Mit dem Rücken an der Wand zur Befreiungsschlag oder weiterer Absturz – nach der vierten Niederlage in Folge am Freitag in der sächsischen Landeshauptstadt war das die Hauptfrage am Sonntag Abend . Und dies ausgerechnet gegen den amtierenden DEL2-Meister!
Meisterliches Kombinationsspiel – aber ohne Tore
Die Towerstars machten natürlich von Beginn an Druck, die Eispiraten kamen in den Anfangsminuten kaum zum Luftholen. Doch nach fünf Minuten hatten sich die Hausherren erst einmal gefangen und kamen selbst zu zwei Chancen, Patrick Pohl verzog und Dominic Walsh wurde gerade noch so am Einschuss gehindert. Doch die Puzzlestädter blieben spielbestimmend und fielen durch ein starkes und schnelles Kombinationsspiel auf, mit welchem die Eispiraten ihre Probleme hatten. Dadurch hatten die Westsachsen jedoch die Möglichkeit des Konterspiels, was vor allem die Reihe um Patrick Pohl versuchte zu nutzen, hier aber noch das Schussglück fehlte. Durch zwei strittige Strafzeiten gegen die Eispiraten kamen diese nochmals in starke Bedrängnis, doch das 0:0 zur Pause erkämpften sie sich unter Beifall der Fans.
Zu einfache Gegentore im zweiten Drittel
Den zweiten Durchgang begannen die Eispiraten noch in Unterzahl, hatten aber keine Schwierigkeiten, die Towerstars von der eigenen Zone fernzuhalten. Doch kaum waren die Gäste komplett, brannte es kurioserweise vor dem Tor von Michael Bitzer. Doch der Schwung wurde erst einmal durch eine Strafe genommen und im darauf folgenden Powerplay musste Olafr Schmidt im Tor der Gäste sein Können zeigen. Die Eispiraten waren danach auf Augenhöhe mit dem Meister und gerieten nur durch eine Strafe gegen Adrian Grygiel in Bedrängnis. Danach hatten die Eispiraten eigentlich alles im Griff, doch nach Strafe gegen die Gäste in eigener Überzahl vertändelte die Abwehr den Aufbaupass und Ravensburg führte einen schnellen Tempogegenstoß aus, Pfaffengut tunnelte Michael Bitzer zum 0:1. Der Treffer erzielte auch mentale Wirkuung, denn danach sah alles so einfach aus, Ravensburg spielte Katz und Maus und 25 Sekunden vor Drittelende erhielt Zucker einen Zuckerpass und vollendete eiskalt im Alleingang zum 0:2 Pausenstand.
Verspielte Gäste fahren ungefährdeten Sieg ein
Gleich zu Beginn des letzten Drittels dezimierten sich die Towerstars auf Grund zu vieler Spieler auf dem Eis. Doch die Eispiraten wussten einmal mehr nichts aus dem numerischen Vorteil zu schlagen, Ravensburg stellte die Passwege clever zu und wenn ein Puck doch mal durchkam, stand dort ein wacher Olafr Schmidt im Tor. Wie es geht, zeigten die Gäste: Schneller Pass nach vorn auf den freien Mann, diesmal wieder Pfaffengut und der zimmerte den Puck eiskalt in den Winkel. Die größte Chance für die Westsachsen hatte Dominic Walsh, der sich in Unterzahl den Puck eroberte und Schmidt zur Glanzparade zwang. Und auch hier passt es ins Bild, Schmidt hält den Puck, Haaranen passt nach vorn und Zucker macht den Überzahltreffer zum 0:4. Der Wille der Hausherren war ohnehin gebrochen, dennoch erhielten diese in Überzahl nochmal die Gelegenheit, zumindest noch etwas Zählbares auf die Anzeigetafel zu bringen. Doch auch hier verstrich die Zeit, ohne dass es wirklich gefährlich für Schmidt wurde. Die Lehrstunde, wie Powerplay funktioniert, erteilten die Towerstars in der 57. Minute, der im gesamten Spiel blasse Austin Fyten brauchte keine Minute absitzen, dann durfte er auch schon wieder mitwirken, denn Ravensburgs Svoboda beförderte den Puck ins Tor zum 0:5. Danach hatten die Puzzlestädter offenbar genug, sie verwalteten das Spiel gekonnt und sicherten somit ihrem Goalie den verdienten Shut-Out.