Shake-Hands oder Zitterpartie am Dienstag? Diese Frage stellte sich im Sahnpark am heutigen Abend. Die Antwort gaben eindrucksvoll brutal effektive Nordhessen, die aus den wenigen ihrer Chancen ein Ergebnis zu Stande brachten, was den Spielverlauf kaum vermuten lässt.

Effektive und kaltschnäuzige Schlittenhunde

Die Eispiraten gingen von deren Anhängern frenetisch angefeuert entsprechend druckvoll ins Spiel, nur Sekunden nach Anpfiff hatte Adrian Grygiel die Riesenchance zur Führung, aber Kuhn konnte den Puck knapp am Pfosten vorbei lenken. Die weitere Anfangsphase gehörte auch den Westsachsen, während Kassel sich schwer tat ins Spiel zu finden. Doch der este Angriff der Huskies saß, Meilleur umkurvte von der eigenen Grundzone aus sämtliche Spieler der Eispiraten, wurde ungenügend angegriffen und netzte zu allem Überfluss auch noch ein. Die Eispiraten reagierten mit einem wütenden Angriff, vor dem einschussbereiten Christoph Körner rettete Woidtke und leitete somit einen Konter ein, den Sylvestre zum Entsetzen der Eispiratenfans in den Winkel setzte. Die Marschrichtung ging jedoch weiter auf das Tor der Huskies, Walsh scheiterte aus Nahdistanz an Kuhn, kurz darauf verfehlte Talbot das Tor knapp. Und die Huskies, die warteten auf den nächsten Fehler der Eispiraten und der sollte kommen, die Eispiratenabwehr räumte im Slot nicht auf und ließ Meilleur allein am kurzen Pfosten einen Abpraller zum 0:3 einschieben. Auch in den Folgeminuten gaben die Eispiraten nicht auf, aber Kuhn im Tor der Huskies schienb unüberwindbar nach Schüssen von Rob Flick und Christoph Körner. Die jetzt mit erhobenen Hauptes spielenden Huskies waren bei Kontern brandgefährlich, konnten aber erst einmal nicht weiter punkten. Die Eispiraten hingegen wurden endlich für das Anrennen belohnt, Patrick McNally schoss von der blauen Linie, die Scheibe kam zurück auf Adrian Grygiel und der schoss den Puck aus spitzem Winkel zum 1:3 ins Tor. Auch wenn die Eispiraten durchaus noch weitere Chancen hatten, ging es mit diesem Spielstand bei einem unglaublichen Torschussverhältnis von 27:12 in die erste Pause.

Mueller mit Doppelpack zieht den Nerv von Kilar

Das zweite Drittel begann gleich mit einer Strafe gegen die Eispiraten, André Schietzold musste für einen normalen Zweikampf, wie er in einem Spiel mehrfach vorkommt, zwei Minuten raus. Und diese numerische Überzahl nutzten die effektiven Nordhessen, Mueller zimmerte den Puck in den Winkel. Die Eispiraten wirkten angeknockt, kamen aber langsam wieder in Fahrt. Doch das Bild blieb das geliche, Kuhn hielt alles, was auf seinen Kasten kam und seine Vorderleute lauerten auf Konter. Und der nächste Konter saß wieder, dabei müsste es sich doch mittlerweile herumgesprochen haben, dass ein Richard Mueller mit 36 Jahren immer noch nichts an Schnelligkeit verloren hat. Dieser überlief in seiner unnachahmlichen Art die komplette Eispiratenabwehr und feuerte den Puck zum 1:5 ins Tor. Brett Kilar hatte genug, für ihn kam Sebastian Albrecht. Kassel hatte längst alle Zepter in der Hand, während die Eispiraten sich bereits damit abgefunden zu haben schienen, am Dienstag erneut im Bus nach Nordhessen zu sitzen. Nach vorn ging bei den Eipiraten wenig bis gar nichts mehr, Kassel konterte und der erste gefährliche Schuss schlug im Tor von Sebastian Albrecht ein, Povorozniouk war der Absender zum 1:6. Die Eispiraten stellten ihr Spiel nach vorn fast ein, Kassel wollte auch nicht mehr. In der Schlussphase kamen die Eispiraten zu einem 2 auf Null Konter, doch selbst diese hundertprozentige Chance ließen die Westsachsen liegen. Und so führten die brutal effektiven Gäste zur zweiten Drittelpause mit 1:6, und das nicht einmal unverdient.

Trainingsspielzüge für Showdown am Dienstag

Das im letzten Durchgang noch einmal ein anderes Bild auf dem Eis entstehen würde, daran glaubten wohl auch nur die wenigsten. Das hohe Tempo der ersten beiden Drittel war weg, Kassel nutzte den Spielstand für ein paar Trainingsspielzüge, Crimmitschau spielte ein wenig mit. Die einzigen, die wirklich 100% gaben, waren beide Fanlager, die 200 mitgereisten Gästefans sicherlich wegen des Spielstands, die Eispiratenfans im Stil einer „Jetzt erst recht“-Stimmung im Hinblick auf die alles entscheidende Schlacht in zwei Tagen. Das Spiel selbst plätscherte ohne wirkliche große Szenen dahin. Die Eispiraten zogen gegen Ende des Drittels das Tempo nochmal an, um zumindest das Drittel zu gewinnen, aber hier präsentierte sich Kassels Goalie Kuhn in Höchstform, wie schon in den ersten vierzig Minuten. Ein Treffer gelang den Eispiraten nicht mehr und so blieb es beim 1:6 und der Erkenntnis, dass 56:26 Torschüsse nicht annähernd ausreichen, um ein Ergebnis die richtige Wendung zu geben.

Seis drum, am Dienstag geht es bei 0:0 wieder los und Crimmitschau weiss, dass man in Kassel gewinnen kann – wie dreimal schon in dieser Saison. Kassel weiss das aber auch…

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