Unter dem Motto „Rückkehr“ steht die Partie der Eispiraten beim EV Landshut. Zum einen die Rückkehr der Niederbayern in die DEL2 nach 4 Jahren Abstinenz, zum anderen nach 6-monatiger Sanierungszeit die Rückkehr des EVL an seine Heimspielstätte am Gutenberg.

Und nachdem der EVL rund 4.000 Fans zu diesem Spiel erwartet, können sich die Eispiraten schon einmal auf einen Hexenkessel gefasst machen. In ihrem ersten DEL2-Heimspiel nach dem souveränen Oberligameistertitel dürften die Cracks von Erfolgscoach Exel Kammerer vor Motivation nur so strotzen. Und dabei dürfte den Cracks auch egal sein, dass der EVL mit 7 Punkten und 17:25 Toren derzeit nur auf dem letzten Tabellenplatz steht. Das ist aber auch kein Wunder, konnten die Niederbayern wegen der Stadionsanierung doch bisher nur 6 Auswärtsspiele absolvieren. Bis in den Januar 2020 hinein wird es dauern, ehe die Tabelle wieder glatt gezogen ist.

Dass der EVL bis dahin nicht mehr Letzter ist, scheint gar nicht mal so unwahrscheinlich, denn die Landshuter sind qualitativ definitiv besser besetzt als Absteiger Deggendorf. Das geht schon im Tor los, wo mit dem Deutsch-Tschechen Jaroslav Hübl (6 Sp, 3.85 GT/Sp, 89.11%, 0 SO) eine echte Bank steht. Der 36jährige bringt aus seinem Heimatland und der DEL (Bremerhaven) reichlich Erfahrung mit, die er an den jungen Backup Patrick Berger weitergeben soll.

Und auch vor den Goalies macht der EVL nicht den Eindruck eines Aufsteigers, sind doch Stephan Kronthaler (6 Sp, 2+2), Elia Ostwald (6 Sp, 0+0) und Phillip Messing (6 Sp, 0+3) allesamt in der Liga schon bekannt. Mit Josh McFadden (CAN, 6 Sp, 3+1) läuft zudem ein offensivstarker Kontingentspieler in der Defensive auf. Manuel Neumann, Christian Ettwein und Mario Zimmermann heißen die übrigen Defender.

Den Coup schlechthin landeten die Niederbayern im sommerlichen Transferroullette, denn im Doppelpack wurden die DEL2-Meister Mathieu Pompei (CAN, 6 Sp, 2+5) und Robbie Czarnik (USA, 5 Sp, 3+3) aus Ravensburg verpflichtet. Die beiden sollen zu den Wegbereitern des Klassenerhalts werden – und vielleicht sogar ein bisschen mehr. Der dritte Kontingentspieler im Angriff ist der Litauer Tadas Kumeliauskas (6 Sp, 1+2), der in Dresden seine Zweitligatauglichkeit schon unter Beweis gestellt hat.

Auch bei Maximilian Forster (6 Sp, 1+4), Marc Schmidpeter (6 Sp, 0+2), Maximilian Brandl (3 Sp, 0+1), Ales Jirik (6 Sp, 1+0), Christoph Fischhaber (6 Sp, 0+0) und dem Rekonvaleszenten Max Hofbauer (0 Sp, 0+0) wissen die Landshuter, was sie haben, nämlich durch die Bank grundsolide Zweitligastürmer.

Etwas überraschend kehrt Ex-Eispirat Erik Gollenbeck (6 Sp, 1+1) in die DEL 2 zurück, doch verdient hat sich das „Golle“ allemal, nachdem er sich letzte Saison in Selb mit 30 Saisontoren die Hörner abgestoßen hat. Traditionell kann der EVL auf den weiteren Positionen auf den gut ausgebildeten eigenen Nachwuchs setzen, so etwa Alexander Ehl, Marco Baßler, Michael Fomin oder Luca Trinkberger.

Mit Licht (Sieg gegen Bietigheim) und Schatten (Kaufbeuren) sind die Eispiraten aus dem letzten Wochenende gekommen und blieben damit weiterhin im Sog der Hinterbänkler der Liga. Dazu gehört aufgrund der wenigen Spiele auch noch der EVL. Damit die Landshuter den Crimmitschauern nicht frühzeitig in der Tabelle auf die Pelle rücken, sollten die Sachsen einen Ausrutscher in Niederbayern tunlichst vermeiden. Vor allem von Beginn an hellwach zu sein, wird ein Schlüssel sein, um in Landshut zu bestehen. Von der Euphorie des Aufstiegs und des ersten Heimspiels gepusht wird das niederbayerische Publikum den Eispiraten aber sicher keinen Gefallen tun wollen – und die EVL-Cracks auf dem Eis schon gleich dreimal nicht.