Die Testspielphase der letzten 4 Wochen: Schall und Rauch. Der erste DEL2-Spieltag am 13. September 2019: Vorfreude und Spannung. Endlich geht es wieder los und das neu formierte Eispiraten-Team bekommt es gegen die Heilbronner Falken gleich mit einem ordentlichen Gradmesser zu tun. Denn der einstige Playdown-Dauerbrenner aus dem Unterland will wieder in die Playoffs.

Beim Vorjahres-Achten und Playoff-Viertelfinalist vom Neckar hat man sich über den Sommer hinweg intensivst Gedanken gemacht, wie man die erzielten Ergebnisse weiter verbessern und den Standort Heilbronn zu alter Stärke zurückbringen kann. Und diese Gedanken sind offensichtlich auf fruchtbaren Boden gefallen.

Zunächst wurde Erfolgscoach Alexander Mellitzer für eine weitere Saison gebunden. Dem Österreicher stehen mit Ilkka Pakarainen und Marco Schütz zwei Assistenten zur Seite.

Auf der Goalie-Position hat man die Schlüsse aus den schmerzlichen Erfahrungen der Vorsaison gezogen, als Mirko Pantkowski zwar Top-Leistungen zeigte, aber von Kooperationspartner Mannheim abgezogen wurde, als es dort zwischen den Pfosten zwickte. Prompt hatten die Falken ein Torwartproblem und schnitten mit den drittmeisten Gegentoren der Hauptrunde ab, was den ein oder anderen Punkt kostete. Heuer ist Pantkowski zwar immer noch gern gesehen, aber man ist nicht mehr auf die Anwesenheit des Föli-Torwarts angewiesen, denn mit Matthias Nemec (Freiburg) wurde ein klasse Nummer-1-Goalie verpflichtet.

Für die Abwehrreihen wurde im US-Amerikaner Ian Brady (Frederikshavn, DEN) ein mindestens gleichwertiger Ersatz für James Sharrow gefunden und gleichzeitig eine Verjüngung erreicht. Marcus Götz und Corey Mapes als Defensivspezialisten und der Deutsch-Kanadier Brock Maschmeyer als Wirbelwind in allen Ecken und Enden des Spielfeldes sind ebenso erhalten geblieben wie Jan Pavlu und der junge Tobias Möller. Kevin Maginot (Frankfurt) dürfte ein deutliches Upgrade zum abgewanderten Markus Eberhardt sein.

Einen größeren Aderlass hatte das Heilbronner Team in der Offensive zu verzeichnen. Kein Wunder, bei 204 Toren in der Hauptrunde der Vorsaison. Einige Tränen werden die Fans sicherlich vergossen haben, als der Abgang von Liga-Topscorer Roope Ranta (Frankfurt) bekannt wurde. Sein Nachfolger soll der in Russland geborene Alex Nikiforuk werden. Der 35jährige Weltenbummler bekommt in Heilbronn den 14. Eintrag in sein persönliches Club-Sammelheftchen und könnte dem ein oder anderen noch aus der Zeit in Wolfsburg oder Bremerhaven bekannt sein.

Derek Damon (USA) ist mit seinen 38 Lenzen weiterhin Kopf des Teams und verlängerter Arm des Trainers. Auch Greg Gibson (KAN), bester Falken-Torschütze 2018/19, sollte eigentlich wieder ein gewichtiger Baustein werden, musste aber erst kürzlich aus gesundheitlichen Gründen seinen Vertrag auflösen – ein herber Rückschlag für die Falken. Kurzerhand wurde Landsmann Bryce Gervais an den Neckar gelotst und könnte nach 23 Toren in der schweizer NLB durchaus in Gibsons Fußstapfen treten.

Stefan Della Rovere (Dresden), „tough guy“ Tim Miller (Krefeld) und Dylan Wruck (Straubing) sorgen wieder für eine gut gefüllte Fraktion eingedeutschter Nordamerikaner, nachdem Justin Kirsch, Kevin Lavallée, Kyle Helms und Brad Ross nicht mehr zum Kader gehören. Heilbronn sollte sich mit den Neuzugängen in dieser Sparte aber keineswegs verschlechtert haben.

Die verbleibenden Angreifer tummeln sich im Becken der jungen Wilden und heißen Sebastian Hon, Louis Brune, Valentino Klos, Pierre Preto, Samuel Soramies und Yannick Valenti.