Zwei kriselnde Teams – das eine mehr, das andere weniger – trafen am heutigen Abend aufeinander, und das gerade mal 5 Spieltage später, als das eine Team noch erfolgreich ins Wochenende gestartet ist und dem anderen Team den Anfang der Krise bescherte.

Eispiraten starten hellwach, lassen aber dann nach

Angefeuert von ca. 250 mitgereisten Fans starteten die Eispiraten schnell und sehr offensiv ins Spiel, was die Tigers zu überraschen schien, denn die fanden zunächst kein Mittel gegen den Druck der Gäste. Bayreuth gelang es auch weiter nicht, den Offensivdrang der Westsachsenzu bändigen und folgerichtig fiel dann in der 5. Minute das 0:1, Austin Fyten wurde im Slot von Walsh perfekt bedient und ließ Jaeger keine Chance. Die Eispiraten wollten nachlegen, doch Jaeger bewies ein ums andere Mal sein Können. Und so kamen die Hausherren mehr und mehr ins Spiel um gegen Mitte des Drittels das Zepter zu übernehmen, weil die Eispiraten nachließen. Waren es noch mehrere vergebliche Angriffsversuche der Tigers, die im Abschluss oft überhastet agierten, so half beim verdienten Ausgleichstreffer die Abwehr der Eispiraten trotz eines genialen Aufbaupasses von Richter kräftig mit, indem nur hinterher geschaut wurde. Kronawitter bekam die Scheibe mustergültig serviert und brauchte nur den Schläger hineinhalten, Michael Bitzer völlig allein gelassen absolut machtlos. Die Tigers witterten Morgenluft und setzten nach, jedoch erfolglos. Die Eispiraten setzten ihrerseits auch noch einige Nadelstiche, Walsh scheiterte kurz vor Drittelende am gut reagierenden Jaeger. Mit einem leistungsgerechten Unentschieden ging es in die erste Pause.

Bayreuth spielbestimmend – Crimmitschau macht die Tore

Die Tigers setzten ihr Spiel da fort, wo sie den ersten Durchgang beendeten. Druckvoll, aber dennoch im Abschluss immer etwas unkonzentriert. Vor allem die beiden Finnen Rajala und Järveläinen bekamen die Westsachsen nicht so richtig in den Griff. Ein Break von Patrick Klöpper, der sich die Scheibe stark eroberte und einen Alleingang auf Jaeger lief und zwar scheiterte, leitete jedoch das Ende der zurückhaltenden Spielweise der Eispiraten ein. In die Karten spielte zusätzlich eine Strafe gegen die Tigers, die Eispiraten kamen da in der 33. Minute mit einem schönen Spielzug zum Führungstreffer durch Grygiel , der den Abpraller seines eigenen Schusses aus der Luft nahm und in die Maschen drückte. Und es kam noch besser, denn kurz darauf schickte das Schiedsrichtergespann Rajala auf die Strafbank. Die Strafe überstanden die Tigers zwar noch, verloren aber mit der Komplettierung die Übersicht in der Abwehr, Julian Talbot wurde sträflich vor Jaeger allein gelassen und schob die Scheibe per Rückhand über die Linie. Die Tigers wirkten angeschlagen, kamen aber nochmals in einem Powerplay zu Chancen. Doch hier waren die Eispiraten hellwach und nahmen den Spielstand mit in die Pause.

Torspektakel in den Schlussminuten

Das letzte Drittel spielten die Eispiraten äußerst clever und ließen die Tigers zwar mitspielen, aber zerstörten jeglichen Spielaufbau und nahmen damit viel Zeit von der Uhr. Nach vorn stellten sie die Bemühungen fast gänzlich ein. Im Eishockey kann es aber ganz schnell gehen, genau genommen 8 Sekunden. In der 52. Minute kam Michael Bitzer zu weit aus dem Tor, spielte einen schlampigen Pass zu seinem Mitspieler, die Abwehr bügelte den fehler zwar noch aus, aber Tyler Gron kam an den Puck und sah genau, dass Bitzer bereits unten war und schoss den Puck über die Fanghand zum Anschlusstreffer. Bayreuth spielte sofort wieder auf das Crimmitschauer Gehäuse und schon klingelte es erneut, Kronawitter fälschte den Puck unhaltbar zum 3:3 ab und brachte den Tigerkäfig zum Jubeln.

Die Eispiraten wackelten jetzt gehörig und kamen nur selten vor das Tor von Brett Jaeger. Doch in der 56. Minute gab es einen Bully vor dessen Tor und der seit Saisonbeginn stabil spielende Dominic Walsh brachte den rot-weissen Anhang vom Anspiel weg das erlösende 3:4. Nur eine Minute später – Bayreuth war in Unterzahl – war es Alexander Wideman, der Brett Jaeger per Bauerntrick zum 3:5 überwand. Bayreuth geschlagen? Denkste – denn die Tigers fuhren erneut einen schnellen Konter, den Richter zum Anschlusstreffer nutzte. Tigers-Coach Kujala nahm Jaeger vom Eis und in der Schlussminute brannte es lichterloh im Drittel der Westsachsen. Doch mit Mann und Maus wurde der dünne Vorsprung verteidigt und der zweite Saisonsieg endlich eingefahren.

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