Sp, 3+8) sowie der Kanadier Darcy Murphy (14 Sp, 8+9) waren echte Glücksgriffe im sommerlichen Transfergeschehen.
Auf den deutschen Stürmerpositionen sind vor allem Jordan George (14 Sp, 11+5), Tomas Andres (12 Sp, 2+6), Clarke Breitkreutz (14 Sp, 3+4), Daniel Schwamberger (14 Sp, 2+1) und Feodor Boiarchinov (8 Sp, 1+0) erfahrene Aktivposten. Bei Thomas Reichel, Nicolas Strodel, Luis Rentsch, Sebastian Streu und Julius Karrer macht sich die gute Zusammenarbeit mit den Eisbären Berlin, respektive die fruchtbare Jugendarbeit im Fuchsbau bezahlt.
Das Derby gegen die Füchse wird für die Eispiraten einmal mehr zu einer großen Herausforderung. Bei den Westsachsen ist in den letzten 2 bsi 3 Wochen eine gute Entwicklung im Vergleich zum verkorksten Saisonstart erkennbar, bei aller Lobhudelei darf aber auch nicht übersehen werden, dass die Naud-Schützlinge seit 6 Spielen auf einen 3-Punkte-Sieg warten und aus diesen 6 Spielen auch nur 5 Punkte geholt haben – trotz teilweise guter Leistungen. Mit solch einem Punkteschnitt jedenfalls braucht von einem Angriff auf die einstelligen Tabellenplätze in Crimmitschau niemand reden. Im Gegenteil, so wird selbst der derzeitige 10. Platz sehr bald in Gefahr sein. Für die Eispiraten kann es also nur ein Ziel gegen: Im Fuchsbau punkten!