Nun ist also eingetreten, was Spannungsfanatiker sich gewünscht haben, so ziemlich jeder im Eispiraten-Lager aber sicherlich vermeiden wollte. Das heutige Spiel gegen die Bayreuth Tigers wird im Sahnpark quasi zum Showdown um die Pre-Playoffs. Bayreuth ist dabei noch deutlich mehr unter Zugzwang als die Crimmitschauer.

Die Oberfranken müssen nämlich im Sahnpark die Punkte holen, denn nur so können sie die Verfolgerrolle loswerden, in der sie mit 65 Punkten und 157:181 Toren derzeit stecken. Platz 11 und 2 bzw. 3 Punkte Rückstand auf Crimmitschau bzw. Dresden – damit ist 3 Spiele vor Ende der Hauptrunde für das Team von Coach Petri Kujala noch alles drin, aber ein Sieg im Sahnpark dennoch notwendig.

Um diesen auf den Weg zu bringen, vertraut man bei den Tigers derzeit auf die klasse Leistungen von Goalie Brett Jaeger (29 Sp, 3.73 GT/Sp, 89.70%, 0 SO), der – so scheint es – genau dann da ist, wenn man ihn braucht. Mit Backup Timo Herden (23 Sp, 3.58 GT/Sp, 89.92%, 0 SO) steht im Zweifel aber ein nicht minder leistungsfähiger Jaeger-Ersatz bereit.

Dass die Bayreuther drei Spiele vor Ultimo noch hartnäckig um den direkten Klassenerhalt kämpfen werden, war vor wenigen Monaten noch nicht absehbar, denn hinten wie vorne lief so ziemlich gar nichts zusammen und die sportliche Talfahrt bot ein trauriges Bild in der Wagnerstadt. Das Team hat aber die Bremsen lösen können und an den richtigen Rädchen gedreht. Vor allem der Angriff hat deutlich an Durchschlagskraft gewonnen. Hier hat das finnische Duo Ville Järveläinen (49 Sp, 19+30) und Juuso Rajala (46 Sp, 11+30) die Vorreiterrolle übernommen und Cracks wie Michal Bartosch (48 S0, 19+21), der inzwischen eingedeutschte Ivan Kolzvary (46 Sp, 4+32), Sebastian Busch (47 Sp, 10+23), Mark Heatley (39 Sp, 10+17) und Tim Richter (48 Sp, 9+15) haben nachgezogen und den Angriff deutlich gefährlicher gemacht als noch in der ersten Saisonhälfte, in der die Leistungsträger fast reihenweise enttäuschten.

Positiv haben sich auch die jungen Spieler wie Kevin Kunz (49 Sp, 7+10), Luca Gläser (44 Sp, 8+8) und Timo Gams (44 Sp, 10+5) weiterentwickelt. Benjamin Kronawitter und Tobias Kirchhofer machen den Sturm zusammen mit dem Schweden Johan Lorraine (3 Sp, 1+2), der kürzlich als zusätzliche Option verpflichtet wurde, komplett.

Dass die Tigers die ungeliebte Rote Laterne längst an die Konkurrenz weitergegeben haben, liegt auch an den stabileren Leistungen der Abwehrreihen, in denen die Routiniers Martin Heider (49 Sp, 13+19), Jozef Potac (25 Sp, 2+11) und Henry Martens (44 Sp, 4+7) zusammen mit dem Schweden Simon Karlsson (21 Sp, 4+6) die Fäden fest in der Hand halten. Simon Mayr (49 Sp, 5+19), Gustav Veisert (29 Sp, 0+4) und Nicklas Mannes (29 Sp, 2+1) kommen an der Seite der arivierten Cracks gut zurecht.

Am 20.01.2019 haben die Bayreuth Tigers ihr Heimspiel gegen die Eispiraten gewonnen und rutschten dadurch an den Crimmitschauern vorbei auf Platz 10. Die Sachsen holten aus den drauffolgenden 10 Spielen beachtliche 20 von 30 Punkten, verwiesen die Tigers wieder auf den 11. Platz, haben aber vor dem heutigen Spiel dennoch nur 2 Punkte Vorsprung auf die Oberfranken. Das zeigt nicht nur die Leistungsdichte in der DEL2 auf, sondern vor allem dass mit den Bayreuthern nicht zu spaßen ist. Die Fans im Sahnpark dürfen sich im sächsisch-oberfränkischen Derby auf ein Spiel auf Messers Schneide einstellen. Die starken Leistungen der Crimmitschauer in den letzten Wochen werden ganz schnell an Wert verlieren, wenn die heutige Partie in den Sand gesetzt wird. Gleiches gilt auch für die Bayreuther.